MÄRCHEN sagen legenden & mythen die einst regelrecht zuhauf erblühten... (9)

Gedicht zum Thema Mythisch

von  harzgebirgler




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ich hab' mehr keinen bock auf böcke schiessen!“

sprach nimrod einst und schoss statt reh dann schwein

um braten davon vollauf zu geniessen

mit eigens dafür angebautem wein

den ihm sein mundschenk mahlzeitlich kredenzte

indes überm palast die sonne glänzte...
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alle neune ODER zeus schwängert' seine tante mnemosyne


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zeus schwängert' seine tante mnemosyne
neun nächte lang am stück und die gebar
neun töchter auf der großen mythenbühne
von denen eine jede muse war
doch nennt man allesamt auch
mnemoniden
und keine war damit scheint's unzufrieden...

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als luther einst die bibel übersetzte
und sich dabei am schreibgerät verletzte
des spitze feder ihm den finger ritzte
dass er schon quasi blut und wasser schwitzte

(natürlich nicht)

erschien ihm schadenfroh na ratet wer
der teufel selbstverständlich denn der herr
der hölle hatt' es auf ihn abgeseh'n
und luthers arsch tat voll auf grundeis geh'n
(natürlich nicht)

es stank nach pest und schwefel in dem zimmer
der wartburg wo er saß bei kerzenschimmer
weil so der höllenfürst halt immer roch
viel schlimmer roch nur seine oma noch

doch luther der behielt total die nerven
das tintenfaß war er voll wut am werfen
gen gottes widersachers bockshornhaupt
und wenn das irgendeiner jetzt nicht glaubt

gibt's bis heut' in des zimmers wand ein loch
durch das der teufel floh und sich verkroch
vor luthers zorn des finger prompt verheilte
und mit der hand am übersetzen feilte...

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amor(s)bogen


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ne wucht in tüten ist im bogenschiessen
seit jeher ja der liebesgott amor -
wenn zwischen zweien liebestriebe spriessen
kommt das nur wegen amors schiesskunst vor

sein zauberpfeil hat herzen stets zum ziele
bohrt gradewegens sich in sie hinein
der volltreffer sorgt alsdann für gefühle
vielleicht sogar in einem herz aus stein

die liebenden sie wollen sich berühren
und mögen voneinander lassen kaum
und küsse auf den mund eröffnen türen

unweigerlich auch an des leibes saum -
die oberlippe nennt man amorbogen
dazu hat ihre form uns einst bewogen...


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Atlas


atlas ächzt längst unter der last
der trage die ihn nicht nur fast
sondern voll in die knie zwingt -
dass einer das zuwege bringt
seit urzeiten, ein riese zwar,
ist dennoch mehr als wunderbar

wobei wir hoffen wollen:
von seinen schultern rollen
möge bloß die erde nie
die uns erträgt noch doch wie
lange ist sehr ungewiß -
bis zur endzeitfinsternis?



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WALPURGISNACHT


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Wenn der April zu Ende geht
und schon ein Maienlüftchen weht,
dann, liebe Leute, gebt bloß Acht,
ist wieder mal Walpurgisnacht,
wo Hexen aus der ganzen Welt
zum Oberharzer Brockenfeld
auf schnöden Reisigbesen reiten
und blitzschnell durch die Wolken gleiten.

Doch auch auf Gabeln und auf Stöcken,
auf Hunden sogar und auf Böcken
kommen die Hexen angeflogen -
das ist verbürgt und nicht gelogen:
In Goethes “Faust“ kann man es lesen -
es sind, laut Goethe, nicht nur Besen,
auf denen eine Hexe fliegt
und sicher jede Kurve kriegt!

Damit die Hexenfahrt gelingt
und eine Hexe dorthin bringt,
wo ihr geliebter Teufel thront,
der sie durch seine Gunst belohnt
hoch oben auf der Brockenkuppe
bei Ringeltanz und Krötensuppe,
bestreicht ein solches Hexenweib
mit Zaubersalbe seinen Leib.

Dies Zeug aus Fett und Pflanzengift
wirkt wie ein wahrer Zauber-Lift:
Es läßt die Hexe magisch schweben
und sich von dieser Erde heben.
Derart “geliftet“ gibt sie Gas -
vor Neid würde selbst “Schumi“ blaß -
und ist nullkommanichts am Ziel
auf ihrem Reisigbesenstiel!

Mit Affenzahn geht´s hin zum Brocken,
wo höllische Vergnügen locken
wie Hexentanz und Hexenmahl;
ohne ein Fünkchen von Moral
sieht man sie sich mit Teufeln paaren
und um den Oberteufel scharen,
dem sie sogar den Hintern küssen -
was alle Hexen machen müssen!

Die neuen Hexen weiht der Fürst
der Finsternis jedoch zuerst
einmal in alle Künste ein -
dann dürfen sie ihm dienstbar sein
und sind, offiziell aufgenommen
bei Hexentreffen stets willkommen:
Dann zaubern sie, was das Zeug hält
und wie´s Beelzebub gefällt.

Den jede Hexe “Meister“ nennt
und jeder Christ als Teufel kennt,
ist auch bekannt als “Urian“ -
man sieht ihm seine Bosheit an:
Halb Mensch, halb Tier - ein Alptraumgeist,
der Luzifer und Satan heißt,
mit Hörnern, Hufen, Zottelhaar,
der stets des Guten Gegner war.
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Der Hexensabbath auf dem Brocken
läßt die Dämonen kurz frohlocken -
doch nur in der Walpurgisnacht,
die manchem angst und bange macht.
Denn all der Spuk ist längst vorbei
noch vor dem ersten Hahnenschrei,
der unten in den Tälern tönt
und Schläfern in den Ohren dröhnt.

Der Ursprung dieser Hexensage
reicht weit zurück in Heiden-Tage:
Den Brocken ehrten die Germanen
(so künden Sagen uns´rer Ahnen)
als heil´gen Göttersitz und -hort
und ihre Priester brachten dort
auf mehr als einem Felsaltar
an Feiertagen Opfer dar.

Das höchste Fest, der erste Mai,
galt bald als schlimmste Ketzerei,
weil die Mission, die jetzt begann,
auf christliche Bekehrung sann.
Dies Frühlingsfest der alten Heiden
konnten die Christen gar nicht leiden,
zumal geheim und unerschrocken
der Kult noch blühte auf dem Brocken.

Man wußte sich letztendlich Rat
und schritt recht unverschämt zur Tat:
Man brandmarkte als Teufelswerk
das ganze Treiben auf dem Berg
und rief auch die Walpurgis an -
die Heilige schützt jedermann
vor der Magie der Teufelsbräute
mit Sicherheit sogar noch heute...

Als Beitrag auch enthalten in der Anthologie "Zauberkräfte - Segen oder Fluch" net-Verlag 2013
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Kommentare zu diesem Text


 Beislschmidt (20.02.24, 09:28)
Mir sind Hexen lieber als die Musen
Ich reite lieber auf nem Besenstil 
auch kann ich Musen nicht verknusen 
ein Lüftemoped das verbraucht nicht viel

Beislgrüße

 harzgebirgler meinte dazu am 20.02.24 um 16:44:
jedem tierchen sein pläsierchen -
mit stil oder stiel fast gleichviel. :)

 lugarex (20.02.24, 09:57)
schön!

 harzgebirgler antwortete darauf am 20.02.24 um 16:33:
:) :) :D :D
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