Zartes Erröten

Aphorismus zum Thema Scham

von  EkkehartMittelberg

  1. Scham ist die Tochter des Gewissens.

  2. An der Höhe der Diäten erkennt man die Scham der Politiker.

  3. Fremdschämen ist leichter als Selbstschämen.

  4. Frühe Scham beendet die Fortsetzung unverschämter Gedanken.

  5. Psychoanalyse entdeckt verborgene Früchte von Schamlosigkeit.

  6. Mit dem Brechen von Tabus stirbt Scham.

  7. Sophisten betrachten Scham als Hindernis auf dem Weg zur Macht.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (05.01.25, 01:17)
Psychoanalyse entdeckt verborgene Früchte von Schamlosigkeit.

Ja, was in einer Psychoanalyse manchmal für Gedanken zum Vorschwein kommen ...

 Graeculus meinte dazu am 05.01.25 um 01:20:
Beim Tippen schreibe ich öfters statt "Überlegungen'" "Übelregungen".

 EkkehartMittelberg antwortete darauf am 05.01.25 um 01:37:
Das Nachschwein hat den Vorteil das Vorschwein und die Übelregungen amüsiert zur Kenntnis zu nehmen. :D

 AchterZwerg schrieb daraufhin am 05.01.25 um 07:33:
*rollkopp)

 Regina (05.01.25, 05:38)
2. Frage an das Gewissen: Was würden Sie tun, wenn Sie die Höhe Ihrer Einkünfte ganz nach eigener Willkür bestimmen könnten?

 FrankReich äußerte darauf am 05.01.25 um 06:05:
Das ist eine Suggestivfrage, da der Begriff "Willkür" von vornherein negativ konnotiert ist, es wäre besser, ihn durch "Ermessen" auszutauschen. 👋🙂

 EkkehartMittelberg ergänzte dazu am 05.01.25 um 12:48:
Hallo Regina undFrank,
wenn es sich um ein so hohes 
Einkommen handeln würde, wie es Bundestagsabgeordnete haben, würde ich mich tatsächlich mal mit einer Nullrunde begnügen.

Antwort geändert am 05.01.2025 um 19:40 Uhr

 FrankReich meinte dazu am 05.01.25 um 16:01:
Hi Ekki, 

ich schätze, dass es sich so ähnlich wie bei Ratespielen verhält, denn vor der Glotze lassen sich Fragen zumeist distanzierter beantworten, als wenn jemand selbst auf dem heißen Stuhl säße. 🤔

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 19:44:
Hallo Frank,

Geld war für die Entscheidungen meines Lebens nie der wichtigste Faktor.

LG
Ekki

 AchterZwerg (05.01.25, 07:38)
Lieber Ekki,

diesmal möchte ich all deinen (leicht ironisierenden) Aphorismen bedingungslos zustimmen.
Klug und in jedem Fall zu Ende gedacht! 

Zum Fremdstaunen!

Applaudierende Grüße
Piccola

 lugarex meinte dazu am 05.01.25 um 08:24:
Zustimmung

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 12:51:
Merci, Piccola und Lugarex,
leichtes Erröten meinerseits.
Liebe Grüße
Ekki

Antwort geändert am 05.01.2025 um 12:52 Uhr

 plotzn (05.01.25, 10:43)
Servus Ekki,

feine Aphos, die die Schamgrenzen ausloten ;) . Der Titel passt perfekt.

Bei 6 kommt es auf das Tabu an, ob die fallende Scham nun gut oder schlecht ist. Aber ich weiß, was Du meinst und ein Aphorismus will zum Nachdenken und ggf. Widerspruch anregen und nicht allgemeingültig sein...

Liebe Grüße
Stefan

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 13:07:
Hallo Stefan,
deine Antwort lässt mich dies denken: Es gibt Tabus, die unter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen als nicht mehr zeitgemäß fallen sollten. Die mit dem Tabu einhergehende Scham kann ebenfalls ihre Schutzfunktion verlieren. Ich denke beispielsweise an die forschende Neugier von Frauen, die sie im Mittelalter zu Hexen stempelte. Sie brauchten sich dieser Neugier trotz der Inquisition nicht zu schämen. Danke für den Denkanstoß.

Liebe Grüße
Ekki

 plotzn meinte dazu am 06.01.25 um 17:23:
Servus Ekki,

ja, so hatte ich das gemeint und dabei z.B. an ein Outing gedacht...

Liebe Grüße
Stefan

 Teo (05.01.25, 10:58)
Moin Ekki,
na,  da wird ein jeder angesprochen.
Nr. 3 ist diesmal mein Favorit.
Ekki Ekki...was ich da schon gerade bei sportlichen Großveranstaltungen erlebt habe!. Erwachsene Menschen gebärden sich wie Kleinkinder. Springen umher, verspritzen alkoholische Getränke...ne ne. Und warum? Nur weil spärlich bekleidete Heranwachsende eine Tierhautblase in ein Fischernetz treten.
Da habe ich mich fremdgeschämt!
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 13:20:
Mir geht es ähnlich, Teo. Ich habe mich zusätzlich wegen des verspritzten Alkohols geärgert. Wenn ich ihn getrunken hätte, wäre ich ruhiger geworden und hätte sogar das Fremdschämen vergessen.
Bereuende Grüße
Ekki

 AchterZwerg meinte dazu am 05.01.25 um 15:47:
... nee, getz! :D

 Moppel (05.01.25, 12:55)
6 ist tatsächlich  richtig gut, Ekki.
lG von M.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 13:31:
Merci, Monika,

durch den Kommentar von Stefan wurde mir bewusst, welche Denkanregung in 6 steckt.

LG
Ekki

 Saira (05.01.25, 18:53)
Hallo Ekki,
 
deine Aphorismen sind alle klug durchdacht. Meine Favoriten sind die Nr. 6 und 7.
 
Liebe Grüße
Sigi

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 05.01.25 um 19:37:
Hallo Sigi,

ich freue mich, dass du die Verbindung von 6 und 7 erkannt hast; denn so wird ein wichtiger Grund klar, warum Tabus gebrochen werden.

Liebe Grüße
Ekki

 Fridolin (06.01.25, 04:12)
Wieder einmal sehr kluge Beobachtungen von Dir.
Ich Klugscheißer tue mir allerdings schwer damit, Scham als die Tochter des Gewissens zu sehen, denn lebensgeschichtlich tritt sie früher auf. Mutter der Scham scheint mir eher das Ehrgefühl zu sein; zum Gewissen würde ich eher Schuld assoziieren. Was aber an der Stimmigkeit der anderen Sätze nichts ändert.

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.01.25 um 11:49:
Merci, Fridolin, Lebensgeschichten verlaufen wohl unterschiedlich. Bei dem einen meldet sich das Ehrgefühl früher, bei dem anderen das Gewissen. Hauptsache, dass sie feunktionieren.

LG
Ekki

 harzgebirgler (06.01.25, 09:25)
:) :) 
hallo ekki,

verschämt zu sein, gschamig, ist nicht 'in'
denn schweinerei'n versprechen mehr gewinn.  

lg
henning

 EkkehartMittelberg meinte dazu am 06.01.25 um 11:52:
Ja, Henning,
stimmen die Mücken,
können Schweinchen die Scham unterdrücken.

Beste Grüße
Ekki
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