FRÜHER
UND HEUTE:
STETS BLEIBEN WIR
DIESELBEN LEUTE
Früher als ich noch
war jung
und voller Kraft und Saft
und Schwung
ein pubertäres Knäblein
geil auf mütterliche
schwere Frauenbrüste
da hab ich nachts im Bette
meine Fantasie schweifen lassen
und begann meinen Griffel
anzufassen
und bewegte ihn munter
vertikal
rauf und runter
hin und her
Jetzt wo ich alt bin
impotent und schneeweiß
nämlich ein johannistriebiger
sexistischer Greis
da laß ich auch nachts im Bette
meine Fanatasie schweifen
und mache fiktive
pornographische
mentale virtuelle
postfaktische Reisen
mit einem Griffel
in der rechten Hand
und beweg ihn
nicht rauf und munter
sondern
horizontal und quer
und auch hin und her
wenn mich die lange
langweilige Nacht
schlaflos macht ….
Ein Autor
meiner Fantasie
wie sintemalen
als ich noch ein Knäblein war
und die Welt war wunderbar
mit all den Frauentitten
die ums Zugreifen bitten
Tempora mutantur
et non mutamur in illis
Denn die Destination
und das Fatum will es ….
Früher
war ich
ein bedauernswertes Knäblein
jucheisa bei Regen und Wind
wie halt Büblein sind:
ohne Bettgenossin
mit einem stark ausgeprägtem
sexuellen Sinn
und ganz allein
Heute
bin ich
ein armer alter
einsamer Wicht
ein Lustgreis
auf Pornographie erpicht
Können täte ich schon wollen
Aber ich kann es nicht ...
… Nur noch literarisch
… Nur noch im Gedicht
Tempora mutantur
et non mutamur in illis
denn das Schicksal will es …