Schöner kaufen

Alltagsgedicht zum Thema Ironie

von  niemand

Die Werbung schwingt Reden,

von besserer Sphäre,

vom Glück, Garten Eden

und andrer Schimäre.


Die Wirklichkeit lacht sich

ins Fäustchen und hat

die Frage: Wo ist das?


Na, auf dem Plakat!


Die Werbung hält ihr

ein Produkt vor die Nase,

umrandet von einer

„Suboptimal“ – Blase.

Ein scheinbares Wunder

das lebenslang hält.


Und was macht der Plunder?

Er bricht und zerfällt,

nur weil ihn die Wirklichkeit

einmal berührt.


Auf einem Plakat

wär bestimmt nichts spassiert!


Die Werbung spricht: Müller,

dir fehlt die Potenz,

wir haben den Knüller

zum ewigen Lenz -

drum kauf und versauf nicht

dein Geld, du wirst sehn!


Der Müller, er kaufte -

jetzt will nichts mehr stehn!


Der Müller, der brüstet sich

meist, er sei offen

und findet das dreist.


Jetzt wird alles versoffen!


Frau Krause, die möcht

ihre Jugend gewinnen.

Da spricht ihr die Werbung:

Das geht nur von innen!


Nun trinkt sie den Trank,

der ihr Frische verspricht,

schon drei Wochen lang -

und entfaltet sich nicht!


Wo wäre ein Ort,

wo sie keiner betrog?

Nicht hier und nicht dort -


Doch im Glanz-Katalog!



















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Kommentare zu diesem Text


 Regina (19.12.24, 20:31)
Zwar inhaltlich nichts Neues, die Entlarvung der Werbung. trotzdem gelungen, das Gedicht.

 niemand meinte dazu am 20.12.24 um 11:45:
Nein, inhaltlich ist es nicht Neues, aber  wieviel Neues gibt es schon
wenn man alles genau betrachtet? Etwas Neues gäbe es durchaus und zwar, wenn die Menschheit in hrer inneren Entwicklung fortschreiten würde, tut sie aber nicht . Hauen und Stechen sei ihrem Bestand, also verlegt man sich aufs Alltägliche, das eh schon schwierig ist. Und hier und dort begegnet einem ein Individuum,
das weiter zu sein scheint als die Masse. Dann freut man sich vorübergehend. So ist es und so wird es bleiben ;) 
Mit Dank und lieben Grüßen, Irene
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