Der Tod ist nur ein Tangotänzer

Gedicht zum Thema Tanz(en)

von  GastIltis

Der Tod ist nur ein Tangotänzer.

Und du lässt zu, dass er dich führt.

Man sieht dich fast nur noch im Spencer

und ahnt, dass niemand sonst verliert.


Dein Neigen ist ein innig Gleiten.

Wohin, fragt niemand, der dich sieht.

Es ist ein letztes schönes Streiten,

das sich wie in sich selbst vollzieht.


Dein Schweben ist ein Abschiednehmen

vom Leben und vom Traum der Welt.

Und euer Heben ist mit Schemen

von Traurigkeit verhüllt, umstellt.


Der Tod tanzt niemals wie ein Blender,

ist einen Schritt voraus im Nichts.

Er ist der lyrische Vollender

im Tanz des scheinbaren Verzichts.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Jo-W., indikatrix, AlmaMarieSchneider, franky, Tula, Taina, Didi.Costaire, Agnete, diestelzie, AZU20.
Du lässt es zu!

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (17.05.22, 09:45)
Hallo Gil,

das ist ja immerhin kein stiller und auch kein stilloser Abschied.

So'n Spenzer ist ja ganz schön chic und flott
und hat als letztes Hemd gar eine Tasche.
Zwar langt's beim Tanzen höchstens zum Foxtrott,
doch das ist gleich und letzlich alles Asche.

Herzliche Grüße,
Dirk

 AZU20 meinte dazu am 17.05.22 um 10:16:
Da muss ich Didi voll zustimmen. LG

 GastIltis antwortete darauf am 17.05.22 um 12:17:
Hallo Dirk,

eigentlich lag mir das Thema Tod gar nicht so sehr am Herzen, aber einige User hatten sich wohl am Vortag zum Thema geäußert, und da habe ich es einfach aufgegriffen. Indes: Wer, wenn nicht du, ist in der Lage, sich so „kompetent“ dazu zu äußern. Die Begriffe „letztlich“, „still“ oder „Asche“ fließen dir aus der Feder, als wäre das größte Säugetier der Erde am Werke gewesen.
Sehr aufbauender Kommentar.

Danke und liebe Grüße von Gil.

Lieber Armin,
als Meister des gekonnten Durchblicks hast du es erfasst.
Herzlich Gil.

Und
lieber Jo:
weil es sonst für Außenstehende nicht sichtbar ist, bedanke ich mich hier für deinen liebevollen privaten Kommentar, den ich natürlich auch noch persönlich beantworten werde.
Wie immer grüßt dich, hier auch für alle sichtbar, dein Freund Gil.

Antwort geändert am 17.05.2022 um 12:22 Uhr

 plotzn (17.05.22, 12:34)
Lieber Gil,

so schließt sich der finale Reigen
von Wiege bis zum Wiegeschritt.
Mir bleibt, mich dankbar zu verneigen,
und dennoch mach ich noch nicht mit...


Zumindest, wenn der Herr im schwarzen Frack führt.

Liebe Grüße,
Stefan

 GastIltis schrieb daraufhin am 17.05.22 um 12:48:
Hallo lieber Stefan,

da kann ich herzlich drüber lachen.
Das Recht ist immer bei den Schwachen.
Die Starken wiehern sich ins Hemmed,
wers nicht glaubt, ist echt lebensfremmed!

Gut, schwarzer Frack und dann zwei Schimmel,
sind der Traum vom siebten Himmel …

Danke und sei herzlich gegrüßt vom frohen Gil.
Taina (39)
(17.05.22, 13:01)
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 GastIltis äußerte darauf am 17.05.22 um 13:55:
Danke Taina,
natürlich habe ich dich dabei mit im Auge gehabt. Dass du gleich noch eine Illustration gratis lieferst, finde ich toll. Ich werde das Bild jetzt ab und zu betrachten, denke mir aber die linke Seite überwiegend hinweg. Ein Ausschnitt aus diesem oder anderen Bildern wäre doch wieder einmal etwas an Stelle dieses auch bei anderen wieder kehrenden  .
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Taina (39) ergänzte dazu am 17.05.22 um 14:10:
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 GastIltis meinte dazu am 17.05.22 um 14:18:
Hallo Taina,
das mit dem Avatar liegt doch bei dir. Aber es lockert das Gesamtbild KV etwas auf. Das Bild Tango mit Tod ist leider nicht in Farbe. Schade.
LG von Gil.
Taina (39) meinte dazu am 17.05.22 um 14:39:
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Agnete (66)
(17.05.22, 18:32)
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 GastIltis meinte dazu am 17.05.22 um 19:25:
Danke liebe Agnete,
du hast ja große Erfahrungen gesammelt. Gut so. Man ist weniger voreingenommen. Was die Gesundheitsmaschinerie betrifft: sehr viele von denen sind höchstem Stress ausgesetzt. Die Schwestern, Pfleger, das "sonstige" Personal.
Wir reden über all jene, die sich über die Maßen daran gesund stoßen, von der Pharma-Industrie ganz abgesehen. Unsere große Tochter ist morgen genau 30 Jahre bei einem Hausarzt tätig. Und wir wissen, was der besitzt und was sie hat (nichts). Aber wir wollen keine Neid-Debatten.
Liebe Grüße von Gil.
Agnete (66) meinte dazu am 17.05.22 um 20:46:
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 diestelzie (17.05.22, 19:01)
Lieber Gil,

ich weiß aus der Realität, dass der Tod ebenso wenig poetisch daherkommt, wie eine Krankheit. Und eben deswegen, weil ich so viele Gesichter des Todes kennengelernt habe, liebe ich das Leben mit all seinen großen und kleinen Wundern und danke dir ganz herzlich für dieses Gedicht.

Liebe Grüße
Kerstin

 GastIltis meinte dazu am 17.05.22 um 19:32:
Hallo Kerstin,
ich habe dir zu danken. Wenn hier jemand in der Lage ist, einfühlsame Gedichte bzw. Zeilen zu schreiben, dann bist es du! Ich habe mich doch nur ein wenig an Beiträge der Vortage angehängt. Natürlich auf meine Art. Aber dein Kommentar ist mir schon eine große Freude. Danke und bleib immer tapfer und hoffnungsfroh.
Herzlich grüßt dich Gil.
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