Gott im Monotheismus
Erörterung zum Thema Gott
von Kleist
Anmerkung von Kleist:
Geschrieben als Diskussionsgrundlage für einen philosophischen Diskussionskreis im November 2017.
Vermutlich der letzte Text (abgesehen von Tagebucheinträgen), den ich noch aus einer christlichen Perspektive geschrieben habe.
Kommentare zu diesem Text
Zunächst verhält sich das ältere Judentum mit seinem Gott zu den anderen Göttern nicht monotheistisch, sondern monolatristisch verhält: Die Existenz anderer Götter wird nicht bestritten, doch die Regel gilt, daß das jüdische Volk sie nicht verehrt, sondern ausschließlich seinen Volksgott. Man kann dies in den älteren Teile der Thora noch gut erkennen.
Da frage ich mich, in welcher Art von Welt wir leben. Meine Eindrücke sprechen eher für den Polytheismus, und nicht einmal die monotheistischen Religionen kommen ohne einen großen Gegner Gottes aus: den Teufel.
(Mir ist bewußt, daß Du - s. Anmerkung - dabei bist, die christliche Ansicht zu überprüfen.)
Wenn es nur eine Entität gibt, auf die sich alles zurückführen lässt, die alles durchdringt und beherrscht – und wenn diese es auch noch gut mit uns meint – dann schafft das eine ganz andere Grundlage dafür, die Welt zu verstehen und sich in ihr zurechtzufinden, als wenn wir vor einem Chaos an verschiedenen Mächten stehen, die sich gegenseitig durchdringen und bekämpfen.
(Mir ist bewußt, daß Du - s. Anmerkung - dabei bist, die christliche Ansicht zu überprüfen.)
Kommentar geändert am 28.11.2020 um 15:45 Uhr
Ich bin ja mittlerweile auch wieder beim Polytheismus gelandet.
Nur kam mir eine Zeit lang diese schön einfache Welterklärung das Monotheismus ganz gelegen. Sie hat z.B. auch zu meiner psychischen Stabilität beigetragen.
Dass sie nicht die einzig mögliche ist, ist mir klar.
Nur kam mir eine Zeit lang diese schön einfache Welterklärung das Monotheismus ganz gelegen. Sie hat z.B. auch zu meiner psychischen Stabilität beigetragen.
Dass sie nicht die einzig mögliche ist, ist mir klar.
"… bietet die Möglichkeit, die Welt auf ein Grundprinzip zurückzuführen. Mehr noch: auf ein vernünftiges Grundprinzip. ""
Kommentar geändert am 28.11.2020 um 16:14 Uhr
leicht verständlich geschrieben. dass der monotheismus dem polytheismus überlegen sei, stimmt nur im blick auf den antiken götterhimmel. schon xenophanes machte sich lustig über die von menschen erfundenen götter-verwandtschaftsfehden.
wie schaut der monotheismus im katholizismus aus? du kannst zu maria beten, dass sie ein gutes wort für dich beim jesus-sohn einlegt. wenn du den schlüssel verlegt hast, betest du zum heiligen antonius usf. du hast es am rande angesprochen (kult um heilige und engel).
kritik: der schluss verrät deine kodder-schnauze. warum sofort auf den atheismus hüpfen, ohne die agnostiker zu erwähnen?
wie schaut der monotheismus im katholizismus aus? du kannst zu maria beten, dass sie ein gutes wort für dich beim jesus-sohn einlegt. wenn du den schlüssel verlegt hast, betest du zum heiligen antonius usf. du hast es am rande angesprochen (kult um heilige und engel).
kritik: der schluss verrät deine kodder-schnauze. warum sofort auf den atheismus hüpfen, ohne die agnostiker zu erwähnen?
Die Erwähnung des Atheismus sollte eigentlich nur eine Randnotiz sein. Aber stimmt natürlich: den Agnostizismus (genau so wie zum Beispiel auch den Ignostizismus) hätte man erwähnen können.
Auch der Monotheismus kommt nicht mit nur einem Gott aus (Dreifaltigkeit / Messiasglaube / Existenz des Bösen etc.).
Mal abgesehen davon ruht ein "neuer" Glaube stets auf den Schultern des älteren, anders hätte man ihn den "Heiden" gar nicht schmackhaft machen können.
Mein Lieblingsbeispiel hierzu ist die Jungfrau Maria, die bis aufs Haar ihrer "überlebten" Vorgängerin, der Göttin Isis, gleicht. Der Islam kennt seine Fatima.- Für mich persönlich spielt es keine große Rolle, welche Inkarnation Schutz unter ihrem blauen Mantel verheißt oder gewährt.
Dem Glauben und seinen Verlautbarungen liegt eine große Poesie zugrunde. Zeigt mir ein schöneres Gedicht als das Hohe Lied.
Und warum immer gleich mit dem Atheismus "drohen", der ja auch nichts anderes ist. Ebenso so wie die großen gesellschaftlichen Utopien der Menschheit.
Wer sich jemals ein wenig mit Ethnologie beschäftigt hat, weiß, dass sich die Urgeschichten der Menscheit stark ähneln, insbesondere die Literatur über die Genesis.
Das gibt zu denken.
Liebe Grüße
der8.
Mal abgesehen davon ruht ein "neuer" Glaube stets auf den Schultern des älteren, anders hätte man ihn den "Heiden" gar nicht schmackhaft machen können.
Mein Lieblingsbeispiel hierzu ist die Jungfrau Maria, die bis aufs Haar ihrer "überlebten" Vorgängerin, der Göttin Isis, gleicht. Der Islam kennt seine Fatima.- Für mich persönlich spielt es keine große Rolle, welche Inkarnation Schutz unter ihrem blauen Mantel verheißt oder gewährt.
Dem Glauben und seinen Verlautbarungen liegt eine große Poesie zugrunde. Zeigt mir ein schöneres Gedicht als das Hohe Lied.
Und warum immer gleich mit dem Atheismus "drohen", der ja auch nichts anderes ist. Ebenso so wie die großen gesellschaftlichen Utopien der Menschheit.
Wer sich jemals ein wenig mit Ethnologie beschäftigt hat, weiß, dass sich die Urgeschichten der Menscheit stark ähneln, insbesondere die Literatur über die Genesis.
Das gibt zu denken.
Liebe Grüße
der8.
Ja, klar: Die Religionsgeschichte ist ein steter Prozess mit ständigen Übergängen und Wiederholungen.
Dabei ist so was wie Monotheismus immer mal wieder dran, wenn auch - da gebe ich Dir Recht - eigentlich niemals in Reinkultur.
Am nächsten ist da von denen die ich gelesen habe noch A-Halladsch herangekommen.
Dabei ist so was wie Monotheismus immer mal wieder dran, wenn auch - da gebe ich Dir Recht - eigentlich niemals in Reinkultur.
Am nächsten ist da von denen die ich gelesen habe noch A-Halladsch herangekommen.