Die große Rettung der Wirtschaft

Satire zum Thema Wandel

von  Saira

Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf und die Welt hat sich verändert.

Da steht er, der selbsternannte Retter der Wirtschaft, mit einem breiten Grinsen und einem Kohlebrocken in der Hand. „Atomkraft und Kohlekraft sind die Zukunft!“, verkündet er mit der Überzeugung eines Scharlatans. Erneuerbare Energien? Ach, die sind doch nur was für naive Träumer und Idealisten. Wer braucht schon Windräder, wenn man die gute alte Kohle hat, die uns seit Jahrhunderten in den Abgrund begleitet? Und Atomkraft – das ist doch die Champagner-Variante der Energiegewinnung, perfekt für den, der gerne mit radioaktiven Blasen spielt!

Währenddessen wird an den Grenzen fleißig gearbeitet. Annähernd 4000 Kilometer Grenzüberwachung, Tag und Nacht, mit einem Polizisten pro Kilometer. Eine beeindruckende Leistung, die an Effizienz und Menschlichkeit kaum zu überbieten ist.

Und dann ist da noch die Sache mit dem Bürgergeld für Migranten. Warum sollten wir es ihnen leicht machen? Kürzen wir es doch einfach, das motiviert sicher zur Integration! Und wenn das nicht reicht, können wir ja immer noch ein bisschen Rassismus in die Tagespolitik einfließen lassen. Das belebt die Debatte und sorgt für klare Verhältnisse.

Demokratie? Ach, das ist doch nur was für Weicheier. Ein bisschen Faschismus hat noch niemandem geschadet, oder? Schließlich brauchen wir eine starke Hand, die uns durch diese stürmischen Zeiten führt. Und wer könnte das besser als jemand, der die Demokratie mit einem Schulterzucken abtut?

In der Bildungspolitik setzt die AfD auf das bewährte Prinzip „Zurück zu den Wurzeln“. Latein wird Pflichtfach ab der ersten Klasse, denn wer braucht schon moderne Sprachen, wenn man die Klassiker hat? Und Geschichtsunterricht? Der wird auf die wesentlichen Ereignisse reduziert: die letzten 100 Jahre werden einfach übersprungen, um die Schüler nicht mit unnötigen Details zu belasten.

Und dann ist da noch die Umweltpolitik. Die AfD plant, die Natur zu einem exklusiven Erlebnis zu machen. Nationalparks werden privatisiert und in „Erlebniszonen“ umgewandelt, wo man gegen eine kleine Gebühr die letzten Bäume bestaunen kann. Schließlich ist Naturschutz nur etwas für diejenigen, die es sich leisten können.

In der Außenpolitik setzt die AfD auf das Konzept der „freundlichen Isolation“. Ein brillanter Schachzug, der uns in eine glorreiche Zukunft der Einsamkeit führen wird. Denn wer braucht schon internationale Zusammenarbeit, wenn man sich in den eigenen vier Wänden so wohlfühlen kann?

Aber keine Sorge, das ist alles nur Satire. Denn in der Realität wissen wir doch alle, dass solche Ideen niemals zur Wahl stehen sollten. Die AfD? Ein No-Go, ganz klar. Denn am Ende des Tages wollen wir doch alle in einer Welt leben, die nicht nur wirtschaftlich stark, sondern auch gerecht und nachhaltig ist. Und dafür braucht es mehr als nur leere Versprechen und rückwärtsgewandte Politik.

 

 

 

©Sigrun Al-Badri/ 2025





Anmerkung von Saira:

Atomkraft:
Kosten: Der Bau neuer Atomkraftwerke ist extrem teuer und zeitaufwendig. Die Baukosten können mehrere Milliarden Euro pro Kraftwerk betragen, und die Bauzeit kann sich über ein Jahrzehnt erstrecken. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau alter Anlagen und die Entsorgung des Atommülls, die ebenfalls sehr hoch sind.
Risiken: Atomkraft birgt Risiken wie Unfälle und die ungelöste Frage der Endlagerung von radioaktivem Abfall. Diese Risiken können langfristige Kosten und Umweltprobleme verursachen.
Kohlekraft:
Kosten: Kohlekraftwerke sind im Betrieb günstiger als Atomkraftwerke, aber sie verursachen hohe Umweltkosten durch CO2-Emissionen und andere Schadstoffe. Zudem stehen sie im Widerspruch zu internationalen Klimazielen und könnten langfristig zu Strafzahlungen oder Handelsbarrieren führen.
Umwelt: Kohlekraftwerke tragen erheblich zum Klimawandel bei, was langfristig zu wirtschaftlichen Schäden durch Extremwetterereignisse und andere klimabedingte Probleme führen kann.
Grenzüberwachung: 4000 Kilometer
Kosten:
Personal: Ein Polizist pro Kilometer bedeutet 4000 Polizisten, die rund um die Uhr im Einsatz sein müssten. Das erfordert Schichtbetrieb, was die Zahl der benötigten Polizisten auf mindestens das Dreifache erhöht, also etwa 12.000 Polizisten. Die Kosten für Gehälter, Ausbildung und Ausrüstung wären enorm.
Infrastruktur: Der Bau und die Instandhaltung der notwendigen Infrastruktur (z.B. Straßen, Überwachungsanlagen) entlang der 4000 Kilometer langen Grenze wären ebenfalls sehr kostspielig.
Effizienz:
Eine solch massive Grenzüberwachung ist logistisch herausfordernd und könnte in der Praxis ineffizient sein. Die Kosten-Nutzen-Relation wäre fragwürdig, da die Effektivität einer solchen Maßnahme in Frage steht.
Fazit
Der Plan, auf Atom- und Kohlekraft zu setzen, ist sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht problematisch. Die hohen Kosten und Risiken überwiegen die potenziellen Vorteile. Die 4000 Kilometer lange Grenzüberwachung wäre ebenfalls extrem teuer und möglicherweise ineffizient. Insgesamt scheint der Plan weder wirtschaftlich noch ökologisch nachhaltig zu sein.
Quellen:
Atomkraft (Risiken, Kosten, Umwelt)
Nachzulesen in Berichten von Energieagenturen (IEA) und World Nuclear Association sowie in Studien von Umweltorganisationen Ferner gibt es Regierungsberichte und wissenschaftliche Studien (NEA)
 
Kohlekraft (Risiken, Kosten, Umwelt)
Nachzulesen in Wirtschaftsberichten (IEA) und der Europäischen Kommission. Umweltstudien findet man z.B. beim IPCC.
 
Grenzüberwachung (Kosten und Effizienz)
Kosten:
Regierungsberichte: Berichte von Innenministerien oder Grenzschutzbehörden über die Kosten und Personalbedarfe für Grenzüberwachung.
Studien zu Grenzsicherheit: Studien von Think Tanks oder Universitäten, die sich mit den Kosten und der Effizienz von Grenzüberwachungsmaßnahmen befassen.
Effizienz:
Analysen von Sicherheitsexperten: Berichte und Analysen von Sicherheitsexperten, die die Effektivität und Herausforderungen von großflächigen Grenzüberwachungsmaßnahmen untersuchen.

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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (17.02.25, 14:55)
Gut fand ich, wie Habeck Söders Plädoyer für die Atomkraft gekontert hat: "Ach ja? Und wo sollen die AKWs dann gebaut werden? Und die Endlager dazu? In Bayern?"
Darauf werden wir von Söder wohl keine Antwort erhalten. Und von der AfD sowieso nicht.

 Graeculus meinte dazu am 17.02.25 um 14:58:
P.S.: Über Latein als erste Fremdsprache habe ich immerhin kurz nachgedacht. Amüsante Idee, aber wohl ein Verständnis von humanistischer Bildung, das nicht mehr wiederkommt.

 Teo antwortete darauf am 17.02.25 um 16:12:
Hi Sigi,
Satire...muss auch mal sein.
Interessante Anmerkungen.
Der Energiegewinn aus Windkraft beträgt über 20%. Das ist schon erstaunlich. Da muss Weidel schon ne Menge heiße Luft ablassen, um die Leistung der abgerissenen Windräder wieder reinzukommen. Habe sie am Wochenende in der Diskussionsrunde gesehen.
Sie gibt sich redlich Mühe....
Lieben Gruß 
Teo

 EkkehartMittelberg schrieb daraufhin am 17.02.25 um 18:28:
Hallo Sigi,
ich finde es gut, dass du deine Satire mit überprüfbaren Sachinformationen belegt hast.

Liebe Grüße
Ekki

 Saira äußerte darauf am 18.02.25 um 09:21:
@Graeculus
 
Moin Wolfgang,
 
ich freue mich, dass du die Ironie um Atomkraft und die Standortfrage aufgegriffen hast. Tatsächlich ist es so, dass die Befürworter solcher Technologien keine konkreten Antworten auf die praktischen Herausforderungen haben, wie du es bei Söder und der AfD angemerkt hast.
 
Die Vorstellung, dass Latein wieder eine zentrale Rolle spielen könnte, zeigt, wie absurd manche politischen Vorschläge wirken können, wenn man sie in einen modernen Kontext setzt.
 
Liebe Grüße
Saira



@Teo
 
Hallo Teo,
 
ich habe Weidel auch in der Diskussionsrunde gesehen. Es ist interessant zu beobachten, wie sie versucht, ihre Positionen zu verteidigen. Manchmal frage ich mich, ob sie selbst an das glaubt, was sie sagt, oder ob es einfach nur Teil ihrer politischen Strategie ist.
 
Danke für dein Feedback!
 
Liebe Grüße
Sigi
 
 
@Ekkehart
 
Hallo Ekki,
 
vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich, dass dir die Mischung aus Satire und Fakten gefallen hat.
 
Liebe Grüße
Sigi

 plotzn (18.02.25, 08:58)
Servus Sigi,

unter Wut setzt der Sachverstand aus. Das nutzt die AfD aus und schürt Wut, wo sie nur kann. Falls das Thema Migration in Zukunft mal abkühlen sollte, wird einfach die nächste Sau durchs Dorf getrieben.

Leider hat es die zerstrittene Ampel nicht geschafft, durch wirksame Lösungen dieser Strategie den Nährboden zu entziehen.

Liebe Grüße
Stefan

 Saira ergänzte dazu am 18.02.25 um 09:23:
Servus Stefan,
 
in meinen Augen hatte es die Ampelkoalition nicht leicht, ihre positiven Ansätze durchzusetzen, vor allem weil SPD und Grüne immer wieder von der FDP und CDU torpediert wurden. Olaf Scholz war als Bundeskanzler keineswegs schlecht. Er agierte besonnen und hätte, wären ihm nicht ständig Steine in den Weg gelegt worden, sicherlich mehr erreichen können – sei es in der Wirtschaft, bei einer kontrollierten Migrationspolitik und in anderen Bereichen.
Die Herausforderungen waren groß, und die Uneinigkeit innerhalb der Koalition hat es schwer gemacht, effektive Lösungen durchzusetzen.
 
Danke und liebe Grüße
Sigi

 TassoTuwas (18.02.25, 13:31)
Liebe Sigi,
ja, die Wirtschaft muss gerettet werden, weil die Wirtschaft das Geld verdient. Auch in den dümmsten Sprüchen kann man Wahrheiten entdecken, "Ohne Moos nichts los". Ohne Geld kann man keinen Pflegenotstand bekämpfen, keine Rente sichern, keinen Kitaplatz schaffen, genau wie man keinen Hilfstransport nach Gaza oder Hilfe für die Hungernden in Afrika auf den Weg bringen kann.
Guter Wille und Spendenaufrufe werden die Welt nicht retten, es braucht Geld, sprich eine florierende Wirtschaft.
In einem Land ohne Bodenschätze ist der Wohlstand nur zu erreichen durch Forschung und Wissenschaft und Fleiß und Ordnung. Forscher und Techniker wandern ab in die Länder wo die Bedingungen besser sich, und Fleiß und Ordnung gelten ja als nicht besonders erstrebenswert. 
Wenn wir jetzt eine Regierungskoalition bekämen, bei der sich der Kanzler und seine Minister für vier Jahre an ihren Amtseid erinnern würden, wären mir die Parteien egal.
Die Hoffnung ist gering.
Herzliche Grüße
TT

 Saira meinte dazu am 18.02.25 um 20:09:
Lieber Tasso,
 
ich stimme dir zu, dass eine starke Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Ohne eine florierende Wirtschaft können wir die vielen Herausforderungen, vor denen wir stehen, nicht bewältigen. Doch um dies zu erreichen, brauchen wir kluge und verantwortungsvolle Politiker, die das Gemeinwohl stets im Blick haben. Es ist wichtig, dass sie sich nicht von Lobbyinteressen leiten lassen oder nur an ihre eigenen Vorteile denken.
 
Unsere Politiker sollten Entscheidungen treffen, die sowohl die soziale Gerechtigkeit als auch den Klimaschutz berücksichtigen. Es ist unerlässlich, dass sie Maßnahmen ergreifen, die dem Faschismus entgegenwirken und eine gerechte Gesellschaft fördern.

Ich verstehe deine Skepsis und teile sie mit dir. 
 
Herzlichst
Sigi
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