Sallys Haus (13)

Erzählung zum Thema Geister

von  Prinky

Das Gespräch mit dem Pfarrer hämmerte wie wild durch seinen Kopf. Und vielleicht dachte er wirklich falsch? Musste er sich seiner Gedanken schämen? Oder fand er tief in seinem Unterbewusstsein eine Bestätigung für seine abstrus, dunklen Gedanken?
Der Wagen fuhr eigentlich alleine durch die Stadt. Seine Gedanken hatten ihn weit, sehr weit fortgerissen. An einer Kreuzung sah er plötzlich ein Schild. Dieses war an einem hohen Gartenzaun angebracht. Langsam verschluckte er Wort für Wort, saugte die Wörter praktisch auf wie ein nagelneuer Staubsauger, der es sich nicht schämt, jeden Fussel mit aller Kraft dem Boden wegzunehmen.
"DER HERR IST IN DIR, UND ER BESTÄRKT DICH IN DEINER ENTSCHLOSSENHEIT"

Besser hätte man es nicht formulieren können. Und als hätte er nur auf eine logische Bestätigung gewartet, wendete er seinen Wagen, und fuhr nach Hause.
"Nur wie," schoss durch seine Gedanken. Und das machte ihm schon ein wenig Angst. Schließlich wollte er seinem Sohn doch nur helfen, und sich und seiner Familie auch.
"Es muss human sein," befand er. "Ja, human, aber auch fast endgültig."
Wie gut das er sich nur selber hörte, denn er bemerkte den Widersinn seiner Worte nicht mehr.
Samantha würde ihm den Kopf abreißen, würde sie im Entferntesten nur ahnen, was ihn grad bewegte. Auch mit Myles und Karen wäre Reden sinnlos, da sie sicher ähnlich wie Samantha ticken würden. Vom Pfarrer ganz zu Schweigen.

Ein einsamer Kämpfer, von seinen Mitmenschen nicht verstanden, bereit zur Tat und zum Sieg über eine Welt, die sich ihm fatalerweise erschloss. Doch in seinem Innern sah er sich wie ein glorreicher Held, der erst danach zu dem Menschen würde, zu dem sie alle aufblicken würden. Und seine Familie würde es auch tun. Genauso wie Sam, der, einmal älter, die Tat seines Vaters als gut und gerecht empfinden würde.
In seinem Geist sah er sich inmitten seiner Familie, dann, wenn alles vorbei war. Und er spürte Samanthas Augen, die so blitzten wie am Tage ihres Kennenlernens. Es ging ihm gut, aber er wusste auch, das die Zukunft erst geschrieben werden muss. Und Schreiben kann man sie in dem man ganz einfach handelt.
Bereit es endlich zu tun, drückte er seinen rechten Fuß noch fester auf das Gaspedal.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (21.01.15)
Ich habe diesen Teil(?) gelesen und fand ihn gut erzählt. Allerdings finde ich, dass du die ganze Geschichte zu einem Mehrteiler zusammenfassen solltest, damit dem Leser das Navigieren leichter fällt.

TB

 Prinky meinte dazu am 22.01.15:
Ja, da hast du zweifelsohne recht. Allerdings weiß ich zur Zeit noch nicht ganz genau wie ich die Geschichte sich weiter entwickeln lassen möchte. Ob sich da die Zusammenlegung der einzelnen Texte schon lohnt....
tja, gute Frage....Micha
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