Irrungen und Wirrungen
- Kriminalsonett -
In einem Wiesengrund liegt eine schöne Tote.
Ist das da eine Leiche?, fragt den Mann sie,
Der mit ihr geht. Spazieren, ja, das kann sie,
Wenn sie es will, nah und als Asymptote,
Gebogen an der Seite, stolze Note,
Mit Sommerhütchen, neckisch, dann und wann, sie
Vergibt nichts, nie! Sie wäre jetzt mal dran, sie
Erwartet nur Gerechtigkeit! Als Bote
Der Tat zupft sie am Sommermantel ihn:
Jetzt mach schon, komm, schau endlich einmal hin!,
Und meint nicht sich, obschon sie gleichfalls schön ist.
Er weiß nicht, was und wen er schauen soll:
Sein Kopf ist leer, dafür die Seele übervoll.
Er sieht das Schauerbild und denkt: Ob Föhn ist?