Die Harmonie im Widerspruch

Gedicht zum Thema Humor

von  plotzn

Die Einsamkeit des Eremiten
in Metropolen ist umstritten.
Zwar lebt er ganz beziehungslos,
die Nachbarschaft jedoch ist groß.

Der Geltungsdrang von Temposchildern
ist nur durch Ignoranz zu mildern –
tatsächlich denkt ein jedes Schild,
dass es ab seiner Sichtung gilt.

Die Diskretion des Dichtungsrings
ist seine Stärke, allerdings –
egal, wie sehr er es verspricht,
auf Dauer hält er nie ganz dicht.

Das Schamgefühl von Kettensägen
ist rar – sie werden nicht verlegen,
selbst wenn dank ihnen Teile fehln,
die eigentlich zum Körper zähln.

Die Effizienz von Autobahnen
lässt sich allein im Stau erahnen –
dann sieht man eindrucksvoll, welch Massen
auf zwanzig Kilometer passen.

Die Harmonie im Widerspruch
führt bestenfalls zu einem »Huch!«,
das den Verfasser wenig stört,
weil er nebst »Aah!« auch »Huch!« gern hört.

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (07.10.21)
Und dieses ist ein echter Plotzn -
wer das nicht merkt,
hat schwache Glotzn

mit schmunzelnden Grüßen, Irene

 plotzn meinte dazu am 08.10.21:
Freut mich, Irene, wenn meine Gedichte einen gewissen Wiedererkennungwert haben. Selbst Hexen haben gerne ihren eigenen Stiel...

Liebe Grüße,
Stefan

 Didi.Costaire (07.10.21)
Der Widerspruch zeigt spürbar Schwächen,
wenn Stefans Verse wieder sprechen,
weil jene ohnehin gelingen,
wo andre mit der Dichtung ringen.

Originell und richtig gut, lieber Stefan!

Schöne Grüße,
Dirk

 AchterZwerg antwortete darauf am 08.10.21:
Wohl wahr!

 plotzn schrieb daraufhin am 08.10.21:
Danke, Dirk und Achter!

Ich ringe auch mal hin und wieder,
jedoch die Dichtung ringt mich nieder...

Liebe Grüße,
Stefan
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