Kinder passt auf, der Watzmann kommt

Engagiertes Gedicht zum Thema Resignation

von  GastIltis


Kinder passt auf, der Watzmann kommt.

Gleich frisst der Russe die sauren Chinesen

und wenn er uns demnächst mit Gas voll pompt,

dann ist 's für die Biden Jos gewesen.


In den Schulen tauscht die Masken mit Vieren

und grabt Schützengräben an frischer Luft.

Bill Gates sperrt inzwischen die Konten und Türen

von Facebook und Twitter, der Hundsfott und Schuft.


Und jeder der Vize ist, findet es bitter,

auch Annalena und manch Freiheitsfreund.

Denn Kiautschou ist ein vergeistigter Splitter,

selbst wenn er in dämmrigen Köpfen rumstreunt.


Kinder passt auf, der Watzmann droht.

Er hat doch die Jungfrau längst unterm Joch.

Die Zukunft verwechselt schwarz-blau-gelb-grün-rot.

Und sprudelt WhatsAppse. Nöcher als noch!




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: plotzn, AZU20, AlmaMarieSchneider, TrekanBelluvitsh, TassoTuwas.
Schwerer Fall!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (01.02.22, 06:39)
Wo sind sie denn geblieben?

 GastIltis meinte dazu am 01.02.22 um 10:30:
Ja, hallo Jens, wo sind sie geblieben?
Der eine ist übern großen Teich gehüpft,
der andre noch nicht aus dem Ei geschlüpft.
Und den Rest hat die Welt wohl abgeschrieben.

Viele Grüße von Gil.
Jo-W. (83)
(01.02.22, 10:48)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis antwortete darauf am 01.02.22 um 22:20:
Ach mein Freund Jo,
beim Lesen der Antworten zu den Kommentaren bekomme ich grade mit, dass ich den für dich gar nicht eingesetzt habe. Ich hatte zumindest soviel festgestellt, dass mir die Weltpolitik gar nicht so liegt und dass ich ursprünglich reimlose Verse gebastelt hatte. Und auch das mit dem Humor ist mir recht schwer gefallen. Jetzt könnte ich wie Jens fragen: Wo sind sie denn geblieben? Meine Zeilen, um dir gebührend zu danken. Verweht vom Wind. Nicht, dass ich sie zu deinem Gedicht eingesetzt hätte. Ich sehe nachher mal nach.
Nochmals sei dir gedankt und lass dich herzlich zur Nacht grüßen von Gil.

 EkkehartMittelberg (01.02.22, 11:36)
Lieber Freund, mir gefällt fast immer das Indirekte deiner Lyrik. Aber diesmal überforderst du mich. Ich weiß nicht,worauf du hinaus willst.
Liebe Grüße
Ekki

 GastIltis schrieb daraufhin am 01.02.22 um 11:58:
Hallo Ekki,
ich gebe zu, dass der Text etwas überfrachtet ist. Aber die Ereignisse, um die es geht, sind alle gegenwartsnah und haben z.T. etwas miteinander zu tun. Ich fange mal mit den zwei Vizes an: Vizeadmiral Schönbach ist der eine und Bundestags-Vizepräsident Kubicki der andere. Was verbindet sie? Ihre konservativ-rückgewandte Haltung. Wenn man sich die Entwicklung und dann die Rede des schönen Kay ansieht bzw. anhört, dann steht für mich außer Frage, dass er eine Haltung zum Ausdruck gebracht hat, die offensichtlich den „Geist der Truppe“ repräsentiert. Und nun zu Vize Kubicki: Mir ist unverständlich, wie ein RA, der vor und nach der Wende wegen undurchsichtiger Umtriebe beim Verkauf von Müll an die DDR und danach weiter an die entsprechenden Eigentümer der Anlagen in Ihlenfeld (Mecklenburg), wo er maßgeblich beteiligt war und in der Folge den FDP-Vorsitz in Schleswig-Holstein eingebüßt hat, sich politisch und medienwirksam noch so aufplustern kann. Hier spielt dann, was beim schönen Kay nicht der Fall ist, Corona heftig mit herein.
Dazu kommen schwer wiegende wirtschaftliche Interessen: Russland will sein Gas, dafür ist ja mit Schröders Hilfe Nordstream II gebaut worden, liefern, und Biden sein Flüssiggas. Dazu kommen die massiven Umklammerungsversuche der NATO, die Russland einschnüren sollen. Dass die Ukraine da eine besondere Rolle spielt, steht außer Zweifel.
Nun kann jeder sagen, was hat das mit Bill Gates zu tun? Na nichts! Was hat Bill Gates mit Corona zu tun? Auch nichts! Außer, dass er Geld hat, und manche Länder, die weniger Geld als er haben, müssen auch mit Corona fertig werden. Und was hat Kiautschou mit meinen Zeilen zu tun? Auch nichts! Es soll nur als Metapher für den „Geist der Truppe“ stehen.
Und was hat die Auflistung der Farben in loser Folge mit uns zu tun? Auch nichts! Es sei denn, man betrachtet mal die Tatsache, egal welche Konstellation auch immer in der Bundesrepublik regiert hat, dass es immer den gleichen Trend gegeben hat, nämlich, dass die Schere zwischen arm und reich sich mehr und mehr geöffnet hat. Und das ist so sicher wie das Amen in der Kirche: es bleibt so und verschärft sich!
Und wenn die Leute auf den Demos (es sind ja nicht die Leute, es sind die Organisatoren, die an den Mikros hängen) schreien: Denkt an unsere Kinder! Dann haben sie sogar recht! Nur, was hat Corona damit zu tun, wenn sie an der Gesellschaftsordnung rütteln wollen, an der es nichts zu rütteln gibt.
Worauf will ich also hinaus? Auf nichts als nachzudenken. Ekki, wir werden alt. Oder sind es schon. Vielleicht fällt uns das Nachdenken schwer. Aber ich sage es offen, auch oder gerade, weil du mich als Freund angesprochen hast, wir werden von unserem Land und dieser Welt so viel nicht mehr haben. Prometheus, Penthesilea, die Amazonen, Achilles, Ödipus sind Mythen einer so wunderbaren Zeit, die es nicht mehr gibt. Uns gibt es. Und einen Zipfel Zukunft gratis dazu.
Sei herzlich gegrüßt von deinem Freund Gil.

Antwort geändert am 01.02.2022 um 14:44 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 01.02.22 um 18:05:
Vielen Dank, Gil, nach deinem Kommentar geht es mir wie einem, der beginnt, im Dämmerlicht Konturen wahrzunehmen. Es kann nur noch besser werden.
Beste Grüße
Ekki

 GastIltis ergänzte dazu am 01.02.22 um 22:26:
Bestimmt Ekki,
ich wollte eigentlich noch auf meine Antwort an Jo verweisen. Da hatte ich nämlich noch vermerkt, dass ich mich verpflichte, die nächsten Beiträge verständlicher zu gestalten. Nun hatte ich die Antwort leider vergessen abzusenden.
Also, es gilt auch für dich. Herzlich Gil.

 Didi.Costaire (01.02.22, 15:58)
Hallo Gil,

Pomp als Verb und der Maskentausch mit Vieren...
Launige sprachliche Highlights hast du noch und nöcher im Repertoire. Hintergrundwissen ebenfalls. Man staunt, auch wenn man nicht immer weiß, was gerade los ist.

Herzliche Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 01.02.22 um 16:28:
Danke lieber Dirk,
 
sprachlich gekonnt und dann auch noch verständlich zu schreiben wie du, ist leider nicht jedem gegeben. Und dabei auch reimtechnisch noch so locker zu bleiben, dass man nach dem Lesen fragt, war man jetzt Messi und wo liegen denn nun die Statisten, oder ist man im Stadion auf dem Rasen und nicht auf dem Stoppelacker KV, das sind eben die kleinen Unterschiede, die den Könner vom Stümper unterscheiden. Aber sofern jemand das Zauberwort kryptisch benutzt, fängt man innerlich schon an zu jubilieren. Ich habe es leider bei dir vermisst.

Sei dennoch herzlich gegrüßt von Gil.

 TrekanBelluvitsh (01.02.22, 17:26)
Man muss viel öfter zu seinen Mitmenschen sagen:
Wissen sie was? Ich kann nichts dafür, dass es ihnen gerade gut geht. Lassen sie das nicht an mir aus.
- John Becker; In: "Becker", S04E21

 GastIltis meinte dazu am 01.02.22 um 18:01:
Danke Trekan, man darf (sich) nie aufs falsche Pferd setzen.

Charles Bukowski hat einmal gesagt: „Wenn man das Simulieren schlechter Laune lernen könnte, würde ich einen Kurs belegen.“ Als er beim Kursleiter vorsprach, meinte der: „Leute, die so aussehen, als seien sie nicht lernfähig, können wir nicht gebrauchen!“

Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Clara (37) meinte dazu am 10.02.22 um 09:26:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 10.02.22 um 10:48:
Das macht mich echt traurig. Wie traurig?

Wenn jemand im Krematorium laut „Frühstück Ende“ ruft, ist das entweder ein Mitarbeiter oder einer, der sich vom Sterben mehr erhofft hatte.“
Clara (37) meinte dazu am 10.02.22 um 10:54:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 10.02.22 um 17:31:
Nein, sicherlich nicht. Ich glaube auch, dass Bukowski selbst dem Leben viel mehr zugewandt war, als allem Übernatürlichen, von Frauen mal abgesehen. Nein, es entspricht mehr meiner derzeitigen Verfassung, du weißt schon. LG von Gil.
Clara (37) meinte dazu am 11.02.22 um 11:24:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 GastIltis meinte dazu am 11.02.22 um 11:54:
Spät? Ich meine, dass es sehr früh ist. Eigentlich viel zu früh! Sieh mal: ich habe mit dieser Marotte doch gerade erst angefangen, und eigentlich nur, um nicht auszurasten. Wie hatte noch Ferdi geschrieben: „Warum in der reaktionären Blase schwelgen?“ Recht hat er, den Fortschritt vertritt doch unsere Regierung! Eine Ach- und Dies-Gesellschaft der Moderne.
Aber das mit dem Holzpflock im Herzen ist echt gut. Ich hätte da noch einen Satz Schnitzmesser zu vergeben. LG.

 TassoTuwas (01.02.22, 20:34)
Mein lieber Gil,
dir ist bekannt, ich bin immer auf der Seite der Verfolgten, darum lies dies... 

Der Watzmann heult sich aus beim Matterhorn
der Gasti nimmt mich hier auf's Korn
macht Stimmung gegen mich bei den Kleinen
der Matti sagt "Watzi fang nicht an zu weinen"

...und überdenke dein Tun! 
In diesem Sinne grüßt herzlich TT

 GastIltis meinte dazu am 01.02.22 um 21:43:
Ja, lieber Tasso, immer schön an die Großen wenden und so tun, als läge einem das Wohl und Wehe der Jungfaun am Herzen. Sie werden es dir danken.

Die Litanei beginnt von vorn.
Man heult sich aus am Matterhorn.
Der Autor lacht sich krank vor Schreck
Und der Mont Blanc steckts müde weg.
Kein Mensch indes erkennt die Not,
die Jungfraun und den Kindern droht!

Ich muss wieder alles alleine erledigen.
Danke und sei wenigstens für dein Zutun gegrüßt von Gil.

 plotzn (02.02.22, 15:35)
Servus Gil,

da hst Du ja wirklich ne Menge Zutaten in den Topf geschmissen. Ohne Deine erklärenden Worte an Ekki hätte ich den roten Faden noch nicht mal erahnt.

Kennst Du das Singspiel "Der Watzmann ruft" vom Österreichischen Liedermacher Wolfgang Ambros (+ Tauchen + Prokopetz)? Natürlich nicht. Wie auch als Südschwede... Ist aber in südlicheren Gefilden Kult. "Groß und mächtig - schicksalsträchtig..." so der Anfang,

Du musst mir für diese Kulturbereicherung und das Stopfen einer bildungslücke nicht ausdrücklich danken. Eindrücklich reicht...

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 02.02.22 um 17:27:
Hallo Stefan, danke für deine Zeilen.

Natürlich nicht! Wenn ich jetzt schreibe, dass mir außer Mozart und Georg Danzer gar kein Österreicher von Rang bekannt ist, vielleicht noch die Zweigstelle von dir, Stefan, oder dann Karl Kraus, dann wirst du mir natürlich glauben. Mein Kulturhorizont endet quasi südlich von Eisenach (Wartburgstadt, sagt dir was), aber nicht wegen der Minnesänger, Luther oder Bach, sondern weil dort Fritz Reuter gestorben ist.
Aber natürlich habe ich mir das Watzmannlied (über 866.000,5 Klicks) bis zur Hälfte angehört, bin dann aber zu den Weißen Pferden umgeschwenkt, weil da einfach mehr Power dahinter steckt.
Bin trotzdem von deinem Kommentar schwer beeindruckt, was ja nicht allzu oft der Fall ist.
Dass aber in den südlicheren Breiten dennoch ein gewisser Nachholbedarf an präzisen Informationen besteht, kannst du allein daraus ersehen, dass ich mich über die Höhen der Berge im Internet informieren wollte und folgende Einträge fand:
Matterhorn: 4478 m, höchster Berg der Alpen;
Mont Blanc: 4809 m, höchster Berg der Alpen;
Watzmann: 2713 m, schönster Berg der Welt;
Da fehlt jetzt nur noch der Streckelsberg, eine mit ca. 58 Meter hohe Kliffranddüne auf  Usedom und damit die dritthöchste Erhebung der Insel.
Präzision ohne Übertreibungen!

Sei von Herzen gegrüßt von Gil.

Antwort geändert am 02.02.2022 um 17:30 Uhr
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram