im hinterhof

Kurzgedicht zum Thema Nacht

von  GastIltis

die mitternacht

ist hier im hof

ganz anders als

nur einfach doof


vergeht sie dort

ganz grob geschätzt

dehnt sie sich hier

von zehn bis jetzt


dann sieht man sie

mit einem mal

ganz dunkel und

diametral


schließt dann der wind

das wolkentor

wirkt sie noch schwärzer

als zuvor




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Clara, plotzn, Didi.Costaire, TassoTuwas. AZU20, EkkehartMittelberg, Jo-W., BeBa, Tula, AlmaMarieSchneider, tueichler, indikatrix, franky, Moja.
Dehnt sich!

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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (03.02.22, 09:13)
Sehr gelungen, Gil. In der gedehnten Mitternacht im Hinterhof wird die Farbe schwarz ganz satt.
Beste Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 03.02.22 um 13:51:
Danke lieber Ekki,
das mit dem „sehr gelungen“ muss ich erst mal einordnen, weil ich ja geschrieben hatte, dass ich mich in leichter begehbare Gefilde begeben möchte. Vielleicht bewege ich mich demnächst auch auf Straßen oder Wiesen.
Viele herzliche Grüße sendet dir Gil.
Jo-W. (83)
(03.02.22, 09:43)
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 GastIltis antwortete darauf am 03.02.22 um 14:11:
Hallo Freund Jo,
es ist schön, so eine ausführliche Antwort zu bekommen. Was den Hinterhof betrifft, schwebt mir eher der Hof meines Großelternhauses in der Altmark vor, weil es auf der Nordostseite durch eine hohe Mauer eines angrenzenden Sägewerkes abgeschottet war. Dadurch lag der südliche Teil des Hofes, der noch dazu etwas spitz zulief, im Schatten und vermittelte tatsächlich rückblickend nach dem Berlin, das ich auch kenne, diesen Hinterhof-Charakter. Mein eigentliches Elternhaus, das in einer Sraße mit dem schönen Namen An der Aue steht, ist dagegen zum großen Garten nach hinten offen und hatte sehr viele Bäume (Äpfel, Birnen, Pflaumen, Sauerkirschen) und Beeren sowie Blumen und Nutzpflanzen zu bieten. Aber es stimmt, man muss schon ein bestimmte Objekt im Auge haben, um es darstellen zu können.
Danke, lieber Moormensch, und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 tueichler (03.02.22, 10:02)
Man weiß nie, was die Mutter macht,
im Hinterhof, um Mutternacht!

😎

 GastIltis schrieb daraufhin am 03.02.22 um 14:19:
Hallo Tom,
gemacht hatte, wenn man so will.
Wenn sie nicht Nachtschicht hatte in dem Werk, in dem sie genötigt war, soviel Geld zu verdienen, um zwei hungrige Mäuler stopfen zu können, dann wird sie sich wohl von der getanen Arbeit ein wenig erholt haben.
Aber ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, allerdings sehr dunkel, als uns ein paar Russen überfallen haben. Das war aber wieder im Haus in der Altmark.
Herzlich Gil.

 AZU20 (03.02.22, 10:05)
Ich würd den Hinterhof verlassen,
spazier doch durch die hellen Gassen. LG

 GastIltis äußerte darauf am 03.02.22 um 14:23:
Danke Armin,
deine Ratschläge sind wie immer Gold wert. Oder Platin, wenn nicht gar Osmium!
Ich werde mich daran halten!
LG von Gil.

 BeBa ergänzte dazu am 03.02.22 um 22:12:
Ist denn schon oder noch Mitternacht?

LG
BeBa

 GastIltis meinte dazu am 04.02.22 um 10:47:
Wieso? Ich dachte, für uns ist immer Babylon!
LG von Gil.

 TassoTuwas (04.02.22, 00:43)
Lieber Gil, ich bleib beim Irdischen!

Bei Nacht sind alle Katzen grau
im Hinterhof gibt's viel Radau
wenn Kater seine Katz begattet
das sei den Tierchen auch gestattet.

Ich rechne mit deinem diesbezüglichem Verständnis!
Herzliche Grüße TT

 GastIltis meinte dazu am 04.02.22 um 10:59:
Lieber Tasso, das sieht dir ähnlich!

Leider muss ich gestehen, dass es sich bei den Zeilen um eine überarbeitete Fassung eines älteren „Werkes“ handelt, aus dem ich genau die Passagen heraus genommen habe, die du mir nun, wenn auch nicht ganz so elegant wie im Original, anbietest. Türlich habe da Verständnis. Weil ich deine Art kenne. Aber ich kann mich auch täuschen, denn das Original habe ich gelöscht. Und so verklärt sich manches.
 
Danke und sei herzlich gegrüßt von Gil.

 Didi.Costaire (04.02.22, 11:50)
Hallo Gil,

wenn ich "Hinterhof" höre, muss ich ja immer an den ominösen Höhenunterschied zwischen München und Dresden denken, der sich 1973 hinter Hof auftat. Aber das tut hier nichts zur Sache.

Die Dunkelheit kommt mit der Nacht
und die beginnt schon kurz nach acht
im Hinterhof. Da gibt's kaum Licht,
doch umso mehr hier im Gedicht.

Herzliche Grüße,
Dirk

 GastIltis meinte dazu am 04.02.22 um 14:49:
Danke Dirk,

ein sehr schöner Kommentar! Warum? Weil er zeigt, dass sich mit der Mehrung der guten Beiträge bei KV die Entfernungen untereinander und im Forum verringern. Und dass du mich mit dem Ereignis 1973 erst einmal vom Fußball weg in Richtung einer Verkehrsbeeinträchtigung durch Setzung einer Fahrstrecke gleich welcher Art gelockt hast, ist schon ein Streich der anderen Art, der mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht ungesühnt bleiben darf.

Sei zunächst umso herzlicher gegrüßt von Gil.

 plotzn (04.02.22, 18:43)
Mein Lieber Gil, ganz ohne Licht
sieht man die Dunkelheit doch nicht.
Erst so ein Flakscheinwerfer zeigt,
wo Finsternis in Winkel steigt.


Erleuchtete Grüße!
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 04.02.22 um 19:25:
Lieber Stefan,

das ist wieder so ein Beitrag von dir, der mir die Zornesfalten aus der Erinnerung in die lt. Helmut Kohl so wohlgeordnete Realität der Wirklichkeit zurück ruft. Warum? Weil wir erstens wieder bei unserem Lieblingsthema Inseln sind, wo ich zweitens nahezu zwanzig Jahre in den Genuss des FDGB-Mops-freien selbstgewählten Urlaubs in Prerow auf dem Darß gekommen bin, bei dem wir allabendlich als zusätzliches Gefühl der Sicherheit DEINE Flakscheinwerfer ohne Zusatzkosten zur Beleuchtung des von uns genutzten Strandabschnittes geliefert bekamen, weil (eine offizielle Deutung ist mir leider entfallen) möglichen Paddel- oder Schlauchbootfahrern die Richtung ohne Kompass zur eigennützigen Wochenendfahrt nach Dänemark nicht unnötig erschwert werden sollte. Schwierige Satzbildungen, aber hoffentlich in sich logisch.
Dass natürlich ein Zelt, selbst ein dunkelblaues der Marke Lido, wie wir es hatten, als persönlicher Lichtschutz ohne vorherige alkoholische Dämpfung nicht ausreichte, ist sicher eingängig.
Insofern merke ich, dass deine Detail-Kenntnisse der DDR-Vergangenheit trotz eifrigen Bemühens zwar Fortschritte gemacht haben, dich aber für ein Leben im „Busch“ noch längst nicht reif gemacht hätten, wenn es dein Wille wäre, hier länger zu verweilen.
Zwecks weiterer Erleuchtung deinerseits entferne ich mich mit Dank und herzlichen Grüßen.

Die Nacht schreitet mit Gil voran!
Clara (37)
(04.02.22, 20:34)
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 GastIltis meinte dazu am 04.02.22 um 21:14:
Hallo Clara,
das finde ich aber freundlich von dir. Kaum bist du da und schon schreibst du einen Kommentar! Jetzt hast du bei mir einen Stein im Brett. Weißt du übrigens, dass ich noch eine ganze Weile nach Zitaten zum Thema Glück gesucht habe? Zuerst habe ich bei Mark Twain angefangen und nichts gefunden. Das ist verdächtig! Aber auch die vielen anderen haben mich nicht zufrieden gestellt. Endlich hatte es mir aber doch Hemingway angetan: „Glück, das ist einfach eine gute Gesundheit und ein schlechtes Gedächtnis.“
Danke und viele Grüße von Gil.
Clara (37) meinte dazu am 05.02.22 um 09:03:
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