Fluß zum Meer

Groteske zum Thema Melancholie

von  LotharAtzert

Melancholie? – Der Steinbock ist melancholisch, der Krebs kennt sie nur an den äußeren Zeichen, er ist von Natur aus phlegmatisch.

 

Melancholie ist die sich beim Aufsteigen auf den Gipfel der Existenz manifestierende Stimmung, daß du oben nichts mehr hast und bist und jetzt allein die höchste Niederlage erfährst – den reinen Kristall des Erwirkten: Willst du von Abhängigkeiten frei werden, so mußt du sterben lernen und wo du drauf pfeifst, laß dich halt überraschen.

 

Es gibt unter den Lebenden niemanden, der nicht sterben muß. Warum, so fragte ich mich etwa im Alter von 7 oder 8, lehrt niemand die Sterbekunst auf der Schule. Und als ich eines Tages in einem Buch den Satz fand „wer nicht zu sterben weiß, der weiß auch nicht zu leben“ – da wars ein heiteres Erinnern, doch ach! nur um in tieferes Schwarzgallseufzermeer zu münden.



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Kommentare zu diesem Text

Verlo (65)
(18.08.24, 23:21)
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 LotharAtzert meinte dazu am 19.08.24 um 09:51:
Verlo, du als typischer Krebs ...
Wir reden vom Sonnenstand, der das Verhalten prägt und wissen nicht, was dein Aszendent verrät. Ich kenne zum Beispiel einen Krebs mit Steinbock-AC, da ist das Verhalten auf die Erziehung von Kinder fokusiert usw.

Tatsächlich fällst du etwas aus der Rolle, wenn man dich mit hiesigen Krebsen vergleicht - Ekki, Uwesch, LIu ... 
Aber sie sind immer eigentlich Sypathieträger. Der ukrainische General Salushny war bis zu seiner Absetzung bis in die unteren Dienstgrade beliebt, weil er neben dem Sieg auch seine Leute mit Zuneigung bedachte, was ich mir schwierig vorstelle.

Aber eigentlich wollte ich zum Ausdruck bringen, daß Melancholie und Phlegmatik oft verwechselt wird und Phlegmatiker mehr Sympathie genießen, weil sich die Menschen unter ihnen angenommen fühlen, während der Melancholiker eher in Stille leidet.

Danke dir - und, ist Verlo jetzt Geschichte?
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