VORFRÜHLING
Gedicht zum Thema Jahreszeiten
von hermann8332
VORFRÜHLING
Das Stallvieh
lechzt nach Sonne
Der Herde
gereicht`s zur Wonne
auszuschwärmen
in die Feedlots
diese Crowd ,
das Gesocks
zu grasen
auf Biergartenrasen
zu schlecken
kalten Scheiß
aus klebrig süßem
Eis ...
… sich zu sielen
in den Cafeterias
Bistros und Eisdielen
sich erotisch
anzumachen
im Freien
in der Sonne:
Welch
narzisstische Wonne !
Es geht den Lemmingen
wie immer
ums
Fressen
Saufen
Ficken
womit sich sich
erquicken
am meisten mit
Fressen Ficken
Und warum das
wohl so ist ?
Intelligenz säuft
Dummheit frißt
Und blickt
die Lenzsonne hervor
dann findet
jeder Tor seine Tör_in
jeder Lackel seine Gör_in
jeder Hänsel seine Gretel
jede Greta ihren Blödel
jeder Deckel seinen Topf
jede Tröpf_in ihren Tropf
Das Vieh drängt`s
aus den Gattern
und aus der Stadt
heraus
Da wird gejoggt
nordic gewalkt
mountaingebiked
und familiengeradelt ...
( weil Sport
den bäurischen Wanst
vermeintlich verschlankt
und adelt )
… Und sich gezeigt
wie sportlich
man doch auftritt
Trampeltiere
Hampeltiere
….alles andere als fit ...
und man bildet sich ein
solche Betätigungen
würden gesund sein
und würden
reduzieren auch:
das Hüftgold,
die Fettwülste
den Brägen,
die Wampe
und die Plauze
und den gesamten
Schmerbauch
Man macht
auf vegetarisch
auf vegan
und Diät
doch dafür
ist`s schon lang
zu spät
und denkt
nachhaltig blöd,
wie gesund doch
so was sei
die Rohlkost
und der Müslibrei
das wässrige
Gemüse
das fade Obst
die verfaulte Milch
als Joghurt oder Käse
Man stopft sich voll
die Fresse
mit diesem
Reizdarmpampe
die aufgärt
in der Wampe
als vergorener Brei
und kriegt
die Scheißerei
Der ganze Bio- Unsinn
das neurotische Selfstyling
und komische Selbstdesign :
die optische Optimalisierung
sie wirken kontraproduktiv
und mitten im Sommer
ist man dasselbe Mastschwein
wie im vergangenen Winter
Leid tun einem nur
die verfetteten Kinder:
künftige Inklusionsbälger
wenn sie sind etwas älter
psychotisch und zu schwer
und wiegen 60 Kilo
und sogar etwas mehr ...
werden zum
Nilpferd und zur Kuh,
zum Mastochs und zur Sau
werden veröden
und verblöden
im Mainstream
dahin treiben
als Manselbstwesen
und Dummficks
in den Ställen stehen
in den Gattern weiden
voller Wirgefühl
und Gemeinschaftsempathie
Man fühlt sich wohl
im Gewühl
und unwohl allein
und ängstigt sich davor
nur mit sich zu sein
Ohne Humanismus
mit affektivem Sozialismus
sucht die Crowd die Menge
fühlt sich wohl in der Enge
schnuppert
den Stallgeruch
der Gesinnungsgemeinschaft
schöpft daraus
ihre mentale Kraft
und denkt sie
sei normal
naiv und banal
wie halt der Plebs ist
denn wenn er
überhaupt denkt
so denkte er
meistens Mist
Frühling
ist Lemmingzeit:
Dummficks
haltet euch bereit !
Der Vorfrühling läuft bereits
seit gestern durch die
noch kahlen Alleen
Seltsame Dinge
sind in seinem Wehn
Er hat sich gewieget
wo Verdruß war
und hat sich geschmieget
ins Tussihaar:
in die neue Frisur
und hat umschmeichelt
die adipöse Statur
Er schüttelt nieder
den Douchbag Hänsel:
den Dieter den Blödel
und die Vanessa
die silly Gretel
ins erste Gras
und kühlet dort
die erhitzten Glieder
die atmend glühen
und glühend atmen
im Beischlafbemühen
als sie sich paarten
Er hat sich geneiget
wo Hündchen schissen
beim Gassigehen auf
die Parkwiesen
mit ihren Frauchen
die lieben Wauwauchen
für die man hat
Scheißtütchen dabei
für des Lieblings
Scheißerei
Und die
ihr häßliches Kroppzeug
ausführen
dauernd brav angeleint
und furchtbar monoton
immer
den gleichen Parcours
immer die gleiche Tour
bis zum Erbrechen schon
Er bläst aus den Autoradios
als saudummes
Rappergeschrei
radebrechend am Kühler vorbei
und flog dann
als nerviger Technokrawall
die Straßenschluchten entlang
aus dem Cabriolet
mit offenem Verdeck
daß es nicht lauter geht
Und in den Biergärten
presst er den Gerstensaft
hinein in die garstigen Schlünde
die Schläuche
die münden
im Bierbauch:
Prost ! So ist es der Brauch …
Lippen im Lachen hat er berührt
die ihren Gefühlskitsch ausschleimen
und falsche Gefühle meinen
und emotionale Fluren durchspürt
so klischeehaft
banal und trivial
daß ihm sein Wehen
wurde zur Qual
Er flog mit Schweigen
durch familiäre Zimmer
und machte das Schweigen
der drögen Eltern
nur noch schlimmer
bis man sich anschreit
wie immer
wenn er blüht wieder
der Flieder
Dann ist es im Mai
mit dem Burgfrieden
endgültig vorbei
Er löscht im Neigen
was da noch blieb
sich als Ichselbst zu zeigen
mit Authentizität
und was sich nun konformistisch
neiget hin zur normalen Norm
der Surrogat- Persönlichkeit
als Standard -Typ unserer Zeit
Und er facht an
den Lemminglifestyl
der sich jetzt auslebt
auch draußen im Freien
wo sich die Gattertiere
willig einreihen
Es läuft der Frühlingswind
durch kahle Alleen
wo blöde Mutterkühe
mit Kinderwagen
im Gespräche stehen
Durch die
glatten kahlen Alleen
treibt sein Wehen
blasse Schatten:
Man hat sich noch nicht
im Sonnenstudio
ausgiebig bräunen
lassen
Und den Duft
den er gebracht
von wo er gekommen
seit gestern nacht
der zu
Frühlings-Gefühlen
aufruft
zu lyrischen Gemütsergüssen
hysterischer Poeten_innen
zu Diätkuren
bei Konsumhuren
zu Schlankheitspillen
bei Bulimie - istinnen
die nun hungern wie von Sinnen
zu schmierigen Online -
- Virtual – Fake – Küssen
in den Partnerschaftsportalen
wo sich die Beziehungsidoten
zwangsneurotisch digital paaren
das alles hat er
in seinem Lenzsack
mitgebracht
nur nicht
Besinnlichkeit
und Ruhe
denn all das
was er da hat
hat er nervös entfacht
seit gestern
Nacht