Merkwürdiges Erlebnis in einer Kirche
Kurzgeschichte zum Thema Glaube
von Quoth
Anmerkung von Quoth:
Erstveröffentlichung 2004 in "text-für-text", geringfügig verändert
Kommentare zu diesem Text
Sehr unsympathischer Erzähler, dessen Übergriffigkeit du gut dargestellt hast.
Findest Du, er hätte die Organistin nicht ansprechen sollen? Ich bin froh, dass er es getan hat, Übergriffigkeit hin oder her!
„Ich habe die Festigkeit, die Tiefe Ihres Glaubens gespürt " - ja, das ist übergriffig. Ein einfaches Lob wäre angemessen gewesen, nicht diese persönliche Unterstellung. Aber nur weil der Erzähler unsympathisch wirkt, muss es ja keine schlechte Geschichte sein. Dass er am Ende so gut wegkommt, stößt allerdings ingesamt unangenehm auf, das hätte man offener gestalten können. Ich hätte z.B. dafür auch keinen Ich-Erzähler gewählt.
Meisterhaft in Perspektive und Sprache, einschließlich des Bettlers, der hier etwas bestätigt und nicht bestätigt, scheint mir.
Greetse
Greetse
Ja, die Figur ist gut gewählt.
Ja, der Bettler, ich nenne ihn Penner, erinnert an die moralische Dimension des Glaubens, der Erzähler scheint ihn auf die ästhetische reduzieren zu wollen. Vielen Dank, Willibald und Dieter_Rotmund! Gruß Quoth
meine Gedanken kuppelten hinauf ins Gewölbe und erhoben sich zu einem namenlosen Etwas, das nicht bezeichnet werden wollte und in dem ich, unbenennbar, unbenannt, die Substanz spürte, die letzte, sinnhafte, die unglaublich leuchtende, ja, und ich wusste, dass Glaube möglich war auch für mich ...
Hach, die "kuppelnden Gedanken" - ganz toll!
Entzückte Grüße
der8.
Freue mich über Deine Wertschätzung. Ja, vor fast zwanzig Jahren war ich manchmal ganz gut ....
Danke für den Lieblingstext. Gruß Quoth
Danke für den Lieblingstext. Gruß Quoth
Dieter Wal (58)
(15.02.22, 20:35)
(15.02.22, 20:35)
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Mich würde natürlich interessieren, was Du daran "interessant" gefunden hast!
Dieter Wal (58) meinte dazu am 16.02.22 um 10:08:
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So sehe ich das auch, würde zur Kirchenmusik aber noch Architektur und Kunst hinzufügen. Vielen Dank, Dieter Wal!
Antwort geändert am 19.02.2022 um 11:19 Uhr
Hallo Quoth,
mir ergeht es ebenso in einer Kirche, und wenn dann noch die Orgel gespielt wird, dann bin ich vollends davon überzeugt - es gibt ihn, Gott. Doch kaum wieder auf der Straße, schüttele ich mich und denke, eine Kirche ist eben ein Haus, in dem sich einfach nur die Geister der Vergangenheit Respekt verschaffen wollen - und es auch zumeist hinbekommen. Lediglich in der Frauenkirche Dresden, von Helge Schneider neckisch als "Damenkirche" bezeichnet, ergeht es mir nicht so. Selbst bei einem Güttler-Konzert beschränkte sich meine Ehrfurcht auf nur einen Meister - auf Ludwig Güttler.
Liebe Grüße
Llu ♥
mir ergeht es ebenso in einer Kirche, und wenn dann noch die Orgel gespielt wird, dann bin ich vollends davon überzeugt - es gibt ihn, Gott. Doch kaum wieder auf der Straße, schüttele ich mich und denke, eine Kirche ist eben ein Haus, in dem sich einfach nur die Geister der Vergangenheit Respekt verschaffen wollen - und es auch zumeist hinbekommen. Lediglich in der Frauenkirche Dresden, von Helge Schneider neckisch als "Damenkirche" bezeichnet, ergeht es mir nicht so. Selbst bei einem Güttler-Konzert beschränkte sich meine Ehrfurcht auf nur einen Meister - auf Ludwig Güttler.
Liebe Grüße
Llu ♥
Vielleicht liegt es daran, dass ein sklavisch genauer Wiederaufbau den "Geistern der Vergangenheit" nicht zusagt, sie ziehen in den Neubau nicht ein! Gruß Quoth
Ein sehr packender Text, gut nachvollziehbar die Stimmung bei so eindringlicher Orgelmusik. Aber ist das "Glaube" ? Wenn ja, woran, an wen? Mit welcher Konsequenz?
LG
Eiskimo
LG
Eiskimo