Meer in Sicht

Prosagedicht zum Thema Kinder/ Kindheit

von  Tula

Ich jage über den Rasen und muss schon wieder
Indianer spielen. Insgeheim aber bin ich Störtebeker und
hisse das grüne Segel am Pappelmast. Über der Kimm,
gleich hinter der Mauer von Opas Garten, erscheint mein
nächster Güter-Beutezug. Er zieht ins Reich der Hanse.

Aus der Kombüse kommt auch heute kein Labskaus.
Zum Glück ist der Landrattenfraß – sieben Eierkuchen
mit Apfelmus – genießbar. Der Smutje führt selbst ohne
Holzbein stets Böses im Schilde und erinnert mich an
den verfluchten Dienstplan. Ich soll die Messe aufklaren.

Später bereite ich mich auf die Schule vor. Wo Waitangi
ganz genau liegt, wird der Lehrer morgen von mir lernen.
Die Antipode von Berlin. Mein Ziel. Jeden Abend berechne
ich mir einen anderen Kurs dorthin. Mit frischem Proviant
am Tafelberg oder einer Stippvisite in der verbotenen Stadt.

Seit mehreren Nächten lese ich meinen neuen Reiseführer:
die Logbücher von James Cook.
Nach zwölf Kapiteln
fällt er mir
aus der
Hand


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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (12.12.21, 18:41)
Das zeugt von Abenteuerlust. Gut beschrieben, Dirk!

Schöne Grüße.
Dirk

 Tula meinte dazu am 12.12.21 um 19:15:
Hallo Dirk
Abenteuer und Fernweh, der Ruf der See ... Sie schäumt nicht umsonst auf meinem Profilbild. Ich liebe sie heute noch  8-)

LG
Dirk
Browiak (67) antwortete darauf am 14.12.21 um 09:25:
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 Tula schrieb daraufhin am 14.12.21 um 11:50:
Moin Browiak
Faszinierender nur die Südsee  :)
Ja, die Ostsee, damit fing es an. Gut, dass ich dort Verwandte hatte bzw. habe. 

Ahoi
Tula

 harzgebirgler (14.12.21, 12:23)
zumindest LOG der cook ja nicht
was bei münchhausen quasi pflicht.

lg
harzgebirgler
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