Waldweg

Gedicht

von  Redux

an stillen nachmittagen

vergeudet die sonne

ihr licht

und taucht den pfad

in das gold der langen jahre

 

als kinder

mit dreckigen knieen

schlichen wir auf diesen wegen

zwischen schwarzem holunder

und häherschreien

richtung morgen

 

manchmal noch hört man ein atmen

und ein knirschen

wie von kleinen abgewetzten schuhsohlen

als wäre heute

und gestern

eins



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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (03.10.24, 07:33)
Vermutlich mehren sich diese Zustände, wenn es keine erkennbare Zukunft mehr gibt, außer roter Grütze mit Vanillesoße in der Seniorenresidenz ...

 tulpenrot meinte dazu am 03.10.24 um 14:42:
Bei roter Grütze mit Vanillesoße muss ich doch einschreiten! Eine meiner Lieblingsspeisen! Volltreffer! Die koche und esse ich schon seit jeher gerne - ohne Seniorenresidenz! - und ohne in romantisch senile Verzückungen zu verfallen. Rote Grütze ist einfach eine Köstlichkeit- weitab von "Hafergrütze" oder Buchweizengrütze oder gar Entengrütze.

Und der Text legt so eine Interpretation der "nicht erkennbaren Zukunft" auch gar nicht nahe. Es ist viel mehr: ein unsentimentales Stimmungsbild, eingestreuten  Erinnerungsfetzen, ein leises  Verschmelzen von Gestern und Heute. Das macht den Text für mich jedenfalls kostbar und besonders.

 Redux antwortete darauf am 04.10.24 um 16:20:
Vielen Dank, ihr zwei.
Schön, dass es offebsichtlich als nicht zu sentimental gelesen wurde.

 willemswelt (03.10.24, 08:28)
eine gelungene Beschreibung der Waldathmosphäre,könnte in meinem Kindheitswald gewesen sein in der Nachkriegszeit-einen schönen Tag,Willem

 Redux schrieb daraufhin am 04.10.24 um 16:21:
Freut mich, wenn solche Erinnerungen geweckt wurden...danke willem

 Oops (03.10.24, 10:19)
Poetische lebendige Bilder die mich auch sofort mit in meine Kindheit nehmen. Ich empfinde es als sehr gelungen.

LG Oops

 Redux äußerte darauf am 04.10.24 um 16:22:
Das freut mich sehr, Gudrun.
Schön, wenn wir solche Erinnerungen besitzen.
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