Wir liebten uns

Gedicht zum Thema Ungewissheit

von  GastIltis


Wir liebten uns im gelben Mohn

und bei den lila Garben.

Die nackte Freude war der Lohn

und ein paar falsche Farben.


Wir liebten uns im Traum von Nichts

und stürzten ins Verlangen,

mit uns die Bürde des Verzichts

und würdevolles Bangen.


Wir liebten uns im Rausch der Lust

und fielen ins Verderben,

als hätten wir von nichts gewusst.

Es blieben bunte Scherben.


Wir liebten uns im blauen Haus,

das hat man abgetragen.

Wo’s stand, bekam ich nie heraus

und muss es auch nicht sagen.




Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Prajna, Agnete, Jo-W., plotzn, AchterZwerg, tueichler, Pfeiffer, Vaga, IsoldeEhrlich, AlmaMarieSchneider, EkkehartMittelberg, franky, Tula, Taina, Didi.Costaire, AZU20.
Ja, wirklich!

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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(24.05.22, 06:05)
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 GastIltis meinte dazu am 24.05.22 um 15:12:
Hallo Taina,
schmeckt? Nein ist! Ist, und nicht die Sehnsucht danach, sondern das Abbild davon. Aber das war eine andere Zeit. Ob sie noch anhält? Wer weiß?
Viele Grüße von Gil.

 AlmaMarieSchneider (24.05.22, 09:37)
Ach, ich liebe Liebeslyrik. Sehr schönes Gedicht.

LG
Alma Marie

 GastIltis antwortete darauf am 24.05.22 um 15:16:
Danke Alma Marie,
ja, wenn sie einen denn überkommt, die Liebeslyrik. Eigentlich ist man für diese düstere Gegenwart viel zu nüchtern. Was will man tun?
Sei herzlich gegrüßt von Gil.

 franky (24.05.22, 10:12)
Da hat ein Baumeister ein wunderschönes Haus gebaut, werde das blaue Haus nicht abreißen, möchte noch eine Zeitlang darin wohnen.
 
Grüße von Franky

 GastIltis schrieb daraufhin am 24.05.22 um 15:23:
Ich habe es geahnt,
lieber Franky, dass du es warst, der es mir entwendet hat, das blaue Haus. Ich wollte dich nur nicht bloß stellen. Aber jetzt, wo du es zugegeben hast, spielt es keine Rolle mehr: es sei dir gegönnt!
Du wirst mir bestimmt auch einen Besuch bei dir erlauben.
Danke und viele herzliche Grüße vorab sendet dir Gil.

 Vaga (24.05.22, 12:39)
Wie durch ein Kaleidoskop lassen sich diese Zeilen lesen. Traumhaft! Ja!

 GastIltis äußerte darauf am 24.05.22 um 16:23:
Danke Vaga,
freut mich. Eigentlich hatte ich gestern ein ganz anderes traurigeres Gedicht für heute vorgesehen, habe mich aber direkt beim Einsetzen noch spontan umentschieden. Warum? Wohl aus dem Gefühl heraus.
Viele Grüße von Gil.

 Didi.Costaire (24.05.22, 16:14)
Hallo Gil,

dein Gedicht ist wunderbar geschrieben und es klingt liebevoll und lustvoll zugleich. Und ein bisschen wehmütig. Die Gegenwart ist wahrscheinlich nicht mehr so schön.

Liebe Grüße,
Dirk

 GastIltis ergänzte dazu am 24.05.22 um 16:42:
Danke lieber Dirk,
du weißt doch, man muss aus jedem Lebensabschnitt das beste machen. Heute regnet es hier, und dafür scheint morgen woanders die Sonne. Aber unter uns, wer seine Erinnerungen aufgibt, dem nützt auch die sonnigste Zukunft nichts mehr. Es stimmt, liebe- und lustvoll sollte es schon sein, das wermütige Element kommt beim Lesen der Kommentare hinzu.
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Jo-W. (83)
(24.05.22, 21:49)
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 GastIltis meinte dazu am 25.05.22 um 12:11:
Danke mein Freund Jo,
dass du rein gesehen hast. Dass ich mich für den Rest der Woche verabschiede, tut deshalb fast ein wenig weh. Aber wir wollen die Zeit genießen, die uns die Natur in der schönen Uckermark noch bietet.
Sei von Herzen gegrüßt von Gil.

 tueichler (24.05.22, 22:22)
Dem gibt es sicher nichts hinzuzufügen, außer, Du tust es. Wirst Du aber nicht!
Klasse 😎

 GastIltis meinte dazu am 25.05.22 um 12:16:
Hallo Tom,
warum nicht? Es ist nur eine Frage der Vertrautheit und der innigen Zweisamkeit, wie man das „es“ gestaltet.
Du weißt, manchmal genügt ein Funke …
Danke und viele Grüße von Gil.

 AchterZwerg (25.05.22, 06:42)
Ach ja,
die Zeit nagt selbst an für die Ewigkeit gebauten Jugendstil-Häusern; aber selbst deren Ruinen sind noch schön ... 8-)

Entzückte Grüße
der8.

 GastIltis meinte dazu am 25.05.22 um 12:32:
Lieber Achter,
ein sehr schöner Kommentar! Manchmal sind solche Beiträge erheblich besser als viele andere eingeworfene Zeilen. Du weißt, ich habe keinen Grund, mich zu überheben, dazu sind meine Kenntnisse auf fast allen Gebieten völlig unzureichend: Fatras? Spaltverse? Obwohl mir natürlich deine Haltung zum letzten Thema sehr zusagt.
Danke und sei vielmals gegrüßt vom schon wieder auf dem Sprung befindlichen Gil.

 plotzn (25.05.22, 19:36)
Schön, wenn man solche Erinnerungen hat, Gil.
Noch schöner, wenn man sie auf so wundervolle Weise (mit)teilen kann.

Liebe Grüße
Stefan

 GastIltis meinte dazu am 29.05.22 um 20:41:
Danke Stefan,
du weißt doch, in den Erinnerungen verklärt sich so vieles. Die unguten Dinge vergisst man ziemlich schnell, während alle Erlebnisse, bei denen man erfolgreich war, in immer glanzvollerem Licht erstrahlen. Ach, was war ich doch für ein hervorragender …, ja, ist mir gerade entfallen. Aber so ungefähr!
Sei herzlich gegrüßt von Gil.
Agnete (66)
(25.05.22, 23:16)
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 GastIltis meinte dazu am 29.05.22 um 20:48:
Liebe Agnete, so ist es wohl. Manchmal erwischt man sich dabei, Dinge aus dem Gedächtnis hervor zu kramen, die fast schon vergessen schienen. Dann freut man sich, dass es noch Funktionen gibt, die im wahrsten Sinn des Wortes ihren Geist nicht aufgegeben haben. Wie schön, denkt man dann …

Danke und viele Grüße von Gil.

 EkkehartMittelberg (19.06.22, 11:15)
Hallo Gil,

beinahe wäre mir etwas Wunderschönes entgangen. Ich liebe dein farbenreiches, sinnenfrohes Liebesgedicht.

Beste Grüße
Ekki

 GastIltis meinte dazu am 21.06.22 um 12:44:
Danke lieber Ekki,
du warst abwesend und weißt ja, was während deiner Abwesenheit alles passiert ist. Insofern freue ich mich ganz besonders, dass du noch einmal einen Text aus jener Zeit gefunden hast, der dich besonders ansprechen konnte. Mir gelingt es im Moment nicht so recht, den Anschluss zu finden, aber ich will nicht klagen.
Sei herzlich gegrüßt von deinem Freund Gil.
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