Zikadenhaut

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  Melodia

Ich fühle mich nicht mehr
im Wasser verwurzelt

Mit meinen Händen grabe ich
nach der Ader
nach dem Harz deiner Rinde

Lege ab, deine alte Zikadenhaut
werde Morgentau, mein Atem
Von der Laichzeit
bis zum Schneetreiben

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Kommentare zu diesem Text


 monalisa (11.01.22, 08:40)
Hallo Melodia,
obwohl ich diesen Text nicht ganz begreifen kann, zieht er mich magisch an. Die Zikadenhaut ist ein tolles Bild für Metamorphose und gleichzeitig Verletzlichkeit und Nähe. Ich lese auch von Entwurzelung und Sehnsucht nach  "Beständigkeit im Wandel", wenn ich es mal so unbeholfen ausdrücke. Das berührt etwas in mir, bringt mich meiner eigenen Sehnsucht nahe.

Liebe Grüße
mona

 Melodia meinte dazu am 12.01.22 um 20:35:
Hallo Mona,

das freut mich wirklich sehr, dass dir der Text so nahe geht.
Du liegst mit deiner Interpretations doch schon ganz nah dran. Sehnsucht, ja, der Wunsch nach Wandel. Vielleicht auch des "Zurückverwandelns"?

LG

 blauefrau antwortete darauf am 12.01.25 um 07:43:
Mich beeindruckt die Wortwahl deines Gedichts. Zikadenhaut ist toll. Die zweite Strophe verstehe ich nicht so ganz.  
Meine Überlegung ist, dass das Gegenüber auch zu einem Wasserzustand wird. Eingängig ist dein Gedicht in jedem Fall. Liebe Grüße blauefrau

 Melodia schrieb daraufhin am 12.01.25 um 11:11:
Vielen lieben Dank.
Das ist eine sehr schöne Überlegung. ;)
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