Was ist schon Gerechtigkeit

Text

von  Beislschmidt

Was ist schon Gerechtigkeit

Gerechtigkeit hat mit Wahrheit aber auch mit Würde zu tun. Sich in einer vermeintlichen Verfestigung von Wahrheit zu glauben, ist trügerisch, denn es ist nur kleiner Schritt sich über das Maß an Würde hinwegzusetzen. Dies wird in der Regel mit der Annahme eines Besserwissens begründet und nicht als ergebnisorientierte Arbeit. Die vorgeschobene  Eitelkeit des Besserwissens ist jedoch nur ein Teil einer  bewußten Verletzung.

Wie der Polizist Kurras (Todesschütze von Benno Ohnesorg) nimmt der Sich-im-recht-glaubende den  Schuss in den Hinterkopf als etwas in Kauf, mit dem Wissen, dass ebensolche Taten nicht geahndet werden, wie auch besagter Kurras nie verurteilt wurde. Der Umstand in verlogener Notwehr gehandelt zu haben, macht Gerechtigkeit zu einem dehnbaren Begriff und rechtfertigt jede, auch noch so widerliche Tat.

Im weitesten Sinne ist Gerechtigkeit und Würde unteilbar und eine bestimmte Art ein Leben zu leben. Es ist ein Muster des Denkens, Erlebens und Tuns. Diese Würde zu verstehen, heißt sich dieses Muster zu vergegenwärtigen und es gedanklich nachzuzeichnen, denn auch das sogenannte Recht gilt es täglich zu hinterfragen.


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Kommentare zu diesem Text


 Terminator (23.03.24, 05:45)
Geltendes Recht ist durch staatlichen Zwang durchgesetzte Selbstgerechtigkeit von Tyrannen, Ideologen und Kapitalisten. Es gilt grundsätzlich immer das Naturrecht; intuitiv weiß jeder, was das ist. Immer wenn das geltende Recht dem Naturrecht widerspricht, ist es zu hinterfragen.

 Beislschmidt meinte dazu am 23.03.24 um 11:06:
Jetzt bräuchte ich noch Beispiele für Naturrecht. Ist es das gefühlte Recht, als emphatischen Ausdruck?
Wäre dieses Recht nicht ethmologisch divergent?

Antwort geändert am 23.03.2024 um 11:07 Uhr

 Mondscheinsonate antwortete darauf am 23.03.24 um 11:16:
Das widerspricht jeglichem Demokratieverständnis, Terminator, wir brauchen Ordnung für ein friedliches Miteinander, das übernimmt das gewählte Parlament für uns (daher immer wichtig, was gewählt wird). Das gesatzte Recht sind Verhaltensanordnungen für die Gesellschaft. Jeder hat einen anderen Begriff von Recht und Moral, jetzt stell dir eine Gesellschaft vor, wo jeder macht, was er glaubt, hier, Beantwortung Beisls Frage, geht her, mag die Nachbarin nicht und schlägt diese tot, ganz toll, würd ich mal zynisch sagen. Das positive Recht ist schon gut so wie es ist, "der Mensch ist ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch" das erkannte schon Hobbes.


Antwort geändert am 23.03.2024 um 11:21 Uhr

 Terminator schrieb daraufhin am 24.03.24 um 02:55:
Das positive Recht ist schon gut so wie es ist, "der Mensch ist ist dem Menschen ein Wolf, kein Mensch" das erkannte schon Hobbes.
Dem stimmt Hitler aus dem Grab lächelnd zu. Heute würden Putin und Xi zustimmen. Hobessianismus ist eine freiheitsfeindliche Ideologie, die den Absolutismus begründen sollte, die Tyrannei des willkürlich gesetzten positiven Rechts.

 Beislschmidt äußerte darauf am 24.03.24 um 08:02:
Die Keilschrift ist die älteste Schrift und befasst sich mit Gesetzen, vornehmlich Eigentumsfragen. Das spricht von Handlungsbedarf und notwendigen Klärungsbedarf.
Erstaunlich kleingeistig 😀

 Terminator ergänzte dazu am 24.03.24 um 22:17:
Eigentumsfragen? Heißt, der Codex Hammurapi war der erste von Lobbyisten verfasste Gesetzestext?

 Beislschmidt meinte dazu am 25.03.24 um 07:06:
Genau.... Eigentumsfragen, Grundstücke, Erbrecht ... wie ich gelesen habe. Die Tontafen waren geordnet in Aufbewahrungs Schränken.

 AchterZwerg (23.03.24, 07:07)
Recht und Gerechtigkeit sind völlig verschiedene Gegebenheiten, wie dir jeder Anwalt (gern oder ungern) bestätigen wird.

Leider.

Liebe Grüße
Heidrun

 Beislschmidt meinte dazu am 23.03.24 um 11:09:
Das habe ich zwei mal zur Genüge erfahren dürfen, Heidrun. Seitdem hab ich einen ADAC Rechtsschutz und einen privaten Rechtsschutz.
Beislgrüße

 Mondscheinsonate meinte dazu am 23.03.24 um 11:19:
Ja, stimme ich zu. Sagen auch die Rechtswissenschaftler: Recht ist nicht zwangsläufig gerecht.
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