Gulaschkanone

Gedicht

von  Quoth

Weißt du noch, wie unsre Küche
aussah, als wir sie bezogen?
Braun versintert Decke, Wände;

die Kanone, die`s verursacht,
schoss Granaten nicht und Kugeln,
Gulasch hektoliterweise

für die Tommies, unsre Retter,
die uns aus dem Haus vertrieben,
ward gegart hier wie in London:

cooked food … Und in der Küche
saßen wir und pellten, pellten,
wenn wir was zu pellen hatten,

Mutter, Oma und das liebe,
allzu liebe Kindermädchen,
das mich in der Mädchenkammer

ach, so herzhaft hat gedrückt
an den weichen, weißen Busen,
den sie mit viel Tränen netzte,

denn ihr Kurti war vermisst ...
In den Kesseln der Kanone
haben wir uns oft versteckt,

wenn die böse, geizige Wirtin
aus dem Fenster wütend keifte.
Ach, wenn doch die Kriegskanonen

dieser Welt nur Gulasch garten,
ja, veganes Gulasch, Tiere
wollen auch in Frieden sterben!




Anmerkung von Quoth:

AlmaMarieSchneider gewidmet. Möge ...

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Kommentare zu diesem Text


 AlmaMarieSchneider (29.10.23, 20:25)
Lieber Quoth, welch eine Erinnerung. Es war gottlob Frieden. Ja, die Tiere sie leben auch gern. Von ihnen habe ich gelernt, jeden Tag zu genießen.

Von Herzen grüßt
Alma Marie

 Quoth meinte dazu am 30.10.23 um 11:28:
Danke, liebe Alma.

 AchterZwerg (30.10.23, 07:47)
Klangschön und tiefsinnig! :)

 Quoth antwortete darauf am 30.10.23 um 11:29:
Danke, Achter. Überlege, es zu vertonen.
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