... nach fünf Stunden bei ärgster quälender Hitze lernen, daneben lief stumm das Match, bin ich auf Seite 11 von 800. Das klingt wenig und nach Jammer, aber im Zivilgerichtsverfahren (ich habe von vorne begonnen) muss jedes Wort auswendig gelernt werden, nützt nichts. Die Zeit zwischen Klage und Klagebeantwortung (der Gegner lässt sich hiermit auf den Streit ein) lautet Legalordnung und die Zeit zwischen vorbereitender Tagsatzung und Urteilsschöpfung nennt man arbiträre Ordnung in der ist das Beweisverfahren. Der Beklagte bekommt die Klage, nachdem das Gericht die Prozessvoraussetzungen geprüft hat, zugestellt. Das heißt perpetuatio partium. Eine unzulässige Klage wird mit Beschluss zurückverwiesen. Stellt die Gegenseite die Zulässigkeit in Frage, macht sie eine Prozesseinrede. Die Klagseinlassung wird mit Schriftsatz beantwortet, das ist die Replik, die Antwort des Klägers auf die Replik des Beklagten nennt man Duplik. Wobei das in die Länge gezogen werden kann. Theoretisch unbegrenzt.
Und weil ich bei der Besten und für die Beste gearbeitet habe, sind diese Begriffe kein Problem. Bei den Zuständigkeiten fängt man allerdings zum Weinen an, nicht nur ich, deshalb "man". Das ist derartig kompliziert, dass es schon in Absurdistan ist. Das Gericht entscheidet in der Sache selbst (meritorisch). Tja, das geht noch 789 Seiten so weiter. Ich brauche in dem Tempo 72 Tage, das geht sich aus, doch halt, war nicht noch etwas? Ach ja, 1500 Seiten Öffentliches Recht, das auch. Nein, das schaffe ich so nicht. Langsam schwindet mein Magister iuris auf Februar 2025. Damit muss ich mich abfinden, ich bin nur ein Mensch. Ich dachte, es wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Ich atme schwer aus.
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