Prigoschin

Kommentar zum Thema Betrachtung

von  Augustus

Der heutige Vorfall um Prigoschins Rebellion ist nichts mehr als eine Falle gewesen. Die meisten der Beobachter verstehen nicht was wirklich der Plan dahinter war. Es bedarf nämlich eines Kernpunktes, um das Verhalten prigoschins zu verstehen, und Putins und seines nahen Umfeldes. 


Vorab: es ist alles von Stalin abgeguckt. Wer die Herrschaft stalins etwas besser kennt, wird wissen, dass Stalin bei der Entdeckung seiner Feinde im internen Kreis, Schwäche vorgab, um seine Feinde herauszulocken. 


Als prigoschin zum Aufstand in Russland aufrief, wurde die Falle ausgelegt. Hätte sich jemand aus Kreisen Russland angeschlossen, oder sogar aus der Elite dem Putsch angeschlossen, so wüsste putin wer im geheimen gegen ihn opponiert. 


Es war also eine kleine Farce, die echt aussehen musste, um die Feinde im Innern hervorzulocken. 


Nun eine Person aus dem Ausland hatte sich dem Aufruf angeschlossen, der aber war eh als geflohener Oppositionsführer bekannt. 


Sonst geschah in Moskau nichts. Selbst als Medwedew von einem staatsumsturz sprach, um den Ernst der Lage deutlich zu machen, lockte diese Falle keinen weiteren Opponenten hervor. 


Ein durchaus guter Schachzug Seitens Kreml, denn sie wissen, die Feinde sind nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der russischen Grenze. 


Deshalb war der Schachzug keine Provokation die Ukraine zur vollen Offensive einzuladen. 


Wer näheres wissen möchte, dem sei das studieren Herrschaft Stalins an Herz gelegt, denn der Kreml diniert seit einiger Zeit ausschließlich Gerichte aus der Küche Stalins. 




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Kommentare zu diesem Text


 Tula (25.06.23, 01:14)
Hallo
ja, interessante These. Warum nicht?
Auf jeden Fall denke ich, dass es Theater war. Onkel Prigoschin hatte nicht vor, wirklich gen Moskau zu marschieren. Aber er hat sich etabliert, in Szene gesetzt. Sollte der Krieg mit einer russischen Niederlage enden, oder Putin bereits dem Ende nahe sein, wird Onkel P. sich wieder melden. Als Retter der Nation und ihrer geheiligten Armee. Ganz so dumm ist er gewiss nicht.

LG
Tula
Taina (39) meinte dazu am 25.06.23 um 07:03:
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 FRP antwortete darauf am 25.06.23 um 09:46:
Das kommt, weil er Söldner hat, die ihn schützen. Putin kann ihn zwar zum Tode verurteilen, aber habhaft werden muss er ihm noch. Und daran wird es scheitern. Schade, dass es gleich wieder vorbei war. Das war eine echte Chance, den Krieg zu beenden, wegen möglicher Meueterei und Parteinahme in großen Teilen der russischen Armee.

Antwort geändert am 25.06.2023 um 09:46 Uhr
Taina (39) schrieb daraufhin am 25.06.23 um 10:06:
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Agnete (66) äußerte darauf am 25.06.23 um 11:32:
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Taina (39) ergänzte dazu am 25.06.23 um 11:41:
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 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 16:48:
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Prigoschin in Belarus nun neue Truppen aushebt, da er selbständig auf eigene Rechnung und eigenen Namen handelt, so dass Belarus weiterhin nicht zur Kriegspartei wird. 
Wer näheres erfahren möchte, möge doch bitte Prigoschins Spuren auf dem Kontinent Afrika nachvollziehen, wo er Erfahrungen gesammelt hat, die einzigartig sind und Putin zugute kommen.  

Der internationale bewegliche Prigoschin „bewegt“ sich in aktuellem Falle ebenfalls.

Putin kontaktiert die Präsidenten der anliegenden Staaten und prüft, wer ihm treu ist, in einer vorgetäuschten Phase der Schwäche. (Siehe näheres unter Stalin Herrschaft) 

Des Weiteren „könnte“ Progoschin weitere Kämpfer für die Wagnergruppe genau aus diesen „freundlichen“ Staaten ebenfalls rekrutieren, und nicht nur in Belarus. 

Prigoschin ist genau der richtige Mann dafür. Durch seine Inszenierung hat er nun mediale Aufmerksamkeit, die ihn zu einer Art Lichtfigur erheben, zumindest kennt ihn nun jeder. 

Das russische Verteidigungsministerium ist nur in Russland tätig, shoigu ist wenig medienwirksam, er inszeniert sich nicht, er führt putins Befehle aus, und ist hauptsächlich für logistische, strategische Zwecke der russischen Armee vereinnahmt. Auch hat er nicht die offene Persönlichkeit, die man braucht, um mit „Fremden“ vertrauen aufzubauen. 

Ein ehemaliger Koch und Gastgeber ist da weitaus erfahrener mit Umgang wildfremder Gäste, diese für sich zu vereinnahmen, sobald ein Essen gut schmeckt, hebt dies doch auch den Koch hinauf in seinem Ansehen. 

Usw.
Taina (39) meinte dazu am 25.06.23 um 18:01:
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 Tula meinte dazu am 25.06.23 um 18:11:
Hallo Taina
Damit könntest du näher an der Wahrheit liegen als jene, die an den 'echten Coup' glauben. Für letzteres spräche die mögliche Hoffnung des Herrn P. einer offenen Unterstützung der Rebellion in Kremlkreisen, die dann aber nicht erfolgte.

Söldner kosten Geld und momentan sind die weniger nützlich als noch vor Wochen. Bakhmut wurde nach 10 Monaten eingenommen, P. hat in den Augen nicht weniger für sich und die Wagner-Truppe einen gewissen Heldenstatus erreicht. Doch er weiß  selbst nur zu gut, dass die russische Niederlage immer unausweichlicher wird, und an dieser will er sich selbst nicht beteiligen. Bleibt also die Variante eines spektakulären Schauspiels, das ihn von Putin eindeutig distanziert.
Jetzt heißt es für ihn: abwarten und auch überleben. Er wird zum für ihn passenden Zeitpunkt wieder auf die Bühne treten. Nach der russischen Niederlage.

Spinnerei oder nicht, ich halte solch ein Kalkül für möglich. P. ist ein politischer Abenteurer wie es sie seit eh und jeh gibt. Er will nicht den Krieg gewinnen, er will eine Machtposition für sich selbst. 

LG
Tula

Antwort geändert am 25.06.2023 um 18:12 Uhr

 Tula meinte dazu am 25.06.23 um 21:33:
interessant die unterschiedlichsten Interpretationen von 'Experten'. Ein ex-CIA Kollege erklärt anderswo die Sache als gigantisches Täuschungsmanöver des Kremls. Prigo wird in Wirklichkeit die nächste Offensive gegen Kiew führen. Die Welt denkt/hofft, dass Russland schwächelt, aber tatsächlich sind sich die Schurken alle einig.

In summa: keiner blickt hier durch

LG
Tula

 Beitrag youtube (englisch)

 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 22:34:
Empfehlenswert ist’s, um den Aufwand zu begreifen, der dahinter steckt, das Jahr 1917 nachzuvollziehen, als es die Revolution gegen den Zaren gab. 
Putin sagt hörbar, er wird mit allen Mitteln dies nicht erlauben, dass sich solches wiederholt. Unter allen Mitteln verstehe ich, kein Aufwand ist zu viel. 
Putin hat weitaus mehr Sorge um eine Revolution im eigenen Haus, als dass die Ukrainer das russländische Militär besiegen könnten. 
Jemand unten weiter schreibt, dabei sei es bloß das westliche Narrativ, dass Ukraine russland besiegen wird. Die Realität ist die, dass der Krieg so noch Jahre andauern könnte. 
Wer sich im Schach auskennt, weiß dass ein taktisches Spiel 10 Stunden dauern kann, ehe es zum endgame kommt. 

Prigoschin als „Springer“ auf dem Feld, könnte in eine ukrainische Lücke vorstoßen und Gefahr aussenden. 

Sobald auf dem Feld eine Truppe Gefahr aussendet, müssen eigene Gruppen verschoben werden… wie im Schach. 

Der Krieg ist auf oberen Ebenen völlig emotionslos. Es ist quasi reine taktische und strategische Vernunft gefragt. Es sind die Denkmuster eines Schachspielers gefragt. Prigoschin ist eine Spielfigur auf dem Feld. 

Gerne positionieren Schachspieler bspw. den Läufer in der eigenen Ecke des Feldes und warten geduldig, bis der Gegener einen Fehler macht, um dann zuzuschlagen. 

Es könnte also sein, dass 2,3 Monate um Prigoschin nichts zu hören sein wird, als bis er plötzlich von Belarus aus angreift. Es könnten aber auch 5,6 Monate vergehen, bis die unrainische Offensive sich erschöpft, um dann mit vollen Kontigent mit neuen Truppen hinterhältig anzugreifen. 

Die russische Militärführung denkt nun, mE in die Zukunft und scheut keine Mühen und zeigt keine Gnade, um ihre Ziele zu erreichen. 

Bedenkt man die Revolution 1917, die Säuberung in stalins Zeiten, so liegt es auf der Hand, dass in Russland die revolutionisten auf der lauer sind. Putin und co. sehen sie aber nicht, das ist ein Problem für die. 

Und Prigoschin ist der einzige Typ, gerade weil er unabhängig handeln darf, da jeder sonst unter putins Fuchtel steht, wäre was einen Aufstand betrifft, keiner von denen glaubwürdig, eine Revolution auszulösen. Prigoschin traute man diese Glaubwürdigkeit zu. 

Bendekntman aber, dass Prigoschin alles putin zu verdanken hat. Seinen Aufstieg, sein Vermögen, sein Ansehen etc, so taten die „wahren“ revolutionisten in russland gut daran, Prigoschin zu misstrauen.

Antwort geändert am 25.06.2023 um 22:35 Uhr

 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 23:17:
PS: wer es ganz genau haben möchte, müsse nur die Rede putin hören, wo er von dem „Dolchstoß in die Rücken“ spricht, angelehnt an die deutsche Dolchstoßlegende, weswegen die russische Dolchstoßlegende durch kämpfende Truppen ausgelöst fehlbehaftet ist. 

Nur, während die Dolchstoßlegende früher in Sicherheit wiegende politische Akteure meint, wie Funktionäre und Politiker der SPD, die Champagner trinken, während deutsche Soldaten an der Front sterben, die den Dolch gegen die kämpfende deutsche wehrmacht ausübten, ist Prigoschin selbst einer der Kämpfer an der Front. 

Putin meint damit oligarischen, denen er nicht traut, die ggf. anders denken, die es leid sind, in ihrem exklusiven Leben vllt. jahrelang eingeschränkt zu leben.

 Tula meinte dazu am 25.06.23 um 23:26:
Letzte Theorie für heute:
der "wahre deal" wurde nicht mit Lukashenko geschlagen, der ist wie stets nur Nebendarsteller, sondern dem russischen Geheimdienst FSB. Die geben Onkel Prigo Sicherheitsgarantien und haben ihm geraten, sich 2024 als Präsidentschaftskandidat zu stellen. Egal was die Leute wählen, sie sorgen für den Rest, denn Putin macht ohnehin nicht mehr lange und sie brauchen jemanden, dem sie 'vertrauen' können. Zu Putin haben sie gesagt: halt die Klappe, wir rühren Onkel Prigo nicht an, das ist unser Mann.

So behält jeder was er momentan will: Putin seinen Sessel, Onkel Prigo denselben auch so ganz demokratisch in ein paar Monaten und der FSB sichert sich die Kontrolle über den Präsidenten.

Auch plausibel ... Aber der absolute Hammer-Witz war der, dass Progoshin kein russisches Blut vergeuden wollte. Ich denke, da hat der gesamte Kreml mitgelacht.

LG
Tula

 Rosalinde meinte dazu am 22.07.23 um 14:47:
Ich bin sehr erstaunt, mit welch professionellen Politikern ich hier zu tun habe. Jeder hat eine andere Vermutung und gibt sie als unangreifbare Wahrheit an. Es ist zum Kranklachen.
Hier gebe ich euch mal die offizielle Version:

Prigroshin hatte mit Russland einen Vertrag. Inhalt: Befreiung von Artjomowsk (ukr. Bachmut). Artjomowsk war sehr schwierig durch die unterirdischen Anlagen zu bekämpfen. Der Vertrag mit Russland ging bis Mai 2023.
Prigoshins Kämpfer hatten sogar die Stadt Artjomowsk fast schon zur Hälfte befreit, die unterirdischen Anlagen in Gänze. Aber ihm fehlte jetzt Munition, ihm starben nach eigenen Angaben seine Kämpfer, weil nichts kam. Russland stand auf dem Standpunkt, dass der Vertrag ausgelaufen ist, doch Prigoshins Ehrgeiz, die Stadt Artjomowsk insgesamt an Russland befreit zu übergeben, ließ ihn immer wieder um Munition richtiggehend betteln. Aber Russland sagte Njet, Vertrag zu Ende. Wann genau die russische Su von Prigoshins Leuten abgeschossen wurde,
weiß ich nicht. Jedenfalls hat er sich dadurch im Kreml nicht beliebt gemacht. Übrigens, in Rostow wurde er von einem großen Teil der Bevölkerung als Held begrüßt.

Daraufhin kam Prigoshin eine doch etwas ungewöhnliche Idee. Er zog mit Panzern und bewaffneten Wagner-Kämpfern bis nach Rostow, wo sich der russische Stab befand, um mit den dortigen Verantwortlichen noch mal wegen Munition zu verhandeln. Es soll eine kleine Schießerei gegeben haben, aber keine Toten. Daraufhin räumte Wagner Rostow in Richtung Moskau. Auf halbem Weg aber gab er auf, weil er nicht daran interessiert war, gegen die russische Armee, die sich dort aufgebaut hatte, zu kämpfen. Auch die russischen Soldaten dort waren nicht an einem Kampf gegen Prigoshin interessiert.

Dann gab es Verhandlungen mit Prigoshin, Putin und wohl auch Lukaschenko aus Weißrussland. In Russland wurde zu dieser Zeit von Aufstand und Putsch geredet in der Bevölkerung. Putin bedankte sich für die Erfüllung des Vertrages, redete Prigoshin ins Gewissen, dass man während eines Krieges keinen Putsch gegen die Regierung
veranstaltet, das war Verrat. So Putin. Aber Prigroshin und seine Kämpfer hatten den Auftrag ausgezeichnet erfüllt, und er und seine Kämpfer waren Helden. Wie sollte man Prigoshin aber bestrafen für sein eigenmächtiges Vorgehen? 

Man fand eine Lösung: Prigoshin und ein Teil seiner Kämpfer gehen nach Weißrussland, diejenigen, die nicht mitgehen wollen, werden offiziell in die russische Armee aufgenommen. Das war von Anfang an der Plan gewesen, wenn es Wagner gelingen sollte, Artjomowsk zu befreien, die Wagner-Truppe nämlich in die russische Armee als legale Kämpfer aufzunehmen.

Inzwischen ließ Prigoshin vernehmen, dass er in Weißrussland eine neue Truppe unter anderem Namen aufbauen will und dann sozusagen für Weißrussland, den Verbündeten Russlands, tätig sein will. 

Zu sagen wäre zu Prigoshins Rebellion oder Meuterei, so nannte man jetzt Prigoshins Streik, dass man sich im Westen vor Schadenfreude nicht halten konnte. Und im Westen sah man händereibend Putin schon gestürzt.
Das war eine falsche Einschätzung der Lage durch die westlichen Geheimdienste. Lange Zeit wusste ja niemand, weder im Westen noch in Russland, was eigentlich geschehen war, warum Prigoshin mit seinen Kämpfern schwerbewaffnet in Rostow aufgetaucht war. Im Westen war eine schadenfrohe Hysterie ausgebrochen, die Putin, der Besonnene, nach der Regelung mit Weißrussland
dämpfen konnte. Dass die Enttäuschung im Westen groß war, muss ich nicht erwähnen.

Ich muss was dazu erklären: Ich benutze immer den Begriff Befreiung, das wird hier einige verunsichern. Es ist natürlich klar, dass die Russen Artjomowsk von Ukrainern befreit sehen wollten, dass sie nicht westliche Begriffe benutzen. Es muss in den Katakomben ein schreckliches Gemetzel gewesen sein mit vielen Toten auf beiden Seiten,
das ist nicht anzuzweifeln. Die ukrainischen Soldaten sprachen von einem Fleischwolf in Artjomowsk. 

Was ich nicht glaube, ist, was ich hier gelesen habe,
dass nämlich Putin den sogenannten Putsch selbst inszeniert hätte. Dazu war die Angelegenheit für den Kreml viel zu peinlich vor der Welt. Es hätte ja auch schiefgehen können, dass nämlich die russischen Soldaten, die Prigoshin auf dem Weg nach Moskau stoppen sollten,
die Wagner-Kämpfer zusammengeschossen hätten. Dank Putins Klugheit ist es nicht geschehen.

Das also ist die offizielle Version des sogenannten Prigoshin-Putsches. Natürlich kann und muss man davon ausgehen, dass Putin auch eigene Motive hatte, nämlich
seine Oligarchen, von denen ja viele westlich orientiert sind, in gewisser Weise zu disziplinieren, auch um herauszufinden, wer Freud oder Feind unter ihnen ist. 
Aber das hat er dank Prigoshin umsonst gehabt. 

Und jetzt könnt ihr rätseln: Was stimmt an der Kreml-Darstellung eurer Meinung nach, was nicht? Hier scheinen ja viele Schreiber private Beziehungen zum Kreml und zu Putin zu haben.

Herzlich, Rosalinde

Antwort geändert am 22.07.2023 um 14:54 Uhr
Teolein (70)
(25.06.23, 12:30)
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 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 16:50:
Man vergisst gerne, dass einige der weltbesten Schachspieler aus Russland stammen.

 Beislschmidt meinte dazu am 25.06.23 um 18:15:
Ich denke Augustus hat recht, klingt plausibel.
Beislgrüße

 Graeculus (25.06.23, 18:56)
Es ist eine Möglichkeit, was Du schreibst. Jedenfalls ist an diesem Putsch oder "Putsch" vieles seltsam. Mit 25000 Söldnern (eigene Angabe) gegen die russische Armee? Nicht gegen Putin, sondern 'nur' gegen Schoigu und Gerassimow? Oder hat Prigoschin darauf gehofft, es würden sich ihm Teile der Armee anschließen?

Wie Taina schon schrieb, da fehlen Hintergrundinformationen.

 FRP meinte dazu am 25.06.23 um 19:18:
Die "unausweichliche russische Niederlage" ist ein westeuropäisches Narrativ, welches (leider) mit der militärischen Lage nichts zu tun hat - die Niederlage der Ukraine ist eher wahrscheinlich. Hätte Prigoschin nicht öffentlich für Putin und seine Clique so unverzeihliche Statements abgegeben, würde ich felsenfest an ein abgekartetes Spiel zwischen P & P glauben, um die inneren Gegner des P im Kreml hinter dem Ofen vorzuholen. Und wenn der Kreml an Belarus telefoniert: "Prigoschin sofort verhaften und erschießen" wird das ohne Zweifel geschehen. Was ist ein Söldnerhäuptling ohne seine Truppe? Prigoschin hat sich verzockt, die Sache ist vorbei (sie war zu schön, um lange zu währen), und Putin wird, - trotz aller Unkenrufe, - gestärkt aus ihr hervorgehen, wie Hitler nach der Sache mit Stauffenberg.

 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 22:47:
Stauffenberg legte ja den Koffer in das Zimmer, er war direkt vor Ort. Schweigsam ging alles vor sich. 

Aber, wie hätte das ausgesehen, wenn er sich 500 km entfernt anmeldet, er fahre gegen Berlin, um Gerechtigkeit auszuüben. 

Welche revolutionär putscht so? Ein Putsch ist eine geheime Sache. Ein offensichtlicher Putsch, mit einem Abstand von 500 km, ist alles, nur aber kein Putschversuch. 

Wie viel sicherer hätte putin schlafen können, wenn die putschisten aus den Kellern hervorgekrochen hätte. Mit welchen Maßnahmen hätte er sie gejagt und ins Gulag gesteckt? Welche und wieviele Verordnungen erlassen?

 Augustus meinte dazu am 25.06.23 um 22:54:
Ja, lieber FRP, allein wenn Du schon „felsenfest“ an ein abgekarteteres Spiel zw p und p gedacht hättest, wenn Prigoschin nicht so frech wäre, die vermeintliche Wahrheit zu sagen, so wäre es leicht durchaubar. 
Aber stell dir vor, er hat nichts anderes gesagt als was vllt. auch die wahren putschisten denken. 

Bei den Polizeiverhören versucht sich der verhörer in den Täter hineinzuversetzen, um vertrauen zu gewinnen, mit dem Ziel, dass dieser über seine Taten plaudert. 
Dabei bezweckt der verhörer, dass er Verständnis gegenüber dem Täter aufbringt, so ekelhaft das auch manchmal ist. 
Wenn Prigoschin so frech gegen den Kreml spricht, so spricht er in Zungen der revolutionäre, um deren vertrauen zu gewinnen. 

Näheres dazu, wer Interesse hat, siehe die Verhörtechniken der Polizei.

Antwort geändert am 25.06.2023 um 22:55 Uhr

 Tula meinte dazu am 25.06.23 um 23:33:
Das Wort Revolution hat für mich eine andere Bedeutung: der Sturz einer Klasse, Schicht usw. durch eine andere. Hier geht es eher um Palastrevolte, welche bei Erfolg absolut nichts an den Machtverhältnissen ändern wird bzw. würde. 

Mich erinnert das alles an irgendeine Episode im römischen Reich. Irgendein Feldherr rückt in Rom ein, das Volk jubelt:
"Werft den Kaiser in den Tiber! - Hoch lebe der neue Kaiser!"

Armes Russland, hat längst verloren ...

LG
Tula

Antwort geändert am 25.06.2023 um 23:33 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 25.06.23 um 23:43:
Ja, an das Römische Kaiserreich mit seinen häufigen Putschen durch Generäle habe auch ich denken müssen. Vielleicht kann man sogar daraus etwas lernen ... ich weiß nur noch nicht, was.

Eines ist jedenfalls gut, nämlich was der Philosoph Seneca zu Kaiser Nero gesagt hat: "Du kannst alle Menschen umbringen, nur nicht deinen Nachfolger."

Und dann fällt mir noch eines auf: Sobald Geheimdienste im Spiel sind, ist im Grunde alles möglich. Da versagt jede Logik und muß durch Paranoia ersetzt werden.
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