Was dieses Land bis vor wenigen Jahren körperlich und moralisch stark gemacht hat, liegt darnieder.
Körperlich – damit sind die großen Sportverbände gemeint, allen voran der total zerstrittene Deutsche Fußball-Bund(DFB), der sich mittlerweile in eine dramatische Phase der Selbstzerfleischung hinein bewegt.
Moralisch – das zielt ab auf die Kirchen, denen in Folge der Missbrauchs-Skandale die Mitglieder davonrennen.
Bei beiden großen Korporationen, die jeweils viele Millionen Menschen vertreten, ist grobes Missmanagement die Ursache. Missmanagement verübt durch machtfixierte Männerbünde, durch deren eitles Kompetenzgerangel und ihren zunehmenden Realitätsverlust
Wären nur ein paar unbenutzte Fußball-Plätze und leere Kirchenbauten die Folge, könnte man bedauernd darüber hinwegsehen. Die Konsequenzen sind aber viel schlimmer.
Körperlich: Die Jugendarbeit in Tausenden von Sportvereinen – von Corona eh schon brutal getroffen – ist in Frage gestellt. Kids, die sich früher noch in Massen beim Training auspowerten, sitzen jetzt passiv zu Hause und daddeln auf ihren Smartphones. Wo sind Druck, Einsatz, Konzepte des DFB, damit frühestmöglich wieder gekickt werden kann? Dabei ist klar: Was in den Mannschaftssportarten an Sozialkompetenz, an Empathie und Teamfähigkeit grundgelegt wird, das lässt sich nicht am PC simulieren. Von der Persönlichkeitsentwicklung durch körperlichen Einsatz und sportlichen Wettkampf ganz zu schweigen.
Moralisch: Das Ausbluten der beiden großen Kirchen hinterlässt ein spirituelles Vakuum. Nicht nur die christliche Symbolik geht dann verloren, sondern auch das, worauf wir im bisherigen Konsens unsere Werte und unsere menschliche Verantwortung gründeten - basierend auf einer nicht dem Staat oder der Wirtschaft gehorchenden Instanz.
Was die körperliche Verfasstheit angeht, könnte also diesem Land langfristig einiges an Fitness und Bewegungsfreude verloren gehen. Spätfolgen wären u.a. vermehrte Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, frühe Pflegebedürftigkeit.
Und zum Seelisch-Moralischen: Hier würden andere Sinn stiftende Bewegungen Platz greifen. Vielleicht der Islam, vielleicht ein ungehemmter Konsumismus. der Rückzug nur noch auf sich selbst – der Einzelne wird sich punktuell etwas aussuchen, falls er auf dieser Ebene überhaupt noch Bedarf verspürt.
In der Rückschau auf die hier beschriebenen Auflösungsprozesse wird man vielleicht einmal sagen: Schade. Da ist für die Gesellschaft einiges an Miteinander und sozialem Gestaltungswillen verschütt gegangen, Kräfte, die man zur Neuausrichtung der Welt nach Corona und - wie hätten Christen es gesagt: zur Bewahrung der Schöpfung gut hätte brauchen können.
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