Blick vom Heck aufs Meer

Gedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  EkkehartMittelberg

Ich sitze am Heck und schaue
auf das breite Band der Gischt,
welches das Schiff hinter sich herzieht.
Es läuft in Blautönen,
am Rande königsblau und zur Mitte immer heller
durch das tintenblaue Meer.

Das Farbenspiel hat meine Sinne gefangen,
ein paar Möwen als Begleiter schießen
über die Blautöne hinweg und geben ihnen Kontrast.
Meine Blicke tauchen in die Rhapsody in Blue ein,
meine Gedanken verlieren sich.

Nach einiger Zeit bemerke ich die Endlichkeit des Bandes,
das sich in der Ferne im tiefblauen Meer verliert.
Allmählich formt sich ein Gedanke:
Es wäre schön, wenn nach unserem Ableben
noch wohlwollende Blicke auf unser Lebensband schauen würden.
Danach darf es sich in der Unendlichkeit verlieren.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (08.05.19)
Man kann die Menschen ganz einfach in zwei Gruppen unterscheiden: Jene, die sich wünschen, etwas Betrachtenswertes zu hinterlassen und jene, die sich wünschen etwas zu hinterlassen... irgendetwas... Letztere sind der Fluch ihrer Zeit.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Ja, danke Trekan, letztere scheinen sich in unserer Zeit zu vermehren, weil immer mehr Menschen meinen, in den Medien präsent sein zu müssen, egal wie.

 Regina (08.05.19)
Zum Nachdenken auf alle Fälle, dein Text hier. LG Gina

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 08.05.19:
Merci, das freut mich, Gina; denn Nachdenken kann nicht falsch sein.
LG
Ekki
Jo-W. (83)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 08.05.19:
Danke, Jo, ich bin sicher, dass du mit deiner Einstellung noch manche wertvolle Begegnung erfahren wirst.
LG
Ekki

 monalisa (08.05.19)
Schön, dass du wieder da bist, lieber Ekki 😊, und dann hast du auch gleich was Feines mitgebracht. Ich weiß nicht, ob es hier wirklich um einen Nachlass, eine Hinterlassenschaft geht, vielmehr scheint es eine Lebensweise zu sein, die unaufgeregt, unaufdringlich mit Achtsamkeit und Einfühlung der Umwelt und den Mitmenschen gegenüber einhergeht. Nur wem diese wohlwollenden Blicke schon zu Lebzeiten gelten, den werden sie bis in die Unendlichkeit begleiten. Ein vergleichsweise bescheidener Wunsch, da soll keine große Lücke entstehen, kein Aufruhr in unendlicher Trauer, das Leben soll still 'ausschleichen', liebevoll begleitet und wohlwollend losgelassen, weil gut war, was war, und gut ist, wie es ist.

Eine wunderschön friedliche Abschiedsstimmung!
Liebe Grüße
mona

Kommentar geändert am 08.05.2019 um 08:22 Uhr

 EkkehartMittelberg äußerte darauf am 08.05.19:
Liebe Mona,
es ist ja nicht so, als wüsste ich nicht, was ich mit meinen Texten aussagen will. Aber so ganz und gar werde ich meiner Intentionen immer durch deine Kommentare gewahr, und das macht mich glücklich. Grazie.
Liebe Grüße
Ekki
Sin (55)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 08.05.19:
Vielen Dank, Sin. Der Idealist und Weltverbesserer, der in mir streckt, scheint immer wieder durch. :)
Herzliche Grüße
Ekki

Antwort geändert am 08.05.2019 um 17:09 Uhr

 AZU20 (08.05.19)
Ja, das wäre schön. Aber es hat noch Zeit. LG

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Danke, das stimmt, Armin und bis dahin sollen die Augen trinken, was die Wimper hält.
LG
Ekki

 Momo (08.05.19)
Bei einem Friedhofsbesuch blieb ich einmal vor einem Kindergrab stehen, das sehr liebevoll gestaltet war und gepflegt mit frischen Blumen. Und ich las, dass das Kind nur einen Tage gelebt hatte und ich dachte, vielleicht ist der Grund für seine Geburt genau das gewesen, dass man an es denkt in Liebe, ganz ohne verdiente Leistung oder Anerkennung.

Aber ja, auch dein Wunsch ist nachvollziehbar, positive Spuren zu hinterlassen.

Liebe Grüße, M.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Merci für den wichtigen Hinweis, Momo, dass positive Erinnerung sich nicht immer auf ein Verdienst gründen muss.
Liebe Grüße
Ekki

 TassoTuwas (08.05.19)
Hallo Ekki,
das sind Momente in denen man tief in sich blickt.
Herzliche Grüße
TT

PS. wieder daheim geht der Blick auf die Waage

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Genau, Tasso, darin liegt der Sinn des Reisens, dass sich solche Momente einstellen. Merci.
Herzliche Grüße
Ekki
Meine Waage hat nicht gemeckert. :)
Sätzer (77)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Danke, Uwe. Das Gedicht sollte sinnlich wirken. Das scheint gelungen zu sein.
LG
Ekki
MichaelBerger (44)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Merci, Michael. Ja, die Impressionen liegen erst 14 Tage zurück.
Liebe Grüße
Ekki
Fisch (55)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
Ja, danke. Wenn uns das gelingt, haben wir das Beste daraus gemacht.
LG
Ekki
wa Bash (47)
(08.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
So sehe ich das auch. Ich danke dir, wa Bash.
LG
Ekki

 eiskimo (08.05.19)
Dem Franzosen in mir rufst Du Charles Trenet in Erinnerung. "La mer.." und das ist sofort ein Zauber!
Merc i
Eiskimo

 Isaban meinte dazu am 08.05.19:
Singen wir im Chor!

 eiskimo meinte dazu am 08.05.19:
Avec joie!

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 08.05.19:
@Eiskimo: Danke für diese zauberhafte Assoziation @ Isaban: Dem schließe ich mich gerne an.
LG
Ekki
Agneta (62)
(09.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.05.19:
Danke, das freut mich , Monika.
LG
Ekki

 AvaLiam (10.05.19)
lieber Ekki

...mein Blick ist dir sicher...


herzlichste Grüße - Ava

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 10.05.19:
Das freut mich sehr, Ava.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis (12.05.19)
Hallo Ekki, am 8. hast du die Zeilen eingestellt. Genau an dem Tag bin ich für ein paar Tage weggefahren. Heute las ich den Text, den ich aber noch etwas einwirken lassen muss. Sei so nett und lass mir noch ein, zwei Tage Zeit. Herzlich Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 13.05.19:
Grazie, Gil, es ist immer ein Gewinn, wenn du Texte von mir kommentierst. Deshalb lasse dir bitte alle Zeit der Welt.
Herzliche Grüße
Ekki

 GastIltis (14.05.19)
Lieber Ekki, in der Blüte seiner Jahre stünde man am Bugspriet, um sich vielleicht mit dem Spiel der Delfine zu beschäftigen und seine Gedanken in die Zukunft und andere Länder zu leiten und zu lenken. Wäre es einem beschieden, in der Reife seiner Zeit einen Mastkorb zu besetzen, könnte man rückblickend und vorausschauend ordnen und organisieren, was im Leben wichtig und wertvoll war und sein könnte. Mit einem Überblick über sich und die Welt wäre man imstande, seinem Dasein den Rang und die Bedeutung zukommen zu lassen, die ihm zustehen, um die Übersicht zu behalten, die man erlangt, wenn man am Heck stehend das alles Revue passieren lässt, was scheinbar an Farben, Wellen, eigentlich an Leben vorüber gleitet, fast unmerklich und dennoch so bedeutsam. Ein Text, Ekki, der hinüberzuziehen scheint, hinüber aus allem in das Nichts, das wir mit dem Begriff Unendlichkeit doch nur sehr unvollkommen zu umschreiben vermögen.
Herzlich, immer noch beeindruckt, grüßt dich Gil.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 14.05.19:
Grazie, Gil. Du hast meinem Gedichtchen etwas zu viel Ehre angetan, aber ich leugne nicht, dass ich mich über deinen Kommentar sehr gefreut habe.
Beste Grüße
Ekki
Nimbus† (45)
(16.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 16.05.19:
Grazie für diesen klugen Kommentar, der mir schmeichelt, Heike. Dieses Gedichtchen habe ich in einem Zuge niedergeschrieben. Manchmal hat man einfach Glück, dass Beobachtung, Gefühl und Reflexion harmonieren. So war es hier.
Herzliche Grüße
Ekki
zoe (62)
(25.05.19)
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 EkkehartMittelberg meinte dazu am 27.05.19:
Merci, Zoe, so möchte ich es verstanden wissen.
LG
Ekki
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