Als Faust starb kam er vor das Gericht im Jenseits, wo er auf den Teufel und Gott traf, die über seine Taten auf Erden zu entscheiden haben, ob seine Seele in die Hölle hinabsteigen oder in den Himmel hinaufsteigen wird.
Es ward leicht ein Urteil zu fällen, denn seine Seele war mehr verdorben als rein.
Gott wollte ihn im Himmel nicht, der Teufel wollte ihn in der Hölle haben.
Klug wie Faust ist, schlug er den beiden eine Wette vor. Verliere er, gehe seine Seele in die Hölle, gewinne er, steige er auf in den Himmel.
Gott und Teufel sahen sich gegenseitig an und lachten herzlich ob des Wahnsinns Fausts sich mit Göttern anzulegen.
Jede Wette gehe ich ein, sagte der Teufel, mit einem Menschen. Teufel gegen Mensch ist ein ungleicher Wettstreit. Nur zu, wetten wir!
Gott, der Vollkommene, nickte bloß zum Zeichen, dass er die Wette annehme.
Nun denn, liebe Götter aus der Hölle und Himmel, ich wette um meine Seele, dass ihr es nicht schafft alle natürlichen Zahlen abzuzählen.
Nun fingen Teufel und Gott die Zahlen zu zählen 1,2,3,4…
Nach einer Ewigkeit ist Faust immer noch in einer Zwischenwelt mit Gott und Teufel, die Zahlen zählen, ohne aufzugeben.
Seine Seele erfährt somit weder Wiedergeburt, noch stieg sie hinab in die Hölle, noch stieg sie hinauf zum Himmel.
Gott und Teufel wurden Fausts Gefangene. Die Kette, die sie in der Zwischenwelt hielt, zwischen Jenseits und Diesseits, sind die unabzählbaren Zahlen, auf deren Abzählen sie sich eingelassen hatten.
So konnten Teufel und Gott nicht mehr zu ihren Arbeitsplatz zurückkehren: der Erde.