Das höchste Gut

Text

von  Mondscheinsonate

... ist die Freiheit und Selbstbestimmung. 

Ich studiere Jus, in Deutschland heißt es Jura, bin nicht naiv, jeder unserer Schritte bestimmt ein Gesetz (bei Sachverhalten, wo es keines gibt, wird eine Analogie gebildet, außer im Strafrecht, da herrscht Analogieverbot), aber wo kein Kläger, da kein Richter oder besser, bei gewissen Dingen muss sich der Gesetzgeber wegen der Grundrechte zurückhalten. 

Grundsätzlich, sofern man sich im gesetzlichen Rahmen bewegt, kann sich jeder entfalten wie er will. 

Voll Mitleid beobachte ich die, die sich in finanzielle Abhängigkeiten begeben, in den Goldenen Käfig, selbst einsperren aus Gier. Faseln vom "langen Leben", aber was ist das für ein Leben, eines in Gefangenschaft und Prestige. 

Heiraten um des Geldes wegen, wie dumm kann man eigentlich sein?

Das für Dinge, wirklich Dinge und minderen Selbstwert (ohne Reichtum ist man schließlich niemand, vorallem, wenn nichts gelernt wurde), sein Lieben und Leben einschränken, das ist mir unverständlich. 

Manche meinen, sie haben kein Geld, es reicht gerade zum Leben, häufen sich aber mit Dingen zu, auch dies ist die größte Farce. Und, die große Frage bei beiden lautet: Kann man es mitnehmen, wenn man nicht mehr ist? 

Da kommen die geifernden Erben bei den Reichen oder der Container bei den Armen und alles wird weggeschmissen, was halbwegs von Wert ist, verscherbelt, damit die Unkosten gedeckt werden. Übrig von der Gier bleibt Müll. 

Am besten ist es, sich befreien, ausgestreckt im Gras liegen und die Freiheit ein- und ausatmen, keine Zumüllung, frei sein und lächeln. 

Letztens, bei einer Veranstaltung, sprach ich mit einer älteren Dame, die seit 30 Jahren ehrenamtlich in einem kleinen Ort eine Bibliothek betreibt, die beachtliche 20.000 Werke umfasst, zusammengetragen vom Ort, Geschenke von Verlagen, Vermächtnisse. Sie sagte: "Das erfüllt mich sehr, mittlerweile sind wir zu viert. Ich wollte einfach nicht nur häufen, sondern teilhaben lassen an der Freude. Es wird gut angenommen, die Ortschaften rundherum profitieren auch davon und ich habe immer eine Aufgabe."

Schön. Sie hat sich für die Allgemeinheit entmüllt, ist glücklich.



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Kommentare zu diesem Text


 Verlo (03.07.24, 00:18)
Im goldenen Käfig kann man sehr glücklich sein.

Auch wenn man des Geldes wegen heiratet.

Solche Beziehungen haben klare Regeln (Gesetze) und bieten für beiden Seite Sicherheit.

Beziehungen aus Liebe geschlossen sind dagegen sehr gefährlich und halten nur selten lange.

#

Mondscheinsonate, du kannst doch ehrenamtlich für dich arbeiten und glücklich werden.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 00:29:
Für mich schließt der Himmel die Ehe. Ich bin eine verkappte Romantikerin

 Regina antwortete darauf am 03.07.24 um 03:16:
Die romantischen Beziehungen halten oft den Erfordernissen des Alltags und der Existenzsicherung nicht stand. Die auf nüchterner Berechnung basierenden Ehen sind meiner Meinung nach latent unglücklich, weil die Seele insgeheim doch die romantische Liebe verlangt.
Der Nonnen/Mönch-Status ist meiner Meinung nach der beste, wenn man es kann und nicht darbt.

 Mondscheinsonate schrieb daraufhin am 03.07.24 um 10:56:
Ich glaube, das Zusammenpicken ist nicht gut, der Mensch braucht immer etwas, worauf er sich freuen kann. Ansonsten gibt es ein paar Menschen, die doch beweisen, dass es gehen könnte.

 Verlo äußerte darauf am 03.07.24 um 16:18:
Regina, auch Nonnen verlieben sich, werden abgewiesen, leiden, haben Sex, werden betrogen und hintergangen, werden schwanger, wollen das Kind oder nicht usw. usf.

Ich sehe keinen Vorteil vom Nonnen-Status, der sich vom Leben ohne Ehe, ohne Partnerschaft nicht unterscheidet.

 Verlo ergänzte dazu am 03.07.24 um 16:21:
Mondscheinsonate, zwischen einer glücklichen (himmlischen) Ehe und unglücklichem Alleinleben gibt es sehr viele Möglichkeiten.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 16:27:
Auch wahr.

 Verlo meinte dazu am 03.07.24 um 16:36:
Zum Beispiel kann es sehr angenehm sein, wenn jemand mag, was du auf dem Klavier spielst und du fühlst, daß du ihn glücklich machst.

Dafür könnte er etwas für dich tun, was du magst. Oder dir als Dankeschön lästige Arbeit abnehmen.

 Regina meinte dazu am 03.07.24 um 22:01:
die Nonnen, von denen du sprichst, sind falsche Nonnen.

 Verlo meinte dazu am 03.07.24 um 22:30:
Nein, Regina, sie entsprechen nur nicht deiner Vostellung.

 Regina meinte dazu am 04.07.24 um 09:31:
Echte Nonnen sind selten und nicht unbedingt in einem katholischen Kloster lebend.

 Verlo meinte dazu am 04.07.24 um 10:18:
Regina, wer zu Hause lebt und glaubt, eine Nonne zu sein, ist trotzdem keine.

Als Nonne bezeichnet man ein weibliches Mitglied (eine Ordensfrau, als weibliches Mitglied klösterlicher Genossenschaft auch Klosterfrau genannt) mancher christlicher Ordensgemeinschaften sowie eines buddhistischen Ordens.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nonne

 FrankReich (03.07.24, 06:38)
Die Auffassung, dass Freiheit und Selbstbestimmung das höchste Gut seien, halte ich für naiv, da diese "Werte" erstens nicht eindeutig zu definieren sind und zweitens sie jeder Mensch nach eigenen Vorstellungen umsetzt. 
Wer jedoch die Maxime der Gesundheit, die sich weitaus objektiver messen läßt, beherzigt, wird bestrebt sein, weder sich noch seine Umwelt zu schädigen.
👋😉

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 10:39:
Ich habe es definiert, es steht im Text. Inklusive nicht erwähnte Selbstverwirklichung.

 FrankReich meinte dazu am 03.07.24 um 13:23:
Das höchste Gut ist dennoch die (sowohl seelische als auch körperliche) Gesundheit, denn was nützt Dir Deine Vorstellung von Freiheit, Selbstbestimmung und meinetwegen auch Selbstverwirklichung, wenn Du zu krank bist, um diese Werte umzusetzen? 🤔

Ciao, Frank

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 13:30:
Nein, auch chronisch Kranke (dazu zähle ich mich aus Gründen, die privat sind) haben sich damit abgefunden nicht gesund zu werden und fokussieren sich auf andere Dinge.
Und was nützt dir, wenn du gesund bist, aber eingesperrt? Bei der Diskussion kommen wir nicht auf einen grünen Zweig.
P.s. Eingesperrtsein macht übrigens auch krank.

Antwort geändert am 03.07.2024 um 13:33 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 03.07.24 um 14:37:
Eine Krankheit schränkt Menschen immer ein, bewusst oder unbewusst, ihre Konzentration ist auf jeden Fall gemindert, Fokussierung hin oder her und wer seelisch und körperlich gesund ist, kann z. B. besser Pläne schmieden, aber auch umsetzen, um einem Gefängnis zu entkommen; allerdings ist auch das Gefühl des Eingesperrtseins ein subjektives und kein Gefängnisinsasse wird krank, weil er einsitzt, sondern das hängt von den Umständen ab, u. a. aber natürlich auch, ob er seelisch gesund genug ist, damit umgehen zu können.

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 14:41:
Wie gesagt, da kommen wir nicht auf einen grünen Zweig, denn da sind wir tatsächlich konträrer Meinung. Ich bin so freiheitsliebend, dass mich allein der Gedanke dieser Einschränkung unwohl fühlen lässt.
Stell dir vor, dein Leben würde dauernd von jemanden beschnitten werden?

Antwort geändert am 03.07.2024 um 14:41 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 03.07.24 um 14:47:
Das muss ich mir überhaupt nicht vorstellen, denn mein Leben wird tagtäglich durch meine Krankheit beschnitten. 👋😉

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 15:13:
Dann bist du sowieso doppelt beeinträchtigt und die Sicht darauf von deiner Seite her verständlich.

 niemand meinte dazu am 03.07.24 um 15:27:
Am besten ist es, sich befreien, ausgestreckt im Gras liegen und die Freiheit ein- und ausatmen, keine Zumüllung, frei sein und lächeln.
@ Mondschein

Der obige Satz "provoziert" mich ein wenig. Der klingt mir zu einfach.
Wie lange dauert ein solches "frei sein" ohne dass man daran erinnert wird, seinen Lebensunterhalt verdienen zu müssen? Lass es mal ein, zwei, vielleicht auch drei Stunden andauern, dann wird es, sofern man nicht grad Urlaub hat, kritisch bezüglich des Zusammenspiels mit seinem Arbeitgeber. Nach einem Tag des "auf der Wiese liegens" gibt es sicher schon erste Schwierigkeiten. Liegt man aber den zweiten Tag, oder sogar eine Woche auf dieser Wiese und sei es noch so ausgestreckt und Freiheit atmend, wird einem klar, dass es so nicht weiter gehen kann, es sei denn man hat genug Mittel um sich keine Sorgen um die Lebenskosten machen zu müssen, sprich: Wenn einen der Arbeitgeber hinauswirft, legt man sich halt wieder auf die Wiese
und döst frei und glücklich vor sich hin :D Sei mir jetzt nicht böse, aber hier war mir ein wenig nach Satire. Natürlich teile ich Deine Meinung, dass überbordender Besitz/Reichtum nicht sein muss, dass wenn man sich der Sklaverei der Hortung nicht hingibt, ein gewisses Gefühl von Freiheit, besser gesagt von Befreiung eintreten kann.
Doch Freiheit ist was anders und ich bezweifle, dass es so etwas wie
Freiheit gibt. Alleine im Zwang unseren Lebensunterhalt verdienen zu müssen sind wir von Freiheit weit entfernt.  Es sei denn wir sind dreist und ausbeuterisch veranlagt und lassen uns diesen Lebensunterhalt von anderen,sprich unseren Mitmenschen verdienen. Es gibt nicht wenige Menschen, welche diese Schiene gerne fahren und ihre eigene Freiheit [die materielle] auf Kosten der Unfreiheit anderer leben. Das können sie allerdings nur, so lange es die Anderen und deren Gutmütigkeit [=Dummheit] gibt, wenn nicht, dann ist es Ende mit materieller Freiheit und Unbesorgtheit.  Das ist nur ein Teil bezüglich der Thematik "Freiheit", denn es gibt tausende Dinge, in denen der Mensch von Freiheit weit entfernt ist, mag er es noch so verdrängen. Wir wähnen uns nur frei, wir illusionieren diesbezüglich.
Was wir können ist nur, uns hier und dort ein wenig mehr "Freiheiten" zu gönnen, indem wir auswählen, uns beschränken etc.
Alleine dit Tatsache, dass wir noch nichtmal selbst bestimmen können, ob wir atmen wollen, oder nicht, zeigt uns wie unfrei wir sind, wie abhängig von Dingen auf die wir kaum bis keinen Einfluß haben.
Darüber könnte man jetzt endlos palavern und ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel. dass ich so ausgeholt habe, aber grade dieser Begriff "Freiheit" von dem der Mensch so überzeugt ist, ist etwas das auf ziemlichen Wackelbeinchen steht, wenn man darüber nachzudenken beginnt ;)

LG Irene

 FrankReich meinte dazu am 03.07.24 um 15:30:
Na ja, auf jeden Fall wäre ich ohne gesundheitliches Handicap freier als auch selbstbestimmter und hätte mehr Energie zur Selbstverwirklichung. 🙂

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 16:26:
Irene, ja, hier kommt die Selbstverwirklichung ins Spiel. Bist du ArbeitnehmerIn, dann auch der Zwang, sonst verhungerst du. Jedoch, du hast die Wahl, immer: Will ich das tun oder nicht? Geht dir der Job am Popo, kannst du dir einen anderen suchen. Es zwingt dich keiner, diesen auszuüben, aber sehr wohl zwingen dich Zahlungen etwas zu tun. Da gebe ich dir Recht. Ich nehme es dir überhaupt nicht übel, ich mag Gedanken, auch die von Frank. 
Aber, sind wir jetzt ganz offen, was haben die Lockdowns mit vielen gemacht? Manche drehten durch, andere wurden kreativ und lernten, spielten, fanden ihre Bestimmung. Willen wir uns darauf einigen, dass Momente des Rückzugs, die man selbst bestimmt, einfach gut tun. Ich fühle mich nicht so sehr eingeschränkt, vielleicht, weil meine Bedürfnisse nicht allzu viele sind. Aber, die Freiheit alles selbst zu bestimmen, die fühle ich - bis auf "arbeiten gehen müssen"- schon.

 FrankReich meinte dazu am 03.07.24 um 16:35:
ich mag Gedanken, auch die von Frank. 

Fressen zwei Kannibalen einen Clown, sagt der eine zum anderen: "Der schmeckt aber komisch." 👋😂

 Mondscheinsonate meinte dazu am 03.07.24 um 16:40:
😂😂😂 Ich hab's nicht fressend gemeint, eher, dass ich konträre Meinungen wertschätze.
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