Zum Todestag
Text
von Mondscheinsonate
Kommentare zu diesem Text
Hi liebe Cori
Ein wunderschöner Text, der mich von Anfang bis Ende mitnahm, hast es toll erzählt.
Grüße von Franky
Ein wunderschöner Text, der mich von Anfang bis Ende mitnahm, hast es toll erzählt.
Grüße von Franky
Gegensätze ziehn sich an - ein alter Hut!
Dass diese 55 Jahre bestehen aber nicht.
Die Großmutter hat das wahre Leben nicht begriffen.
LG Uwe
LG Uwe
Das wahre Lieben, Korrektur, nein, das nicht.
Eine wunderschöne Erinnerung. Meine Erinnerungen an die Großeltern sind nicht so klar wie bei dir, denn sie lebten ca.250 km von uns entfernt, was damals noch eine große Entfernung war, die man nicht so oft auf sich nehmen konnte ans Familie.
Aber was Opa und Oma anging, waren die Charaktere ähnlich wie bei deinen Großeltern. Sie war laut, eine Diva, die übrigens gern die Wienerin, die sie ja tatsächlich war, heraushängen ließ. Der Opa war ein Ruhiger, ein deutscher Prager, und den musste ich einfach liebhaben. Aber eigentlich hatte ich beide lieb in ihrer Art und war gerne bei ihnen.
Besonders schön bei deinem Text finde ich den letzten Teil, wo es um dein Verhältnis zum Großvater ging. Bei dem Füllhalter und auch beim letzten Satz kamen mir beinahe die Tränen. Daher ist das meine liebste Stelle:
Aber was Opa und Oma anging, waren die Charaktere ähnlich wie bei deinen Großeltern. Sie war laut, eine Diva, die übrigens gern die Wienerin, die sie ja tatsächlich war, heraushängen ließ. Der Opa war ein Ruhiger, ein deutscher Prager, und den musste ich einfach liebhaben. Aber eigentlich hatte ich beide lieb in ihrer Art und war gerne bei ihnen.
Besonders schön bei deinem Text finde ich den letzten Teil, wo es um dein Verhältnis zum Großvater ging. Bei dem Füllhalter und auch beim letzten Satz kamen mir beinahe die Tränen. Daher ist das meine liebste Stelle:
Und einmal ging er mit mir meinen Füllhalter kaufen, ließ sich nicht lumpen. Ich denke, weil er wusste, dass er durch das Schreibgerät bei mir blieb.
Und, bevor er starb, sagte ich, dass ich ihn lieb habe, da sagte er: "Ich dich auch." Das erste und einzige Mal. Aber, wir mussten uns das nicht sagen, denn ich war die Einzige, die den Großvater immer als ich klein war voller Liebe umarmte und mich auf seinen Schreibtisch setzte, während er erzählte, das hätte sich niemand getraut. Ich war die Jüngste, die anderen waren schon groß, ich pfiff mir da nichts. Das mochte der Großvater, er lächelte. Ich lächle jetzt auch.
Und, bevor er starb, sagte ich, dass ich ihn lieb habe, da sagte er: "Ich dich auch." Das erste und einzige Mal. Aber, wir mussten uns das nicht sagen, denn ich war die Einzige, die den Großvater immer als ich klein war voller Liebe umarmte und mich auf seinen Schreibtisch setzte, während er erzählte, das hätte sich niemand getraut. Ich war die Jüngste, die anderen waren schon groß, ich pfiff mir da nichts. Das mochte der Großvater, er lächelte. Ich lächle jetzt auch.
So ein wenig erinnert mich dein Text auch an die autobiografischen Texte von Peter Henisch, der auch sehr menschlich und voller Gefühle u.a. über seine Oma und über seinen Vater schrieb. Kennst du ihn, er ist ja Landsmann von dir.
Nein, kenne ich nicht. Ist das nicht der Schriftsteller, den Handke gepusht hat? Dank dir. Ja, ich hatte auch beide gerne, sie sind ein Teil von mir. Ich sah sie auch immer nur in den Ferien, sie lebten 72km entfernt.
Präzise und einfühlsam geschrieben!
Dankeschön!
Mondscheinsonate, falls das die Eltern deiner Mutter waren, haben sie deine Mutter geprägt.
Deine Mutter ist nicht als die auf die Welt gekommen, als die du sie hier mehrmals (ablehnend) beschrieben hast.
Außerdem wäre dein Großvater ohne seine Ehefrau nie der Großvater geworden, den du so sehr liebst.
Großmutter und Mutter "eher negativ", Großvater und Vater "eher positiv" darzustellen, ist vereinfacht und vermutlich falsch.
#
Dein Text war Anlaß, zweimal von meiner Jugendliebe zu träumen, allerdings nicht, wie sie war (platonisch, von meiner Seite), sondern erfüllt von beiden Seiten.
Das erstaunt mich, denn ich weiß, daß sie mich im Grunde "im Auftrag" ihrer Mutter mich "liebte".
Davon abgesehen hat meine Jugendliebe, obwohl zweimal verheiratet und drei Kinder, nie die große Liebe erfahren. Sie kennt dieses Gefühl nur aus dem Fernsehen.
Sie hat sich die große Liebe selbst verboten, durch die sie und ihre Schwester gezeugt wurden, aber die von der Mutter verteufelt wird: der leibliche Vater der beiden Schwestern ist ein italienischer Trinker.
Beide Schwestern konnten sich nie vom Erbe der Mutter befreien (Stand vor einigen Jahren, als sie bereits über 50 waren.)
Deine Mutter ist nicht als die auf die Welt gekommen, als die du sie hier mehrmals (ablehnend) beschrieben hast.
Außerdem wäre dein Großvater ohne seine Ehefrau nie der Großvater geworden, den du so sehr liebst.
Großmutter und Mutter "eher negativ", Großvater und Vater "eher positiv" darzustellen, ist vereinfacht und vermutlich falsch.
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Dein Text war Anlaß, zweimal von meiner Jugendliebe zu träumen, allerdings nicht, wie sie war (platonisch, von meiner Seite), sondern erfüllt von beiden Seiten.
Das erstaunt mich, denn ich weiß, daß sie mich im Grunde "im Auftrag" ihrer Mutter mich "liebte".
Davon abgesehen hat meine Jugendliebe, obwohl zweimal verheiratet und drei Kinder, nie die große Liebe erfahren. Sie kennt dieses Gefühl nur aus dem Fernsehen.
Sie hat sich die große Liebe selbst verboten, durch die sie und ihre Schwester gezeugt wurden, aber die von der Mutter verteufelt wird: der leibliche Vater der beiden Schwestern ist ein italienischer Trinker.
Beide Schwestern konnten sich nie vom Erbe der Mutter befreien (Stand vor einigen Jahren, als sie bereits über 50 waren.)
Lieber Verlo,
spannend, was du schreibst, ich gebe dir Recht, nur in einem Punkt nicht: Der Großvater brannte sich ein, der war so. Gerade eben blätterte ich bei meiner Schwester in einem altes Fotoalbum und er war EXAKT so beschrieben.
Aber, ich entdeckte etwas, was ich nie sah, das Album ist von 1950-ca. 1960 und auf jedem Foto lacht meine Oma. Ich sah sie NIEMALS lachen, ich versank in dem fröhlichen Gesicht und meine kleine Mutter, so glücklich mit Hündchen.
spannend, was du schreibst, ich gebe dir Recht, nur in einem Punkt nicht: Der Großvater brannte sich ein, der war so. Gerade eben blätterte ich bei meiner Schwester in einem altes Fotoalbum und er war EXAKT so beschrieben.
Aber, ich entdeckte etwas, was ich nie sah, das Album ist von 1950-ca. 1960 und auf jedem Foto lacht meine Oma. Ich sah sie NIEMALS lachen, ich versank in dem fröhlichen Gesicht und meine kleine Mutter, so glücklich mit Hündchen.
Mondscheinsonate, ich schrieb:
Das kann so extrem sein, daß du niemals geboren worden wärst, weil deine Mutter nicht geboren wurde.
Aber darum geht es nicht, sondern daß Kinder immer ihrer Eltern beerben und dadurch geprägt werden.
Will man die Wahrheit herausfinden, muß man das berücksichtigen.
Und: es gibt keine zwei Wahrheiten.
Ich gebe dir ein Beispiel, das nichts mit dir und deiner Familie zu tun hat:
Mein Mutter hat in zweiter Ehe einen Mann geheiratet, der Kinder mehr mag als Frauen. Mein Bruder war über zehn Jahre Lustknabe seines Vaters. Ist meine Mutter deshalb böse? Oder ist mein Stiefvater der Böse?
Außerdem wäre dein Großvater ohne seine Ehefrau nie der Großvater geworden, den du so sehr liebst.
Aber darum geht es nicht, sondern daß Kinder immer ihrer Eltern beerben und dadurch geprägt werden.
Will man die Wahrheit herausfinden, muß man das berücksichtigen.
Und: es gibt keine zwei Wahrheiten.
Ich gebe dir ein Beispiel, das nichts mit dir und deiner Familie zu tun hat:
Mein Mutter hat in zweiter Ehe einen Mann geheiratet, der Kinder mehr mag als Frauen. Mein Bruder war über zehn Jahre Lustknabe seines Vaters. Ist meine Mutter deshalb böse? Oder ist mein Stiefvater der Böse?