Nonsens

Tagebuch zum Thema Glück

von  Augustus

Es war an einem Wochenendtag, da wollte ich – erst aus Langeweile, dann aus Lust - der Aphrodite einen Streich spielen. Loki hatte mich beauftragt als ich der Lektüre Odins müde würde. Es war Samstag tief in der Nacht und ich ging lustwandeln die Straßen entlang. Ich kam an eine Brücke, der Mond seufzte von oben herab, als ob es wüsste welche Lust mich nach draußen trieb. Im Wasser spiegelte sich der Mondesschein. Keine Menschenseele um mich her war zu erblicken.
Die Brücke, mein Freund, ist besonders interessant, da an dem Geländer Hunderte an zugeschlossenen Vorhängeschlössern verliebter Paare mit Namen hängen.   Nun hast Du sicherlich sowas durchaus woanders beobachtet als Du an eine solche Brücke entlang gegangen bist und sicherlich über die Menge an Schlössern gestaunt. Vielleicht hast Du auch die Namen auf den Schlössern abgelesen, wer in wen verliebt ist oder wer mit wem zusammen ist.
Im Mondlicht glänzte mein hübsches Werkzeug, als ich‘s aus der Jackentasche herauszog, wie die Messer vom Jack des Ripper. Das Mondlicht erblickte erschrocken meine Dietriche. Ein Wolkentross zog vor den Mond, wie ein Halstuch, der um die Augen gelegt wird. In der linken Hand hielt ich einen dünnen Hacken, den ich in das erste Schloss einführte. Ich las in roter Schrift auf der glatten metallenen Oberfläche des Schlosses geschrieben „Hendrik + Maria“.  Mit der rechten Hand führte ich den Dietrich hinein und ließ mein Intuition und Gefühl walten. Weniger als in 10 Sekunden sprang das Schloss auf und Hendrik und Maria trennten sich von dem Geländer. Nach dem 50sten Schloss wurde ich müde und es dauerte gar bis zu 30 Sekunden bis ich je Schloss knackte. Ca. nach einer Stunde etwa hatte ich die Brücke um die 100 Schlösser befreit. Da war ein Schloss sogar im Wert von 30 Euro dabei. Schien nicht aufzugehen. Schien! Und doch knackte ich’s nach einer Minute. Ich ließ dies Schloss von der Firma … ganz zum Schluss übrig.  Lothar + Luise.
Nun verstaute ich das Zeug in meine Tasche. Das wog aber was!
Nun will ich das Zeug schmelzen lassen und aus dem geschmolzenen Metall römische Münzen durch einen gravierten Münzstempel, die in Germanien um 100 nach Christus in Umlauf waren, an Unkundige als echte Münzen zu Lockpreisen verkaufen. Und tatsächlich, es gibt Leute, die meine Münzen kaufen. Haha!  
Die Tage las ich – tatsächlich - in der örtlichen Zeitung einen Artikel über den Schwund der Vorhängeschlösser. Viele Paare seien geschockt über die Tat. Des  nächsten Abends hinterließ ich ein eingraviertes Vorhängeschloss zurück mit der Gravur: Loki + Aphrodite. Es steht heute als ich vorbei ging immer noch. Da und dort frage ich die Leute, ob man den Täter gefasst hätte, ob man wisse, wer’s war. Niemand weiß es. Nur rätseln die Leute über die Gravur Loki + Aphrodite und meinen es sei letztlich die Polizei gewesen im Auftrag der Behörde und ein Beamter hätte sich einen Spaß aus der Sache gemacht. Ich verabschiedete mich und guckte auf meinem Smartphone, wie es um meine Münzen steht. Ahhh – wieder hat jemand eine römische Münze gekauft! 80 €. Na dann, versende ich’s doch gleich, wenn ich heim komme.



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