Fledermauslied

Gedicht zum Thema Transzendenz

von  RainerMScholz

Das ist,

der aus dem Dunkel kommt, der

aus der Nacht tritt.

Der gebrochene eherne Engel.

Der blutige Drache.

Rouge comme il sangue,

Santa Muerte.


Der Teufel scheißt

immer auf den größten Haufen,

ihr lächerlichen,

neureichen Fatzkes

und Eigenheimverteidiger.


Abusus

war der Gott der Abusiten;

er steckte

seine Feinde

auf seinen Hodenmast

und pumpte sie voll Blei.


Wer Macht hat,

braucht keinen Trost mehr.


Der Beschäler von

Witwen und Waisen

bringt seine Nefilim

in die Dunkelheit

der Wüste der Hochhäuser,

dass sie beredt

ihr Schweigegelübde tun,

in die Schluchten

aus Glas und Beton und Stahl.

Er hält den Aal

in die Höhe

und ruft der Menge zu:

Schau, das bist du!


Dann

beißt er in den Kopf.


Immer werden

die jungen Blätter von

einer Hecke weggeschnitten.


Ich lese aus dem

Flug der Schwalben

vor dem tiefblauen Nachthimmel

bei Neumond.

Am Ende sind wir alle bloß das,

was wir aus Gott gemacht haben.“*



*Cormac McCarthy: Grenzgänger“, 1994; 2017, S. 169



© Rainer M. Scholz



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Kommentare zu diesem Text


 EkkehartMittelberg (12.05.23, 17:31)
Eindrucksvolle Beschreibung des Belzebub.

Mephistophelische Grüße

Ekki

 S4SCH4 meinte dazu am 12.05.23 um 20:17:
Abusus von Religion und Macht.

 RainerMScholz antwortete darauf am 16.05.23 um 15:54:
Des Pudels Kern
- ich hab´ ihn gern,
und streich´ ihm übers Köpfchen -
die schlechten ins Kröpfchen.

Ekki,
Gruß + Dank,
R.

Was sind schon Ausübung der Macht und Weltenerklärung fürs tumbe Volk ohne impliziten Missbrauch, s4sch4.

 AngelWings (24.05.23, 19:22)
Der kleine Vampir!

 RainerMScholz schrieb daraufhin am 26.05.23 um 23:37:
Ich stech ihn mir
in dem Blauen der Nacht
- da bin ich heimlich aufgewacht.
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