Gegen die Gedankenstarre

Kurzgedicht

von  niemand









Seit dem Tag

als der Kopf

mein Herz unter sich begrub

spüre ich es nur zaghaft

schlägt es

gegen ein hartes Brett

kommt es nicht an

manchen Tagen

wünsche ich

mein Herz wäre

ein Holzwurm









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Kommentare zu diesem Text


 minimum (08.12.21, 19:04)
Schlicht und abgründig zugleich. Sehr intensiv, sehr gelungen.

 niemand meinte dazu am 09.12.21 um 18:32:
Ich danke Dir herzlich! Freue mich und grüße lieb, niemand :)

 AchterZwerg (09.12.21, 07:16)
Das Schlimme ist, dass mit zunehmendem Alter bei vielen (auch) der Verstand immer mehr erstarrt, gleichsam eine Arthrose des Gehirns einsetzt, die sich parallel im Gelenkapparat wiederfindet.
Was du meinst ist aber etwas anderes: Wenn ausschließlich der Verstand den Menschen regiert, versteinert das Herz. - Das ist in der Tat oft zu beobachen, nicht nur im Märchen.

Die Form des Gedichts ist klug gewählt und überzeugt durch seine gelungenen Enjambements.

Liebe Grüße
Heidrun

 nadir antwortete darauf am 09.12.21 um 14:40:
ja, apoll und dyonisos müssen eine einheit bilden, gefühl und verstand, herz und hirn. aber zwanghafte rationalisten gibt es leider überall, meist nicht deshalb, weil sie gefühlskalt von natur sind, sondern weil sie emotionen verdrängen. ich hab das selbst hinter mir, deswegen berührt mich der text. 

ist das, niemand, dein versuch poetischer zu schreiben? gefällt mir! 

lg
nadir

 niemand schrieb daraufhin am 09.12.21 um 17:45:
@ nadir
Freut mich, dass es Dir gefällt ;) Ich habe schon so einige Versuche in diese
Richtung gemacht und ich glaube auch erfolgreich [welch ein blödes Wort]
wenn man den Lesern glauben kann. Aber bei fast 1500 sogenannter Werke,
fallen die nicht mehr auf. Meistens sind das aber Kurzgedichte, also so in der
Länge des obigen. Mit liebem Dank und lieben Grüßen zurück, niemand

 niemand äußerte darauf am 09.12.21 um 18:36:
@ Heidrun
Jetzt habe ich die Reihenfolge übersehen ;) Ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel. Deinem Kommentar bezüglich des Inhalts stimme ich voll zu.
Wenn der Verstand zu herrschen beginnt, versteinert der Mensch tatsächlich.
Der Idealfall wäre irgendwie halbe-halbe, was auch nicht immer gelingt.
Aber man müht sich :) 
Mit liebem Dank und lieben Grüßen zurück, Irene
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