Von Mao, Mozart und dem Weihnachtsmann

Text zum Thema Kunst/ Künstler/ Kitsch

von  eiskimo

Mao ist bekanntlich Japaner. Ich habe dem 25jährigen gestern Abend zugehört bei Morgen kommt der Weihnachtsmann – ja, hat er sehr schön variiert, der Mao,  und wir waren fünfhundert begeisterte Zuhörer in der Kölner Philharmonie. Standing Ovations für den Pianisten, der mit vollem Namen Mao Fujita heißt. Und was ich als Morgen kommt der Weihnachtsmann  mitsummen konnte, ist nichts anderes als Mozarts Klavierwerk
Zwölf Variationen in C-Dur  Ah, vous dirai-je, Maman aus dem Jahre 1781.

So kann man sich täuschen. Von wegen Mao und  ein deutsches Weihnachtslied, und von wegen Mozart. Die Melodie soll bereits um 1740 entstanden sein, in Frankreich, und bevor sie auch in Kinderreime übertragen wurde, da untermalte sie das Liebesgedicht La Confidence naive, das noch im Stil der Schäferdichtung gehalten war.

Ich gestehe hiermit ja auch, dass ich naiv war. Und wenn wir schon dabei sind: Morgen kommt auch nicht der Weihnachtsmann – sorry! Der kommt bekanntlich erst am 6. Dezember. Da wird auch ein Mao nichts dran ändern.




Anmerkung von eiskimo:

Die deutsche Fassung als Weihnachtslied, die ich prompt mitsummte,  entstand erst 1835, Text: Hoffmann von Fallersleben.

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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (22.11.24, 06:52)
Du kannst einer auch wirklich alles versauen! :(

 eiskimo meinte dazu am 22.11.24 um 07:40:
Tröste dich: In allen Supermärkten steht seit Ende September längst besagter (be-sungener) Weihnachtsmann parat, Palmöl-gesegnet und tausendfach verfröhlicht...
:)
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