Meine Gedichte sind keine Gedichte, es ist keine Lyrik, sagen sie,
irgendetwas soll transportiert werden, dass bei mir nicht anzutreffen ist.
Wenn sie ein Gedicht über den Montag schreiben,
haben sie sicherlich alles dabei, was so einen normalen Montag ausmacht.
Wenn ich am Montag über die Umgehungsstraße brettere
an einem verregneten Montagmorgen , dann liegt da Münster
so traurig und beschissen unter einer Wolkendecke
und nur der Verkehr ist dichter als sonst und müder die Gesichter
in den Wagen, die ich passiere, die mich passieren,
und sie fahren genau so aggressiv in dieses kleine Nadelöhr,
wo 50 gefahren werden soll, hinein, auf Höhe des Hafens ,
links diese Silos der Firma Agravis mit dem monumentalen
Kunstwerk, diesem, was weiß ich, andalusischen Stier,
so ein Montag ist wie jeder andere Montag oder wie jeder Tag.
Und meine Gedichte sind halt keine Gedichte, sie sind Alltag,
und das was ich schreibe, das fließt nur so aus mir hinaus
wie die Energie aus meinem Leib, wenn ich am Nachmittag
zurückfahre an diesen Allerweltsmontagen, vorbei am Hafen,
hineinquetscht in dieses Nadelöhr, wo sich die ganz Schnellen
ihr Mütchen kühlen, weil ich solche Banausen ganz gerne mal ausbremse,
ach so ein Montag könnte ja auch als kleine, immer wiederkehrende
Reinkarnation glorifiziert werden mit immer wiederkehrenden
Saufschädeln nach einem besoffenen Wochenende, nach Lebensweg
und allem, was dazugehört, abphilosophiert werden,
aber es ist ein Montag, der erste Tag der Woche,
wenn man durch das erbärmlich verregnete Münster fährt,
immer wieder, damit der Motor nicht aussetzt
der Motor des Lebens mit Rechnungen, Pommes, Karneval und Tagesschau
und die Freude am Abend auf das kühle Bier, das wie die heilige Seligkeit gluggert,
an so einem Montag
so wertvoll