Real Life und Hä-Life

Text zum Thema Identität

von  Klemm

Ich war immer mehr für Bücher als für Zeitungen.


Als ich mich zum ersten Mal bei KV anmelde, habe ich Jahre hinter mir, in denen ich nicht ferngesehen und kaum mal einen Blick in die Zeitung geworfen habe. Aber mit ein paar Büchern habe ich mich beschäftigt, Prosa, Lyrik, Drama, akademische Literatur. Und: ich habe mit viel mit Menschen zu tun:


Ich arbeite in einem sozialen Beruf und bewege mich in einem treuen und diversen Freundes- und Bekanntenkreis. Ich gehörte nie zu den Menschen, die jeden mögen und von allen gemocht werden, aber ich verstehe mich mit genug Menschen gut genug. Die Beziehungen zu anderen Menschen sind überwiegend von gegenseitigem Respekt geprägt, auch mit solchen Menschen, mit denen wenig Gemeinsamkeiten bestehen, den Rest meide ich und werde vermutlich auch gemieden. Meine Kontakte mit unbekannten Menschen, auf der Straße, in den Öffentlichen, in Supermärkten und so weiter sind weitgehend harmonisch.


Dann komme ich zu KV. Ich äußere mich zu einer Aussage und bekomme die Antwort, ich sei von den Medien gehirngewaschen. Ich äußere mich zu einer Aussage und bekomme die Antwort, das wäre Theorie, ich solle mal wieder rausgehen. Ich äußere mich zu einer Aussage, und bekomme Motive unterstellt, Ziele, gar Gefühle.


Ich lehne diese Antworten, die mich und mein Leben betreffen, ab. Ich bekomme zur Antwort, dass andere besser über mich, meine Gewohnheiten, meine Motive, meine Ziele und Gefühle Bescheid wüssten als ich selbst und die Menschen, die mir im Real Life Rückmeldung geben. Ich bin im Hä-Life angekommen.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (14.12.24, 12:38)
Der Umgangston hier ist in Teilen extrem, auch extrem bösartig. Da wollen manche nicht einem irgendwie gemeinsamen Interesse folgen, sondern andere niedermachen.
(Das möchte ich jetzt nicht im Sinne von Die vs. Wir sagen.)

Woran liegt das?
Ich glaube, ich vermute, nicht an kV als solchem.

Mit Freunden und Bekannten gehen wir anders um, die wollen wir schließlich behalten. Das ist auch auf kV der Fall, wo ja einige Leute gut zusammenhalten, einige gemocht werden wollen und deshalb freundlich sind.

Im wirklichen Leben ist das bereits bei Nachbarn anders; da gibt es Zusammenhalt, aber auch gepflegte Feindschaft.

Und erst in der politischen Auseinandersetzung, da herrscht alles, was Du hier beklagst; wenn man Glück hat, dann wenigstens nur unter Parteifeinden.
Wie steht es in der konkurrenzorientierten Wirtschaft?

kV hat, so scheint mir, in einem kleinen Teich dieselben Strukturen, die auch auf hoher See bestimmend sind.
Seit der Pandemie sind es vor allem politisch grundierte Auseinandersetzungen, aber vorher - ich erinnere mich gut - stand es auch ohne Politik nicht wesentlich anders mit Freundschaft und Feindschaft bei kV.

Der Webmaster meinte einmal, jährliche kV-Treffen könnten daran etwas ändern. Auch wenn das vielleicht eher eine frohe Hoffnung war - es gibt sie nicht mehr.

 AndreasGüntherThieme meinte dazu am 14.12.24 um 13:20:
Graeculus:

Auch wenn das vielleicht eher eine frohe Hoffnung war – es gibt sie nicht mehr.
Oh, nein, laßt uns zum Heiligen Fest nicht die letzte Hoffnung verlieren!

 Klemm antwortete darauf am 14.12.24 um 14:00:
Ich habe ein Verhalten wie hier weder in der Nachbarschaft noch an einem Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum erlebt. Aus einer sozialdemokratisch eingestellten Familie stammend in einer christdemokratischen Gegend aufgewachsen, bin ich es seit meiner Kindheit gewohnt, eine andere politische Meinung als die Mehrheit zu vertreten. Eine derartige Übergriffigkeit der Gesprächspartner jedoch ist mir selten untergekommen.

Der einziger Ort, von dem ich ein Verhalten, wie es hier von einigen praktiziert und offenbar als normal angesehen wird, ist die Schule, allerdings nur während der Mittelstufe des Gymnasiums.

 Graeculus schrieb daraufhin am 14.12.24 um 14:04:
Hier im Dorf, in dem ich seit knapp zehn Jahren lebe, sind in dieser Zeit zwei Morde und zwei Raubüberfälle geschehen. Schon dreimal hat man dem Bürgermeister die Autoreifen zerstochen.

Ich bin froh, daß zumindest dies auf kV technisch nicht möglich ist.

 Graeculus äußerte darauf am 14.12.24 um 14:08:
Meiner früheren Schulleiterin hat ein lieber Kollege - er wurde nie identifiziert - nächtens ins Büro geschissen.

Auch das geht hier zum Glück nicht.

 Klemm ergänzte dazu am 14.12.24 um 14:12:
Oh ja! Da stimme ich dir allerdings zu!

Hätte ich in einem Kollegium von ca. zwanzig Personen, wie ich es gewohnt bin, fünf Personen, die sich inhaltlich und formell benähmen wie die entsprechenden fünf Gesinnungskamaraden hier, würde ich die Arbeitsstelle wechseln.

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 14:14:
Hattet ihr einen Verdacht?

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 14:35:
Motiv und Gelegenheit (Schlüssel auch zu diesem Raum) sprachen für einen bestimmten Kollegen, ja.

Aber, auch interessant, die Schulleiterin hat sich gehütet, Strafanzeige zu stellen. Nichts ist einem Schulleiter unangenehmer als negatives Aufsehen für die Schule. Sowas wirkt sich katastrophal auf die Anmeldezahlen aus.

 Saira meinte dazu am 14.12.24 um 15:32:
@ Klemm @ Graeculus
 
Die Diskrepanz zwischen dem, was wir im „Real Life“ erleben, und dem, was im digitalen Raum, wie bei KV, teilweise „abgeht“, ist heftig.
 
Wolfgang bringt einen wichtigen Punkt zur Sprache, wenn er den Umgangston in Online-Diskussionen kritisiert. Es scheint, als ob die Anonymität und Distanz des Internets dazu führen, dass Menschen weniger Rücksicht aufeinander nehmen. Während wir im „Real Life“ bestrebt sind, Beziehungen zu pflegen und respektvoll miteinander umzugehen, scheinen diese Werte in der digitalen Welt oft verloren zu gehen.
 
LG
Saira

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:18:
Ja, Saira, mein Eindruck ist, dass die Anonymität Projektionen befeuert. Selbstverständlich spielen diese auch im Real Life eine riesige Rolle, man bedenke die Vorurteile, denen Menschen mit einer dunkleren Hautfarbe ausgesetzt sind.

Hier findet zwar keine körperliche Gewalt statt, dafür wird umso verbissener projiziert, scheint mir. In dieser Extremform ist mir das im Real Life wirklich noch nie untergekommen, denn selbst in Konkurrenzsituation oder bei gegenseitiger Antipathie, wurde mein Ich vom Gegenüber nicht so vollkommen durch seine Vorstellung von einer anderen Person ersetzt. Andererseits muss ich hinzufügen, dass die fünf Personen, die ihre Projektionen auf meinen Avatar besonders penetrant verbreiten, auch Texte schreiben, deren Inhalt aus nichts besteht als Vorurteilen, Behauptungen, Unterstellungen und Lamento, alles gemäß ihrem Welt- und Menschenbild. Dazu kommt, dass sie keine Bereitschaft aufzeigen, anzuerkennen, dass es auch andere Welt- und Menschenbilder gibt.

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 17:21:
Bereitschaft aufzeigen, anzuerkennen, dass es auch andere Welt- und Menschenbilder gibt.
Das ist grundsätzlich wichtig - mit dem Zusatz: ... die ebenfalls ihre Berechtigung haben oder zumindest haben können.

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:22:
Graeculus, ich treffe mich gleich mit meinem Bruder, der Lehrer an einer Grundschule ist und freue mich schon darauf ihm davon zu erzählen!

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:36:
die ebenfalls ihre Berechtigung haben oder zumindest haben können.
Dies erachte ich zu hehr in diesem Forum. Hier würde ich mich schon freuen, wenn die bloße Existenz nicht geleugnet würde. :(

 Citronella (14.12.24, 13:12)
Die Beziehungen zu anderen Menschen sind überwiegend von gegenseitigem Respekt geprägt
 
 Klemm (30.10.24, 03:26)
Es ist immer wieder interessant, die Wirkung solcher Texte zu sehen, während die einen sich provoziert fühlen, entblößen die anderen ihre (zugegeben sonst auch nur mühsam verborgenen) niederen Instinkte. So stellt ein vergleichsweise unschuldiger Text eine bis in letzter Konsequenz von Missgunst zerfressenen Seele einer älteren Dame aus, die sogar dem Schwerbehinderten den Parkplatz neidet. Man kann ihr nur wünschen, dass es keinen Gott gibt, denn er ließe sie in einer Hölle schmoren, in der sie schwerbehindert und zerlumpt in einem griechischen Flüchtlingslager um Almosen bettelte, während über ihrem ungekämmten Haupt ein schwebender Engelschor der Omas gegen Rechts glücklich, satt und sauber vor Liebe leuchtete und lachte.

Ich glaube, in der Psychologie nennt man das Dissoziative Identitätsstörung, Herr/Frau Klemm, unter der Sie leiden. Oder wie anders sollte man sich diese Erwiderung (man beachte die Uhrzeit!) erklären, die Sie mir auf einen absichtlich von Ihnen missverstandenen Kommentar meinerseits einstellten? Und das ist nicht der einzige Angriff auf meine Person (nicht auf meine Texte!)

Sie sollten sich schämen, hier von Respekt und Harmonie zu reden!



Kommentar geändert am 14.12.2024 um 13:13 Uhr

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 13:50:
Sie sollten sich schämen, hier von Respekt und Harmonie zu reden!

Derartige Moralisierungen kann ich nicht ernstnehmen, schon gar nicht da der Respekt in deinen Beiträgen mit totaler Abwesenheit glänzt.

Wäre meine Identität nicht durch Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen recht stabil, würde ich es hier keinen Tag aushalten.

 Saira meinte dazu am 14.12.24 um 15:20:
@Citronella
 
Klemms Sichtweise zeugt von seinen persönlichen Erlebnissen, und es wäre hilfreich, diese Perspektive nicht durch psychologische Diagnosen zu entwerten.
 
Klemm betont den Wert eines respektvollen Umgangs, auch wenn Meinungsverschiedenheiten bestehen. Deine Antwort hingegen enthält persönliche Angriffe und Unterstellungen, die den Dialog untergraben.
 
Klemm spricht auch von einem Unterschied zwischen seinem „Real Life“ und dem „Hä-Life“, in dem er sich oft missverstanden fühlt. Dein Kommentar spiegelt genau diese Entfremdung wider, indem er persönliche Angriffe und Missverständnisse verstärkt.
 
Klemm hat deutlich gemacht, dass seine Aussagen oft falsch interpretiert werden. Dein Kommentar greift dieses Muster auf, indem er Klemms Antwort als absichtlich missverstanden darstellt und ihm eine psychische Störung unterstellt, anstatt sich mit seinen Argumenten auseinanderzusetzen.
 
Abschließend möchte ich betonen, dass Klemms Wunsch nach einem respektvollen Dialog und echtem Verständnis in starkem Kontrast zu den Angriffen in deinem Kommentar steht.
 
 
Wenn sich hier jemand schämen müsste, dann du, Critonella!

 Citronella meinte dazu am 14.12.24 um 15:39:
Saira, als was möchtest du hier auftreten?
Was ist an Klemms Kommentar vom 30.10. misszuverstehen?
Kann man noch respektloser formulieren als er es dort getan hat? Und gleichzeitig behaupten, er ginge respektvoll mit anderen Menschen um.
Mach's nicht noch schlimmer - halt dich am besten raus. Du machst dich hier nur lächerlich.

 Saira meinte dazu am 14.12.24 um 16:42:
@Citronella
 
Du hast Klemms Kommentar vom 30.10. aus dem Zusammenhang herausgerissen und hierher kopiert.
 
Du hast dich damit selbst lächerlich gemacht.

 Citronella meinte dazu am 14.12.24 um 17:02:
@ Saira:
Jetzt lügst du auch noch ganz offensichtlich: Hier ist nichts aus dem Zusammenhang gerissen, Klemm ging (wieder einmal) aus heiterem Himmel auf mich los, obwohl er bis dahin in dem Thread überhaupt nicht aufgetreten war. Und er hat später dann immer noch weitergemacht.

Also lies lieber noch mal ganz genau, bevor du hier meinst, Klemm schützen zu müssen. Da der Kommentar nur für die Teilnehmer an jenem Thread lesbar ist, hier noch einmal der volle Wortlaut. Vielleicht erkennst du ja beim zweiten Lesen die ungeheuerlichen Beleidigungen.
 

  Klemm (30.10.24, 03:26)
Es ist immer wieder interessant, die Wirkung solcher Texte zu sehen, während die einen sich provoziert fühlen, entblößen die anderen ihre (zugegeben sonst auch nur mühsam verborgenen) niederen Instinkte. So stellt ein vergleichsweise unschuldiger Text eine bis in letzter Konsequenz von Missgunst zerfressenen Seele einer älteren Dame aus, die sogar dem Schwerbehinderten den Parkplatz neidet. Man kann ihr nur wünschen, dass es keinen Gott gibt, denn er ließe sie in einer Hölle schmoren, in der sie schwerbehindert und zerlumpt in einem griechischen Flüchtlingslager um Almosen bettelte, während über ihrem ungekämmten Haupt ein schwebender Engelschor der Omas gegen Rechts glücklich, satt und sauber vor Liebe leuchtete und lachte.
Der Rest steht hier:  https://keinverlag.de/492209.text

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:28:
Nein, Citronella. Saira stellt es korrekt dar. Mein Kommentar bezog sich explizit auf einen Kommentar, den du unter denselben Text geschrieben hattest.

Es ist logisch nicht nachvollziehbar, wie du darauf kommst, dass dir eine Äußerung, die sich explizit auf eine Äußerung deinerseits bezieht als aus dem heiteren Himmel kommend darzustellen. Noch weniger nachvollziehbar ist es Saira der Lüge zu bezichtigen, wenn sie sachlich darauf hinweist.

 Citronella meinte dazu am 14.12.24 um 17:51:
@ Klemm:

Mein damaliger Kommentar bot keinerlei Anlass zu einer solch beleidigenden Antwort, deshalb kam dein Angriff für mich aus heiterem Himmel.
Nirgendwo steht, dass ich Schwerbehinderten den Parkplatz neide, das hast allein du daraus lesen wollen.

 AndreasGüntherThieme (14.12.24, 13:29)
Klemm:

Meine Kontakte mit unbekannten Menschen, auf der Straße, in den Öffentlichen, in Supermärkten und so weiter sind weitgehend harmonisch.
Vermutlich wirst du ihnen nicht sagen, was du in deinen Texten auf KeinVerlag teilst, oder?

Oder anders: wenn du hier nur schreibst, was du den Unbekannten sagt, wirst du auch auf KeinVerlag nur Harmonie empfangen.

Klemm, ist eine Hypothese, die ich nicht überprüfen kann, aber du kannst einen Text auf KeinVerlag teilen, indem du einige Begegnungen mit Unbekannten beschreibst.

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 13:53:
Natürlich, Verlo. Mein Freundeskreis und meine Familie, kennen nicht mich selbst, sondern selbstverständlich auch meine Meinung und meine Art zu argumentieren, ich zeige ihnen regelmäßig Texte, die ich hier veröffentliche sowie die absurden Reaktionen darauf  :).

 AndreasGüntherThieme meinte dazu am 14.12.24 um 14:22:
Interessant, Klemm: ich beziehe mich auf dein
Meine Kontakte mit unbekannten Menschen
du antwortest mit:
Mein Freundeskreis und meine Familie
in einem ironischen Ton, der nach "klar, Verlo, du bekommst wieder nichts mit" klingt.

Damit ist meine Frage aber auch beantwortet: mit Unbekannten hast du ein harmonisches Verhältnis, weil du ihnen nicht unterstellst, sie haben keine Ahnung und sie außerdem nicht mit deinen Ansichten konfrontierst. 

Daß deine Freunde und Familie deinen Texten wie zB "Verschwörungsgläubige"

https://keinverlag.de/491699.text

bejubeln, kann ich mir ohne Mühe vorstellen.

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:32:
Ah, sorry, das hatte ich in der Eile überlesen.

Unbekannte schauen mir ins Gesicht und bilden sich ihr eigenes Urteil aufgrund ihrer Deutung bedingt steuerbarer Kommunikation, Blick, Mimik, Gestik, Stimme usw. Die Rückmeldung von Unbekannten scheinen mir zu vermitteln, dass ich offen und vertrauenswürdig auf sie wirke.

Übrigens unterstelle ich niemandem, er hätte keine Ahnung. Ich beziehe mich immer explizit auf Äußerungen, die vor Ahnungslosigkeit und Gesinnung nur so spritzen.

Antwort geändert am 14.12.2024 um 17:45 Uhr

 Aron Manfeld (14.12.24, 14:22)
Diese mitunter heftige Reibung der DichterInnen hier auf kv macht das Forum aber auch unterhaltsam, lieber Wolfgang.

Auf anderen Lyrikseiten wird Polemik schon im Ansatz von der Moderation erstickt, was der Webmaster nicht tut und damit aus meiner Sicht ganz gut fährt.

 niemand meinte dazu am 14.12.24 um 14:34:
@ Citronella
Wie der Klemm sich mit seinem von Dir oben eingestellten Text
entlarvt, das ist schon psychologisch interessant. Und dann bemüht er
gleich Gott darin. Das gibt es nicht, könnte man sagen, wenn es
nicht oben lesbar stünde. :O

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:34:
niemand, in eurer Blase vielleicht, in der eine explizite Reaktion auf einen Kommentar von Cirtronella als aus heiterem Himmel kommend begriffen wird. Vor ein paar Jahren habe ich dich tatsächlich mal ernster genommen.

 niemand meinte dazu am 14.12.24 um 17:48:
Vor ein paar Jahren? Und dabei bist Du erst seit dem 21.9.24 hier angemeldet .... 8-) Toll! Na, wenn das nicht ein Hinweis ist auf ...

 Graeculus meinte dazu am 14.12.24 um 17:51:
Na, wenn das nicht ein Hinweis ist auf ...

Ach du liebe Güte, das wieder! Wieviele Leute waren hier schonmal angemeldet?

 Redux (14.12.24, 17:29)
Ich und viele andere teilen sicherlich deine Einschätzungen. 
Es ist leider so und wird sich nicht ändern. Wir sind ein Spiegelbild unserer anonymen Cybergesellschaft.
Bezeichnend ist, dass genau die User ihre Kübel ausgießen, die ich zuvor als erste Kritiker und Gegner deines Textes vermutet hätte.

 Klemm meinte dazu am 14.12.24 um 17:40:
Ja, Redux, es ist traurig. Dass es sich nicht ändern wird, ist traurig und langweilig und leider wirkt es sich indirekt auch auf viele andere Texte aus.

 Mondscheinsonate (15.12.24, 00:01)
Nun, manche sind auch getarnt bösartig, indem sie komplett geistig Entgleiste kommentieren, dies auf ihrem Niveau und sich somit über die Texter stellen, die dieses geistige Potenzial gar nicht haben. Das empfinde ich als schwerst bösartig. Da sind mir die "Du bist"- Kommentierer lieber, die machen keinen Hehl daraus, dass sie angreifen. Auf diese Provokation kann man sich einlassen oder nicht. 
Schau  Fakt ist, dass es kaum noch Textanalysen gibt. Ganz elend finde ich Textzerstörer, die ganz etwas anderes schwafeln als im Text steht. Jetzt überlegen wir mal, da sitzt jeder vielleicht eine halbe Stunde oder Stunde an seinem Text, manche länger, dann wird nicht einmal darauf eingegangen, sondern nur Ego-Mist verzapft, weil es gerade einfällt. DAS empfinde ich als Zumutung. Die Beleidigungen - geschenkt!
Ach ja, und Streitigkeiten führen zu hohen Klickzahlen - sieh es als Ego-Schmeichlerei. Ergo: Mit Humor.

Kommentar geändert am 15.12.2024 um 00:06 Uhr

 Klemm meinte dazu am 15.12.24 um 10:18:
Naja, dem einen ist dies lieber, dem anderen das. Während du meinst, es gäbe kaum noch Textanalysen, meine ich, es gibt kaum noch Texte, die genug für eine Textanalyse hergeben oder Lust darauf machen.

Ich habe hier seit meiner ersten Anmeldung beobachtet, wie stark die Bewertungen der Texte von den Projektionen auf den Autor abhängen. Also das Gegenteil von Textanalyse. Der Leser findet im Text wieder, was er über den Autor denkt. 

Dies hat in jüngster Zeit einen neuen Höhepunkt an Absurdität erreicht. Erwachsene Menschen maßen es sich an, einem anderen erwachsenen Menschen zu sagen, wer er sei, was er fühle und welche Motive er verfolge. Das finde ich im höchsten Maße übergriffig. Nicht auszudenken, was ein solches Verhalten, bei einer Person anrichten könnte, die im Real Life wenige Sozialkontakte hat und sich ihrer eigenen Identität unsicher ist!

Es ist der Art und Weise, wie in der (digitalen) Öffentlichkeit verfahren wird, um Personen und Personengruppen aufzubauen oder zu zerstören sehr ähnlich. Das gab es immer, in der postfaktischen Gesellschaft allerdings ist die Dynamik verschärft. Wenn zum Beispiel ein Kind aus Syrien seinen Betreuer in der Flüchtlingsunterkunft verwirrt und verängstigt fragt, ob es stimmt, dass alle Syrer Messerstecher seien, weil es bei TikTok Inhalten ausgesetzt wird, in denen solche Behauptungen aufgestellt werden. Der Betreuer erinnert das Kind dann daran, dass es doch ganz viele Syrer selber kennt und weiß, dass sie keine Messerstecher sind.

Es ist aber auch der Sprache selbst gegenüber übergriffig. Jeder Sprachliebhaber muss sich doch schütteln, bei den Verzerrungen denen Begriffe wie Freiheit und Wahrheit heutzutage ausgesetzt sind!

Über die geistige Kapazität anderer zu urteilen, entspricht mir nicht. Ich gehe davon aus, dass hier jeder mindestens durchschnittlich intelligent ist. Die Frage ist, was draus gemacht wird. Emotionale Verfasstheiten und soziale Dynamiken hindern Menschen daran, ihre Intelligenz konstruktiv für sich selbst und andere zu nutzen. 

Es klingt nach einem rein sozialen Thema, aber das ist es nicht. Die Weiterentwicklung, das Überleben der Literatur, nicht als Konsumgut, das man sich reinzieht, nicht als Handwerksstück, sondern als Träger von Weisheit, als Möglichkeit emotionaler Reifung durch Miterleben, als metaphysische Auseinandersetzung mit dem Leben, ist nur möglich, wenn dem Text mehr Raum gegeben wird als der Person des Autors; die Qualität eines Textes hängt davon ab, inwieweit es dem Autor gelungen ist, seine eigenen Vorurteile und Projektionen zu überwinden, auf dass es der Leser mit lebendigen, widersprüchlichen Charakteren zu tun hat, nicht mit den seichten Schablonen einer Gesinnung.

Insofern: Klickzahlen sind mir egal. An einem Tag hier keinen Text lesen, in dem es von Unterstellungen nur so wimmelt, das würde mir gefallen!

 Mondscheinsonate meinte dazu am 15.12.24 um 11:05:
Dass gleich alle "so und so" sind punkto Flüchtlinge stößt mir auch sauer auf, da bin ich geistig bei dir. Dass es wenig Texte gibt, die Lust auf Textanalyse machen, das ist subjektiv. Selbst bei einem Meinungstext könntest du doch die Machart angehen, das wäre vielleicht ein Schritt. Einer gleichen Meinung muss keiner sein.

 Klemm meinte dazu am 15.12.24 um 17:52:
Selbst bei einem Meinungstext könntest du doch die Machart angehen, das wäre vielleicht ein Schritt.
Dazu fehlt es mir an Lust.

 Regina (15.12.24, 03:58)
Der Text hier ist überflüssig. Die Selbstdarstellung braucht niemand und die Beschwerden über bestimmte Leute kann ich als Leserin nicht nachvollziehen, weil ich deren Kommentare anscheinend überlesen habe.

 Klemm meinte dazu am 15.12.24 um 09:22:
Dass kannst du finden, Regina, deshalb ist es noch lange nicht so. 

Ich finde dies Text behandelt ein äußerst interessantes soziales Phänomen, welches weit über die Micro-Gesellschaft von KV hinausreicht: das Labelling. Ein Mensch wird mit einem (projizierten) Etikett versehen und jede seiner Handlungen wird in Abhängigkeit von diesem Etikett eingeordnet und bewertet.

Nun ist es hier aber besonders interessant, weil es einen Aufschluss zum Verhältnis Person/Text gibt. Die Leser bewerten einen Text in Abhängigkeit von ihrer Projektion auf den Autor.

Wäre sich jeder dessen bewusst, könnte die konstruktive Textarbeit beginnen.

 Regina meinte dazu am 16.12.24 um 05:47:
Ich kann verstehen, dass du dich über den einen oder anderen Kommentar geärgert hast. Im Falle von echten Beleidigungen hättest du aber die Möglichkeit, einen Autor von deinem Account zu sperren oder den Webmaster hinzuzuziehen.
Den eigenen Ärger muss man aber nicht zum sozialen Phänomen hochstilisieren. Vielleicht wäre eine Selbstanalyse effizienter, die fragt, wo man es selber an Respekt fehlen lässt und dann die entsprechenden Retourkutschen bekommt, nach dem Motto "Wie man in einen Wald hineinruft, so schallt es zurück."
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