DUETT MIT PLATEN

Gedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  hermann8332

SONETT

VOM LEBEN


Wer wußte wohl, das Leben recht zu fassen,

wer hat die Hälfte nicht davon verloren

im Traum, im Fieber, im Gespräch mit Toten,

in Liebesqual, in leerem Zeitverprassen ?


Wieso verloren ?


Der Traum, das Fieber und die Liebesqualen

und die Gespräche mit den Toten

gehören doch zum Leben

und sind kein leeres Zeitverprassen


Man sollte sie uns lassen !


Ja der sogar, der ruhig und gelassen,

mit dem Bewußtsein, was er soll, geboren,

frühzeitig einen Lebensgang erkoren,

muß vor des Lebens Widerspruch erblassen


Der Mensch , der plant und denkt

er wird vom Zufall auch und wird

von Gott gelenkt

und wenn er dieses nicht bedenkt

dann hat er das Leben nicht begiffen

mit seinem Widerspruch:

als Chance und als Fluch


Denn jeder hofft doch, daß das Glück ihm lache

Allein das Glück, wenn`s wirklich kommt, ertragen,

ist keines Menschen, wäre Gottes Sache


Aber das Unglück zu ertragen

und Ja und Amen noch dazu zu sagen

und sich zu schinden und zu plagen,

das ist wohl Menschensache ?


Daß ich nicht hämisch lache !



Auch kommt es ( das Glück ) nie

wir wünschen bloß und wagen :

dem Schläfer fällt es nimmermehr vom Dache,

und auch der Läufer wird es nicht erjagen


Auch kommt es nie ?

wie kann man so was sagen !

Denn es kommt schon

Es ist nur eine Frage der Definition


Als Abwesenheit von Unglück ist

das Glück doch da:

doch weil dabei gar nichts geschah

wird es so oft übersehen


und wird beleidigt wieder gehen



Ps die kursiven Teile beinhalten

das Gedicht „ Sonett “

von August von Platen


Zum Duett gestaltet wurde

es durch die Textergänzung

von Arminius Cervus,

mein Pseudonym



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