Straßen und Dienstmädchen - (Berliner StattPläne)

Skizze zum Thema Literatur

von  Gabyi

Seine Protagonistinnen wohnten in der Keithstraße am Landwehrkanal, der Großgörschen Straße und der Köpenicker Straße an der Spree - im Berlin des 19.Jahrhunderts.

Effi, Jenny und Albertine Pogge von Poggenpuhl, geb. Pütter.

Dienstmädchen und Haushälterinnen hießen Johanna, Roswitha, die Schmolke und Friederike. Sie waren ebenso austauchbar wie ihre Herrrschaften, nur wohnten sie in den Mädchenkammern und bekamen einen wesentlich geringfügigeren Sold. Aber waren unerlässlich für die Aufrechterhaltung des Großbürgertums und des Adels.
Und der Klassengesellschaft des 19.Jahrhunderts.



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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (14.10.23, 14:43)
Mädchebkammern?

Soldaten bekommen Sold, Hausangestellte Lohn.

 Gabyi meinte dazu am 14.10.23 um 14:57:
Befehl ausgeführt! Aber Sold wollte ich so haben.

 Rosalinde antwortete darauf am 14.10.23 um 15:45:
Die Hausmädchen, Thema großbürgerlicher Haushalte. Wenn die Dame des Hauses sich nicht die Figur verderben wollte, musste so ein dienstbares Wesen unbedingt, auch wegen der Reputation, unbedingt vorhanden sein. Diese Mädchen und jungen Frauen waren die Ärmsten der Gesellschaft. Wenn der Hausherr Lust auf das Mädchen hatte und sie dann schwanger wurde, saß sie auf der Straße, ohne Geld, als Flittchen verschimpft. Gewöhnlich stand der Täter nicht zu seiner Tag. Das war das Übliche bei diesen Herrschaften. Die Dienstmädchen waren die ersten, die aufstanden, und die letzten, die ins Bett kamen. Und das alles zu einem erbärmlichen Hungerlohn.
Sold bekamen sie jedenfalls nicht.

Ich habe mal in einem älteren Haus so eine Mädchenkammer gesehen. 2 x 1,2 m groß, sehr niedrig, man konnte kaum aufrecht stehen. Sehr kleines schmales Fenster zum Innenhof. Bett und Stuhl passten hinein. 

Es gab aber in diesen großbürgerlichen Haushalten noch schlimmere "Mädchenkammern", und zwar zwischen Flur und Küche, abgetrennt von der Zimmerdecke nicht mehr als ein Loch, um nicht im Stehen schlafen zu müssen. Da passte tatsächlich nur eine Matratze hinein. Und im Schlaf hatte das Mädchen 30 Zentimeter Luft bis zur Zimmerdecke über sich. 

Idyllische Zeiten, nicht wahr, Gabyi?

 Gabyi schrieb daraufhin am 14.10.23 um 15:56:
Habe selber eine Mädchenkammer in unserer Wohnung. Habe sie zur Kammer umbauen lassen und den Rest zur Küche zugeschlagen. Danke für die ausführliche Beschreibung der Mädchenkammern.
Die Idylle dieser Zeiten färbt tatsächlich noch bis auf heute ab.
Habe mal einen Text geschrieben, der hieß "Das Sklavenzimmer" und wurde etwas kritisch kommentiert unter dem Motto: "Sklaverei ist etwas Anderes".


Antwort geändert am 14.10.2023 um 16:07 Uhr

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 14.10.23 um 16:18:
Gaby, dir sollte klar sein, dass die Verwendung von "Sold" nicht ohne Konsequenzen ist: Der Leser hat eigentlich schon ein Anspruch darauf zu erfahren, warum du Hausangestellte mit Sodaten gleichsetzt - aber dafür ist eine Skizze vlt. zu kurz.

 Gabyi ergänzte dazu am 15.10.23 um 09:40:
Habe sie nicht mit Soldaten gleichgesetzt, sondern einen Anklang an sie hergestellt. Darf man das nicht? Der ganze Roman dazu enthielte mehr feministische Anspielungen, falls ich ihn schriebe.
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