Texte raushauen

Skizze zum Thema Schreiben

von  DanceWith1Life

Wir Schreiberlinge sind da ein bisschen wie Gefangene in einem Steinbruch. Der Staub, die Brocken, die Werkzeuge, der Wechsel der Tages-, Jahres- Lebenszeiten, die Fesseln, der Gewohnheit, Kultur, Erziehung, die bereits abgetragenen Stollen, Klüfte, Felswände. Das Ich, dieses grandiose, wortgebadete Ich im Schweiße seiner Irrtümer  und Gedankengebäude.

Und dieser irgendwo durchschimmernde Klumpen Gold.

Es gibt da dieses Foto von Charles Chaplin und Albert Einstein.

Und sie sollen folgende Unterhaltung geführt haben.

Einstein:

Ich bewundere deine Arbeit, du sprichst kein einziges Wort und trotzdem versteht jeder was Du sagen willst. 

Charles soll erwidert haben.

Die Bewunderung gebührt Dir.

Niemand versteht ein Wort von dem was Du sagst und trotzdem jubeln sie bei jedem Satz.

Und dann gibt es KeinVerlag.

Und die sich immer wieder abspielenden kleinen Missverständnisse, zum Himmel schreiende Aussagen im Eifer dessen, was man versuchte zu Papier zu bringen und die gnadenlose bis total überraschende Interpretation durch die Leser.

Alles strotzend vor frisch ausgegrabener Erkenntnis in der 500.ten Runde um denselben

belanglos oder Weltenerklärenden Ausbruchsversuch aus immer demselben Steinbruch.

Hüstel.

Meine Großmutter verwendete zu besonderen Gelegenheiten immer diesen Spruch.

Du schaust aus wie ein Schluck Wasser in der Kurve.

Ich fürchte, das stimmt immer noch.


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Kommentare zu diesem Text


 hehnerdreck (11.01.25, 01:36)
Texte haben etwas Dekadentes an sich. Während ein Maler Stunden braucht, um etwas zu schaffen, damit der Betrachter versteht, was er gemeint hat, braucht ein Schreiberling manchmal nur Sekunden, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Das finde ich in höchstem Maße ungerecht gegenüber dem Maler, der noch dazu nicht wenig Geld für Farben und Leinwand ausgeben muss, im Gegensatz zum Schreiberling, der höchstens ein bisschen Papier und Stift verbraucht. Absolut ungerecht.

 AchterZwerg (11.01.25, 07:01)
Ja,
immer diese himmelschreienden Ungerechtigkeiten!

Trotzdem: Hau weiter raus! :D

 Saira meinte dazu am 11.01.25 um 13:40:

 DanceWith1Life antwortete darauf am 11.01.25 um 16:22:
planetenhüpfrolfigrinsekatze
und danke

Antwort geändert am 11.01.2025 um 23:42 Uhr

 franky (11.01.25, 09:27)
„die Fesseln, der Gewohnheit, Kultur, Erziehung, die bereits abgetragenen Stollen, Klüfte, Felswände. Das Ich, dieses grandiose, wortgebadete Ich im Schweiße seiner Irrtümer  und Gedankengebäude.
Einfach genial.
 
Grüße von Franky
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