In Parthenope
Bericht zum Thema Schönheit/ Schönes
von Graeculus
Kommentare zu diesem Text
❤ Neapel, Capri, Amalfi!
Der Text ist zu schön, um ins "moderne" Schema zu passen, welches gerade "in" ist. Aber, das muss dir egal sein. Sprachlich wunderbar, schöne Übergänge und endet mit der Caritas.
Den Film habe ich mir seit drei Wochen notiert, warte auf das VOD-Kino oder Prime/YouTube.
Der Text ist zu schön, um ins "moderne" Schema zu passen, welches gerade "in" ist. Aber, das muss dir egal sein. Sprachlich wunderbar, schöne Übergänge und endet mit der Caritas.
Den Film habe ich mir seit drei Wochen notiert, warte auf das VOD-Kino oder Prime/YouTube.
Neapel, Bucht von Neapel, Bucht von Sorrent - im Film sagt jemand: "Dies hier ist die schönste Gegend der Welt." Nun, ich kenne nicht so viel von der Welt, aber es ist die schönste Gegend, die ich in meinem Leben kennenlernen durfte.
Falls Du den Film gesehen hast, bin ich auf Dein Urteil gespannt.
Die Caritas ... ich bin davon ausgegangen, daß Neapel freundlich und wohlwollend stimmt. Zugegeben, den Polizisten nicht.
Falls Du den Film gesehen hast, bin ich auf Dein Urteil gespannt.
Die Caritas ... ich bin davon ausgegangen, daß Neapel freundlich und wohlwollend stimmt. Zugegeben, den Polizisten nicht.
Dann warst du noch nie in Unawatuna

Ist das Dein Lieblingsort?
Ich habe mir mal ein paar Bilder angeschaut.
Mir würde nach diesen Eindrücken die Verbindung von Natur und antiker Kultur fehlen, die Neapel und Sorrent auszeichnet: kein Neapel, keine antiken römischen Villen, kein Pompeji, kein Herculaneum, kein Capri mit der Villa Iovis ... und - vergessen wir dieses eindrucksvoll-dräuende Objekt nicht - kein Vesuv.
Die Antike ist meine geistige Heimat, und die bildet dort mit der Natur eine harmonische Einheit. Badestrände habe ich dort gar nicht in Erinnerung, und die reizen mich auch nicht sehr.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber mir, bitte, die Meer-Villa des Tiberius in Sperlonga.
Ich habe mir mal ein paar Bilder angeschaut.
Mir würde nach diesen Eindrücken die Verbindung von Natur und antiker Kultur fehlen, die Neapel und Sorrent auszeichnet: kein Neapel, keine antiken römischen Villen, kein Pompeji, kein Herculaneum, kein Capri mit der Villa Iovis ... und - vergessen wir dieses eindrucksvoll-dräuende Objekt nicht - kein Vesuv.
Die Antike ist meine geistige Heimat, und die bildet dort mit der Natur eine harmonische Einheit. Badestrände habe ich dort gar nicht in Erinnerung, und die reizen mich auch nicht sehr.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen, aber mir, bitte, die Meer-Villa des Tiberius in Sperlonga.
Antwort geändert am 02.06.2025 um 18:17 Uhr
Selbstverständlich bist Du mehr rumgekommen in der weiten Welt als ich, und vieles, was ich nie gesehen habe, ist gewiß faszinierend. Doch wie ich Dich kenne, würdest Du nichts davon gegen Wien eintauschen, weil das Deine Heimat ist, die Dich geprägt hat.
So ähnlich steht es bei mir ... nur weiter südlich, in dem Land, in dem die Zitronen blühen.
So ähnlich steht es bei mir ... nur weiter südlich, in dem Land, in dem die Zitronen blühen.
Schönster Ort, ja, aber Lieblingsorte sind Nizza und Paris. SOFORT würde ich Wien verlassen! Es ist nicht mehr so schön...
Antwort geändert am 02.06.2025 um 18:28 Uhr
Beides, wie Du vielleicht weißt, antike Gründungen: Nizza/Nice: Νίκη (Sieg, Siegesgöttin) von griechischen Kolonisten, Paris: Lutetia von den Römern.
In Paris habe ich nie etwas Antikes gesehen (außer natürlich im Louvre, z.B. die Νίκη von Samothrake), und in Nizza war ich noch nie. Gibt es dort noch Überreste der antiken Siedlung?
In Paris habe ich nie etwas Antikes gesehen (außer natürlich im Louvre, z.B. die Νίκη von Samothrake), und in Nizza war ich noch nie. Gibt es dort noch Überreste der antiken Siedlung?
Ich wüsste jetzt gar nicht. Könnte mich nicht erinnern.
Warum sagt man eigentlich fast immer ital. Nizza, obwohl es doch schon seit Napoleon III. eine französische Stadt ist?
Wieso? Heißt doch eh Nice.

Nice, das klingt - außer daß es französisch ist - viel näher an dem ursprünglichen, dem griechischen Namen: Nike.
Hallo Grec
Den Film kannte ich nicht, aber sehenswert sollte er sein. Neapel habe ich vor vielen Jahren besucht, d.h. bei meinem ersten Urlaub in der freien Welt. Damals ging es mit Bus für 10 Tage auf einen Zeltplatz im Golf von Sorrento. Neapel stand ebenfalls auf dem Programm, wenn auch nur kurz. Chaotisch alles. Parkplätze von der Mafia kontrolliert. Dort hätte man sein Auto mit offenen Türen lassen können, zumindest wenn man die Gebühren bezahlt.
Zurück zum Thema: Die Sirenen sind wohl nicht zuletzt auch das uralte Sinnbild der Frau als Verderben (für den Mann, na klar). Odysseus war ja besonders ehrenhaft und hat allen Versuchungen mehr oder weniger wider- und überstanden. Oder das zumindest nach seiner Rückkehr seiner Gattin erfolgreich erklärt. Die Jahre bei Kalypso ... war natürlich gegen seinen Willen.
LG Tula
Den Film kannte ich nicht, aber sehenswert sollte er sein. Neapel habe ich vor vielen Jahren besucht, d.h. bei meinem ersten Urlaub in der freien Welt. Damals ging es mit Bus für 10 Tage auf einen Zeltplatz im Golf von Sorrento. Neapel stand ebenfalls auf dem Programm, wenn auch nur kurz. Chaotisch alles. Parkplätze von der Mafia kontrolliert. Dort hätte man sein Auto mit offenen Türen lassen können, zumindest wenn man die Gebühren bezahlt.
Zurück zum Thema: Die Sirenen sind wohl nicht zuletzt auch das uralte Sinnbild der Frau als Verderben (für den Mann, na klar). Odysseus war ja besonders ehrenhaft und hat allen Versuchungen mehr oder weniger wider- und überstanden. Oder das zumindest nach seiner Rückkehr seiner Gattin erfolgreich erklärt. Die Jahre bei Kalypso ... war natürlich gegen seinen Willen.
LG Tula
Kommentar geändert am 01.06.2025 um 23:15 Uhr

Du kennst die Männer!
Golf von Sorrento ... ist Dir der Name des Regisseurs aufgefallen?
Die Mafia, d.h. die Camorra soll die Schattenseite Neapels sein. Im Film hat Parthenope auch eine Beziehung zu jemanden, von dem das nicht ausdrücklich gesagt wird, wir aber den Eindruck hatten, daß es sich um einen Mafioso handelte.
Bei einem mittäglichen Essen in einem Ristorante, damals, als wir dort waren, saßen an einem Nachbartisch zwei junge Männer, die wir vor allem wegen ihres üppigen Goldschmucks im Verdacht hatten.
Die Sirenen sind ein altes Symbol für die verlockende Frau; auffällig ist an diesem Mythos, daß sie durch ihren unwiderstehlichen Gesang reizen.
Und Odysseus, das ist ein Trickser, ein Schlawiner; "der Listenreiche" heißt er bei Homer.
Die Mafia, d.h. die Camorra soll die Schattenseite Neapels sein. Im Film hat Parthenope auch eine Beziehung zu jemanden, von dem das nicht ausdrücklich gesagt wird, wir aber den Eindruck hatten, daß es sich um einen Mafioso handelte.
Bei einem mittäglichen Essen in einem Ristorante, damals, als wir dort waren, saßen an einem Nachbartisch zwei junge Männer, die wir vor allem wegen ihres üppigen Goldschmucks im Verdacht hatten.
Die Sirenen sind ein altes Symbol für die verlockende Frau; auffällig ist an diesem Mythos, daß sie durch ihren unwiderstehlichen Gesang reizen.
Und Odysseus, das ist ein Trickser, ein Schlawiner; "der Listenreiche" heißt er bei Homer.
Ja, ja,
die Jugend ist weit besser als ihr Ruf,
weder sonderlich faul noch bösartig.
Und der Schönheit der Sirenen bereits in jungen Jahren zugetan, was in Neapel allerdings nicht besonders schwierig ist. :D - Falls die nicht durch Polizisten ausgelöst werden.
Kurzweilig erzählt und deshalb gern gelesen.
Grüße aus dem Zwergenland
die Jugend ist weit besser als ihr Ruf,
weder sonderlich faul noch bösartig.
Und der Schönheit der Sirenen bereits in jungen Jahren zugetan, was in Neapel allerdings nicht besonders schwierig ist. :D - Falls die nicht durch Polizisten ausgelöst werden.
Kurzweilig erzählt und deshalb gern gelesen.
Grüße aus dem Zwergenland
Die Jugend ist, wie sie immer war: mal so mal so, jedenfalls ein Reizthema für viele Alte, die sich mitten im Untergang des Abendlandes wähnen.
Gibt eigentlich heute noch Sirenen: Frauen, die durch ihren Gesang verzaubern? Ich zögere, Taylor Swift in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Gibt eigentlich heute noch Sirenen: Frauen, die durch ihren Gesang verzaubern? Ich zögere, Taylor Swift in diesem Zusammenhang zu erwähnen.
Klingt nach schönen Bildern wie in der Tourismus-Werbung, natürlich erotisch angereichert. Aber der White-Lotus-Effekt stellt sich wohl nur bei Serien ein.

Nein, was der Film darstellt ist nicht nur schön wie die Welt der Tourismus-Werbung. Wenn Parthenope mit einem fetten, alten, haarigen Kardinal kopuliert, dann ist das eher rätselhaft als schön.
Wenn der dann anschließend zu ihr sagt, er müsse die Beziehung beenden, weil er beabsichtige, beim nächsten Konklave Papst zu werden, dann ist auch das nicht schön, sondern katholisch.
Neapel ist - wie die Frau - nicht durch Schönheit, sondern durch Rätselhaftigkeit attraktiv. Mangels eines besseren Wortes habe ich es morbide genannt.
Wenn der dann anschließend zu ihr sagt, er müsse die Beziehung beenden, weil er beabsichtige, beim nächsten Konklave Papst zu werden, dann ist auch das nicht schön, sondern katholisch.
Neapel ist - wie die Frau - nicht durch Schönheit, sondern durch Rätselhaftigkeit attraktiv. Mangels eines besseren Wortes habe ich es morbide genannt.
Vorallem ist es dreckig. Die Müllabfuhr streikt gerne. Das nebenbei. Dennoch, ich mag es gerne.
Stimmt, bei einem meiner beiden Besuche streikte die Müllabfuhr, und überall lag der Abfalls auf der Straße.
Die Fama sagt, daß die Müllabfuhr unter dem Einfluß der Camorra stehe.
Beim anderen Mal war es nicht auffallend dreckig.
Im Nationalmuseum hieß es: "Ach, Sie sind mit Schülern da? Dann ist es kostenlos." Auch wenn das italienisch gesagt wurde, haben wir es verstanden ... und gedacht: Gibt es das eigentlich auch in Deutschland? Ich glaube nicht.
Insgesamt gefällt mir das alles. Abends bei einer Flasche Wein unter Zitronenbäumen zu sitzen und mit angenehmen Menschen zu plaudern - da nehme ich sogar das Risiko in Kauf, daß die Camorra dafür Schutzgeld von mir fordert.
Es ist sicher bei der Parthenope wie bei anderen Frauen: Wenn man liebt, dann freut man sich und kalkuliert nicht die Nachteile.
Selbst der kluge Odysseus wäre darauf abgefahren, wenn er nicht gefesselt gewesen wäre.
Die Fama sagt, daß die Müllabfuhr unter dem Einfluß der Camorra stehe.
Beim anderen Mal war es nicht auffallend dreckig.
Im Nationalmuseum hieß es: "Ach, Sie sind mit Schülern da? Dann ist es kostenlos." Auch wenn das italienisch gesagt wurde, haben wir es verstanden ... und gedacht: Gibt es das eigentlich auch in Deutschland? Ich glaube nicht.
Insgesamt gefällt mir das alles. Abends bei einer Flasche Wein unter Zitronenbäumen zu sitzen und mit angenehmen Menschen zu plaudern - da nehme ich sogar das Risiko in Kauf, daß die Camorra dafür Schutzgeld von mir fordert.
Es ist sicher bei der Parthenope wie bei anderen Frauen: Wenn man liebt, dann freut man sich und kalkuliert nicht die Nachteile.
Selbst der kluge Odysseus wäre darauf abgefahren, wenn er nicht gefesselt gewesen wäre.
Ab 10. Juli kann ich ihn streamen, werde ich tun.
Berichte danach doch Deinen Eindruck, bitte.
Zum Tod der Sirenen habe ich eine antike Darstellung gefunden. Sie wurden also als Vögel mit Frauenkopf imaginiert.
Zum Tod der Sirenen habe ich eine antike Darstellung gefunden. Sie wurden also als Vögel mit Frauenkopf imaginiert.
Von der Gestalt her nicht sehr erotisch, wie ich meine (obgleich die Geschmäcker natürlich verschieden sind); aber ihre Attraktivität dürfte in ihrem Gesang bestanden haben.
Abgesehen von Eitelkeiten in der Filmszene, um den ahnungslosen Zuschauer von seinem Alltag zu entrücken, sieht die Wirklichkeit Neapels ganz nüchtern aus. Müll-Mafia deponiert seit Jahren um Neapel herum Müll und kontaminierten Müll in Böden, oder einfach auf offenen Straßen.
Neapel ist verkommen zu einer Müllhalde Italiens. Durch diesen schlechten Ruf leidet insbesondere die Stadt. Der Film ist also ein verzweifelter Versuch weltweit das Image Neapels zu polieren, ohne die tatsächlichen Probleme hinsichtlich der illegalen Müllentsorgung der Mafia anzugehen. Der Film fruchtet bei nostalgisch-verträumten-realitätsfernem Zuschauer, der den Gestank des „garbages“, der die Luft geschwängert und das Land unansehnlich gemacht hat, von der Ferne nicht wahrnimmt. Ihm, dem Zuschauer werden schöne Bilder, die in Szene gesetzt wurden, zum Kauf schmackhaft gemacht. Nach dem Film lehnt der Zuschauer sich zurück und fängt an zu träumen und plant ggf. seinen nächsten Aufenthalt in Neapel, während die Bevölkerung in Neapel verzweifelt gegen die illegale Müllentsorgung ankämpft.
Neapel ist verkommen zu einer Müllhalde Italiens. Durch diesen schlechten Ruf leidet insbesondere die Stadt. Der Film ist also ein verzweifelter Versuch weltweit das Image Neapels zu polieren, ohne die tatsächlichen Probleme hinsichtlich der illegalen Müllentsorgung der Mafia anzugehen. Der Film fruchtet bei nostalgisch-verträumten-realitätsfernem Zuschauer, der den Gestank des „garbages“, der die Luft geschwängert und das Land unansehnlich gemacht hat, von der Ferne nicht wahrnimmt. Ihm, dem Zuschauer werden schöne Bilder, die in Szene gesetzt wurden, zum Kauf schmackhaft gemacht. Nach dem Film lehnt der Zuschauer sich zurück und fängt an zu träumen und plant ggf. seinen nächsten Aufenthalt in Neapel, während die Bevölkerung in Neapel verzweifelt gegen die illegale Müllentsorgung ankämpft.
Kommentar geändert am 04.06.2025 um 17:42 Uhr
Vom Müll ist in den Film tatsächlich nicht die Rede. Beobachten konnte ich dieses Problem bei einem meiner zwei Besuche.
Allerdings verhehlt der Film nicht die Armut, die es in Neapel gibt - neben den malerischen Palästen der Reichen.
Verherrlicht der Film die Stadt insgesamt doch? Nun, einerseits durch die Schönheit der Frau und der ihr adäquaten malerischen Küste.
Weiterhin auffallend ist die Schlußszene des Films: Ein Festwagen des SSC Neapel fährt durch die Straßen, die Meisterschaft des Jahres 2023 feiernd. Diese Szene wirkte allerdings unwirklich auf mich, denn es handelte sich nicht um den realen Festzug, sondern nur um einen einzelnen Wagen.
Daß die Existenz der Camorra zumindest angedeutet wurde, habe ich - glaube ich - hier bereits geschrieben.
Mein Gesamteindruck: Es ist alles ambivalent, hat Licht- wie Schattenseiten ... aber die Lichtseiten sind sehr, sehr attraktiv. Wie der Gesang der Sirenen, hinter dem Gefahr und Grauen lauern.
War das als Werbung für Neapel deutet, der hat vielleicht nicht daran gedacht, daß Parthenope eine Sirene ist.
Allerdings verhehlt der Film nicht die Armut, die es in Neapel gibt - neben den malerischen Palästen der Reichen.
Verherrlicht der Film die Stadt insgesamt doch? Nun, einerseits durch die Schönheit der Frau und der ihr adäquaten malerischen Küste.
Weiterhin auffallend ist die Schlußszene des Films: Ein Festwagen des SSC Neapel fährt durch die Straßen, die Meisterschaft des Jahres 2023 feiernd. Diese Szene wirkte allerdings unwirklich auf mich, denn es handelte sich nicht um den realen Festzug, sondern nur um einen einzelnen Wagen.
Daß die Existenz der Camorra zumindest angedeutet wurde, habe ich - glaube ich - hier bereits geschrieben.
Mein Gesamteindruck: Es ist alles ambivalent, hat Licht- wie Schattenseiten ... aber die Lichtseiten sind sehr, sehr attraktiv. Wie der Gesang der Sirenen, hinter dem Gefahr und Grauen lauern.
War das als Werbung für Neapel deutet, der hat vielleicht nicht daran gedacht, daß Parthenope eine Sirene ist.
Wir sehen auch mehrmals den Vesuv, und man muß schon ziemlich naiv sein, wenn man da nicht in der Schönheit die Gefahr spürt.