Aufbruch?

Text

von  MagunSimurgh

Dieser Text gehört zu folgenden Textserien:  Vertonte Texte,  Echte Märchen
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Mein Herz ist längst abgereist,

und ich bin immer noch hier.

Ich verharre,

ich kauere,

grabe mit bloßen Händen

nach Wasser in der Felswüste.


Ich muss den Mut finden,

weiterzuziehen,

ihr zu sagen,

dass ich nicht mehr auf 

den ersehnten Regen 

warten will.


Ich habe so lange gehofft

auf bessere Tage,

aber für diesen Regentanz

braucht es zwei 

in Einklang, uns 

fehlt dafür das Taktgefühl.




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Kommentare zu diesem Text


 nautilus (16.02.22, 21:50)
starker text. 

"mein herz ist längst abgereist,
und ich bin immer noch hier."

traurig schön. 

sehr gerne gelesen.

 MagunSimurgh meinte dazu am 16.02.22 um 22:04:
Vielen Dank. Du hast den Kernsatz gefunden. Das war einer dieser Texte, die mit einem klaren Vers für mich begannen und der Rest kam von selbst. Es war der erste Vers.
Adrian (47)
(17.02.22, 15:15)
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 MagunSimurgh antwortete darauf am 17.02.22 um 18:47:
Danke für das nette Kompliment. Nein, ich bin kein Schauspieler, aber sagen wir, ich muss genug reden, um lernen zu müssen, wie man es "richtig" macht.

 monalisa (18.02.22, 19:04)
Hey Magun,
es ist traurigschön, mit deinen konsequenten Bildern mitzugehen und zu erleben, wie sie sich verdichten, vom Herzen, das auszog, zum verzweifelt mit Händen im Fels nach Wasser grabenden Ich (ein mühsames, aufreibendes, auch aussichtsloses Unterfangen), über das sich selbst Klarwerden, Kommunizieren und Mutmachen zum Aufbruch, bis zur Erkenntnis, dass es für den Regentanz zwei braucht, die ihn im Einklang tanzen, und das bei fehlendem Taktgefühl.

Der Echohall bei der Vertonung bildet eindrucksvoll die Zerrissenheit zwischen dem Herzen (das auszog) und LI ab, das das zunächst nicht wahrhaben, nicht aufgeben, nicht beenden möchte, was längst zu Ende ist.

Traurige Erfahrung, die aus dem Anspruch auf Beständigkeit erwächst und sich deshalb wie Scheitern anfühlen kann, obwohl ich denke, dass es ein Sieg ist, ehrlich miteinander zu sein und Konsequenzen zu ziehen !

Liebe Grüße
mona

 MagunSimurgh schrieb daraufhin am 18.02.22 um 22:56:
Hey Mona,

danke für deine wieder mal sehr intensive Auseinandersetzung mit dem Text. Ich freue mich darüber immer sehr.

Es freut mich sehr, dass du die Vertonung so passend beschreibst. Ich habe sehr lange daran herum probiert - zuerst mit Musik wie sonst oft und es hat lange zu der Einsicht gebraucht, dass es hier nicht so viel braucht, sondern dass das stiller sein muss, die sich aber für mich wie ein Durchbruch beim Vertonen des Textes angefühlt hat und das offenbar nicht nur für mich. 

Ich sehe die Feststellung der Unabänderlichkeit am Ende tatsächlich nicht als Scheitern, ich lese das eher als eine Einsicht – eine traurige natürlich, aber eine Einsicht mit klaren Implikationen. Insofern stimme ich deiner Bewertung als "Sieg" schon zu. Denn danach kommt ja "Ein Schritt vor". 

Liebe Grüße
Magun
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