Küster Krauses Ungemach mit Max & Moritz

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

Übeltätern, die nichts taugen,
sitzt wie’n Dorn in scheelen Augen
braver Leute Tätigkeit
und sie haben auch viel Zeit
böse Streiche auszuhecken,
um bei ihnen anzuecken.
Ehrbar wirkte Küster Krause
schon seit Jahrn für Gottes Hause,

ging dem Pfarrer treu zur Hand,
der im Rentenalter stand,
läutet’ mit Gefühl die Glocke
und entleert’ den Opferstocke,
stieg beflissentlich im Hellen
auf den Turm, die Uhr zu stellen
bei Bedarf und aufzuziehn -
ging sie wieder, freut’ es ihn!

Küster Krauses Glockenläuten
klang im Ohr schon vielen Bräuten,
ruft zur Kirche fromme Christen,
stört selbst Eulen nicht, die nisten
in des Glockenstuhles Balken
und sogar im Turm die Falken
mags beim Brüten wenig störn,
wenn sie Glockentöne hörn.

Max und Moritz, Satansbraten,
stets bereit zu Übeltaten,
nahmen desterhalb aufs Korn
Küster Krause - ihren Dorn,
der sie barsch zur Ordnung rief,
wenn er konnte, doch er schlief,
weils längst Nacht war, wie fast alle
und lag schnarchend in der Falle.

Dieses nutzten nun die beiden,
die nicht Recht von Unrecht scheiden,
stahl’n sich auf den Glockenturm,
läuteten, flugs oben, Sturm,
brüllten "Feuer!" in die Runde
mit frech aufgerissnem Munde.
Küster Krause, der ja wußte,
wann er wie was läuten mußte,

hört im Traume das Gebimmel,
schreckt empor, denkt: "Herr im Himmel,
hab ich jetzt ein Hirngespinst
oder ist schon Gottesdienst?!"
Schlägt die Bettdecke zur Seite
und verfehlt um Haaresbreite
seinen Nachttopf mit den Füssen,
die doch in die Puschen müssen,

stürzt im Nachthemd aus dem Hause
und sieht grad noch die zwei Lause-
kerle, die er gleich erkannt’,
mit den Beinen in der Hand
aus dem Glockenturm entschwinden
und sich schier vor Lachen winden.
"Wartet nur, ich krieg euch noch
und dann wandert ihr ins Loch

für so dreistes Ungemach!",
schimpft der Küster ihnen nach...
Die Moral von der Geschicht’:
Taugenichtse kümmerts nicht,
wenn sie dich mit Streichen plagen -
dein Verdruss ist ihr Behagen!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (13.11.21)
Da ist einiges im Busch.
Deshalb gibt's von mir 'nen Tusch!

Schöne Grüße,
Dirk

 harzgebirgler meinte dazu am 14.11.21:
...leider geht solch TUSCHerei
immer viel zu schnell vorbei!

beste dankesgrüße
henning

 TassoTuwas (13.11.21)
Den Herrn Busch tät's sehr erfreuen
wenn er läse diesen nigelnagelneuen
Streich der beide schlimmen Wichte
wie man hier liest in dem Gedichte!

Schmunzelgrüße
TT

 harzgebirgler antwortete darauf am 14.11.21:
würd' es ihm gefallen wie dir
gefiele das logo auch mir!

herzliche dankesgrüße
harzgebirgler

 Tula (13.11.21)
Diese beiden Bösewichter
kamen schließlich vor den Richter.
Der befand: Man muss im Leben
manchmal auch den Finger heben.
Schließlich hauchte er: Du, du!
und ließ beide dann in Ruh!

Die Moral: man sollte Kindern
nie die Lust am Unfug lindern.
Denn wenn die mal groß sind kriegen
manche Drive zum Land-Regieren!

LG
Tula

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 14.11.21:
Ich muss doch sehr bitten! *hüstel) ...
obwohl sich mir direktemang ein quadratköpfiges Spahnferkel ins Blickfeld schiebt ...

 harzgebirgler äußerte darauf am 14.11.21:
mit samthandschuhen fasst justiz
gern bösewichter an - indiz
dafür das mehr der täter zählt
als jedes opfer das sich quält
oft lang noch mit dessen untaten:
justiz wirkt so gleichfalls missraten.

herzliche dankesgrüße
harzgebirgler

 AchterZwerg (14.11.21)
Vom Wandel der Zeiten

Ach, was muss man oft von bösen
Enkeln hören oder lesen!
Eben galt ihr greiser Opapappa
noch als Coolster, doch mit Grappa
in der schmalen Knabenbrust,
macht jetzt nur noch Bosheit Lust!

;-)

 harzgebirgler ergänzte dazu am 14.11.21:
alkohol vereint mit drogen
fördert dinge gern ans licht
die sind nicht bloß ungezogen
denn sie tut ein bösewicht
jung an jahren noch doch böse
von dem welt justiz erlöse!
Agnete (66)
(14.11.21)
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 harzgebirgler meinte dazu am 15.11.21:
:-)

herzliche dankesgrüße
harzgebirgler
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