Gott war Demokrat
Interpretation zum Thema Menschenrechte
von eiskimo
Anmerkung von eiskimo:
Warum schrieb ich "Gott war ..."?
Kommentare zu diesem Text
Interessanterweise läßt sich, wie so oft, auch der Gegenstandpunkt aus der Bibel erweisen:
[Jacques Bénigne Bossuet: Politique tirée des propres paroles de l’Écriture Sainte]
Erster Satz
Die Macht des Königs ist heilig
Gott setzt die Könige ein als seine Diener und herrscht durch sie über die Völker.
Wir haben bereits gesehen, daß alle Macht von Gott kommt.
„Der Fürst“, setzt Paulus hinzu, „ist der Diener Gottes zum Guten. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn er trägt das Schwert nicht umsonst: er ist Gottes Diener, der Rächer zur Strafe wider den, der Böses tut.“
Die Fürsten handeln somit als Gottes Diener und seine Stellvertreter auf Erden. Durch sie übt er seine Herrschaft aus. „Nun denket ihr euch zu setzen wider das Reich des Herrn unter den Söhnen Davids?“
Deshalb ist, wie wir gesehen haben, der Thron der Könige nicht der Thron eines Menschen, sondern der Thron Gottes selbst. „Gott hat meiner Söhne einen erwählet, den Salomo, daß er sitzen soll auf dem Thron des Königreichs über Israel.“ Und weiter: „Also saß Salomo auf dem Stuhl des Herrn.“
Man glaube indes nicht, es sei nur bei den Israeliten eigentümlich gewesen, daß sie von Gott eingesetzte Könige hatten, denn, wie es bei Jesus Sirach heißt:
„Gott gibt jedem Volk seinen Herrscher. Israel aber ist offenbar das eigentliche Erbteil Gottes geworden, dessen Beherrschung er sich vorbehalten hat.“
Zweiter Satz
Die Person des Königs ist heilig
Aus all diesem geht hervor, daß die Person der Könige heilig ist und daß Anschläge gegen sie Gotteslästerungen gleichkommen.
Gott läßt sie von seinen Propheten mit einer heiligen Ölung salben, wie er die Päpste und die Altäre salben läßt.
Aber auch ohne den äußeren Vollzug dieser Salbung sind sie geheiligt durch ihr Amt als Stellvertreter der göttlichen Majestät, die von der Vorsehung beauftragt sind mit der Ausführung Seiner Pläne. [...]
Dritter Satz
Dem Fürsten muß gehorcht werden auf Grund der Religion und des Gewissens
Nachdem er den Fürsten als den Diener Gottes bezeichnet hat, schließt Paulus: „So seid nun aus Not untertan, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen.“
Deshalb „müsset ihr ihm dienen, nicht allein vor Augen, nicht um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen ...“
Und darum sagt Petrus: „Seid untertan aller menschlichen Ordnung, es sei dem Könige als dem Obersten oder den Hauptleuten als den Gesandten von ihm zu Strafe den Übeltätern und zu Lobe den Frommen.“
Selbst wenn sie sich dieser Pflicht entzögen, müssen sie um ihres Amtes und ihres Dienstes willen geachtet werden. „Seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen.“
In der Achtung, die man dem Fürsten zollt, liegt somit etwas Religiöses beschlossen. Der Dienst an Gott und die Achtung vor den Fürsten gehören zusammen; Petrus stellt die beiden Pflichten denn auch zusammen, indem er fortfährt: „Fürchtet Gott; ehret den König.“
Auch hat Gott den Fürsten etwas Göttliches verliehen: „Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten.“ Gott selbst läßt David dies sagen.
Daher kommt es, daß die Diener Gottes bei Heil und Leben des Königs schwören wie auf etwas Göttliches und Heiliges. So spricht Uria zu David: „So wahr du lebest und deine Seele lebet, ich tue solches nicht.“
Es gehört also zum Geist des Christentums, den Königen mit etwas wie Religiosität Achtung zu zollen, die selbst Tertullian vortrefflich „die Religion der zweiten Majestät“ nennt.
Diese zweite Majestät erfließt nur aus der ersten, will sagen: der göttlichen, die zum Besten der menschlichen Dinge einen Teil seines Glanzes auf die Könige hat zurückstrahlen lassen wollen. [...]
Die Macht des Königs ist heilig
Gott setzt die Könige ein als seine Diener und herrscht durch sie über die Völker.
Wir haben bereits gesehen, daß alle Macht von Gott kommt.
„Der Fürst“, setzt Paulus hinzu, „ist der Diener Gottes zum Guten. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn er trägt das Schwert nicht umsonst: er ist Gottes Diener, der Rächer zur Strafe wider den, der Böses tut.“
Die Fürsten handeln somit als Gottes Diener und seine Stellvertreter auf Erden. Durch sie übt er seine Herrschaft aus. „Nun denket ihr euch zu setzen wider das Reich des Herrn unter den Söhnen Davids?“
Deshalb ist, wie wir gesehen haben, der Thron der Könige nicht der Thron eines Menschen, sondern der Thron Gottes selbst. „Gott hat meiner Söhne einen erwählet, den Salomo, daß er sitzen soll auf dem Thron des Königreichs über Israel.“ Und weiter: „Also saß Salomo auf dem Stuhl des Herrn.“
Man glaube indes nicht, es sei nur bei den Israeliten eigentümlich gewesen, daß sie von Gott eingesetzte Könige hatten, denn, wie es bei Jesus Sirach heißt:
„Gott gibt jedem Volk seinen Herrscher. Israel aber ist offenbar das eigentliche Erbteil Gottes geworden, dessen Beherrschung er sich vorbehalten hat.“
Zweiter Satz
Die Person des Königs ist heilig
Aus all diesem geht hervor, daß die Person der Könige heilig ist und daß Anschläge gegen sie Gotteslästerungen gleichkommen.
Gott läßt sie von seinen Propheten mit einer heiligen Ölung salben, wie er die Päpste und die Altäre salben läßt.
Aber auch ohne den äußeren Vollzug dieser Salbung sind sie geheiligt durch ihr Amt als Stellvertreter der göttlichen Majestät, die von der Vorsehung beauftragt sind mit der Ausführung Seiner Pläne. [...]
Dritter Satz
Dem Fürsten muß gehorcht werden auf Grund der Religion und des Gewissens
Nachdem er den Fürsten als den Diener Gottes bezeichnet hat, schließt Paulus: „So seid nun aus Not untertan, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen.“
Deshalb „müsset ihr ihm dienen, nicht allein vor Augen, nicht um den Menschen zu gefallen, sondern als Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen ...“
Und darum sagt Petrus: „Seid untertan aller menschlichen Ordnung, es sei dem Könige als dem Obersten oder den Hauptleuten als den Gesandten von ihm zu Strafe den Übeltätern und zu Lobe den Frommen.“
Selbst wenn sie sich dieser Pflicht entzögen, müssen sie um ihres Amtes und ihres Dienstes willen geachtet werden. „Seid untertan mit aller Furcht den Herren, nicht allein den gütigen und gelinden, sondern auch den wunderlichen.“
In der Achtung, die man dem Fürsten zollt, liegt somit etwas Religiöses beschlossen. Der Dienst an Gott und die Achtung vor den Fürsten gehören zusammen; Petrus stellt die beiden Pflichten denn auch zusammen, indem er fortfährt: „Fürchtet Gott; ehret den König.“
Auch hat Gott den Fürsten etwas Göttliches verliehen: „Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten.“ Gott selbst läßt David dies sagen.
Daher kommt es, daß die Diener Gottes bei Heil und Leben des Königs schwören wie auf etwas Göttliches und Heiliges. So spricht Uria zu David: „So wahr du lebest und deine Seele lebet, ich tue solches nicht.“
Es gehört also zum Geist des Christentums, den Königen mit etwas wie Religiosität Achtung zu zollen, die selbst Tertullian vortrefflich „die Religion der zweiten Majestät“ nennt.
Diese zweite Majestät erfließt nur aus der ersten, will sagen: der göttlichen, die zum Besten der menschlichen Dinge einen Teil seines Glanzes auf die Könige hat zurückstrahlen lassen wollen. [...]
[Jacques Bénigne Bossuet: Politique tirée des propres paroles de l’Écriture Sainte]
Da gibst Du mir ordentlich Kontra, wortreich und geschliffen.
Mein Bild gefällt mir trotzdem besser.
PS: Bossuet war der Chefideologe am französischen Königshaus und selber Kirchenfürst, der hatte einiges zu verlieren.
Mein Bild gefällt mir trotzdem besser.
PS: Bossuet war der Chefideologe am französischen Königshaus und selber Kirchenfürst, der hatte einiges zu verlieren.
Antwort geändert am 16.07.2024 um 08:43 Uhr
Antwort geändert am 16.07.2024 um 08:46 Uhr
Ich selbst bin kein gläubiger Mensch, aber ich bezweifle, daß man dem Text der Bibel ein demokratisches Gottesbild entnehmen kann. Die Bibel enthält Gottes Gebote (für Juden über 600, bei Jesus auf 2 reduziert), und die wurden nicht von einer demokratischen Mehrheit beschlossen.
Gott ist Schöpfer und Richter in einem. Eine ungünstige Konstellation, wie ich finde.
Das sagt übrigens nichts gegen das Bild von Cranach, sondern nur: das ist nicht biblisch! Schon daß Gott in einem Bild dargestellt wird, ist ein Verstoß gegen das 2. Gebot.
Gott ist Schöpfer und Richter in einem. Eine ungünstige Konstellation, wie ich finde.
Das sagt übrigens nichts gegen das Bild von Cranach, sondern nur: das ist nicht biblisch! Schon daß Gott in einem Bild dargestellt wird, ist ein Verstoß gegen das 2. Gebot.
Auffallend ist ja, daß Gott bekleidet ist, während die Menschen nackt vor ihm stehen. Ich denke über den Grund nach.
Israel und Juda haben in der Zeit des babylonischen Exils ihr Königtum verloren. Da lag es nahe, alle Menschen als verantwortungs- und herrschaftsfähig anzusehen. Gleichzeitig traute man sich auch, Kritik am Königtum zu äußern, wie es für die Propheten der Hebräischen Bibel bezeugt ist.
So ganz unbestritten war das Königtum also nicht.
Warum Gott bekleidet ist und das in Rot, habe ich mich auch gefragt. Ich denke, um letztlich seinen Vorrang zu markieren.
So ganz unbestritten war das Königtum also nicht.
Warum Gott bekleidet ist und das in Rot, habe ich mich auch gefragt. Ich denke, um letztlich seinen Vorrang zu markieren.
Heute schon zum zweiten Mal eingesetzt :
Postkarte aus den WWW
Postkarte aus den WWW
Zwingend! Und genauso verdreht müssen wir schon mal denken!
LG
LG
Lucas GRANACH hat Probleme mit den Händen, wie es scheint...
Kann an meiner schlechten Kopie liegen.... Cranach war geschult, die ganze Familie malte ja.
Es soll nicht so sein, wie es Gott gemacht hat, wegen dem Sündenfall.
Vielleicht deswegen dieses war ...?
lg Teichi
Vielleicht deswegen dieses war ...?
lg Teichi