Nur nicht bewegen! Schwarze Katze kreuzt den Weg, schnell unter das Hufeisen stellen, das bringt Glück.
Großkampftag des Lernens, draußen wird der Rasen gemäht. Klingt wie ein Düsenjet im Kopf. Hoffen auf freitags Frühschluss - vergebens. Aufgeben, sich in den Garten setzen, mitten in die Sonne. Von allen Seiten mäht die Gartenfirma. Der eine Igel scheißt dem anderen Igel immer vor das Haus, ich befreie das Tier von dem Unrat. Eine unschöne Art, dem anderen Igel zu zeigen, dass er unerwünscht ist. Igel sind Einzelgänger, treffen sich nur zur Paarungszeit.
Die ausländischen Gartenarbeiter reden miteinander. Von weitem hört man noch jemanden anderen mähen. Der Kater starrt, die Türe wird geöffnet, damit das Starren aufhört. "Drinnen bleiben!" Er bleibt an der Schwelle sitzen, bewegt hastig den Kopf hin und her, alles ist spannend. Er hat zwei verschiedene Augenfarben, in der Sonne sieht man es gut: gelb und gelb-orange. Das ist Crossing-over. Er plärrt plötzlich und springt mit einem Satz in den Garten. Ihn nehmen und unsanft in die Wohnung zurückgeben. Manchmal ist er brav, dann bleibt er sitzen. Heute nicht. Er plärrt. Nun aus Protest. Die Türe wird geschlossen. Gnadenlos.
Kein Krieg mit der Katze. Hierbei gewinnt immer das Tier.
Freitag, der 13te. Nur nicht bewegen. Es hat 30 Grad. Ein orangener Schmetterling flattert fröhlich um die Rosen. Eine Libelle surrt über dem Wasserbecken für die Tiere. Ein zerbrochenes Glas, das aus der Hand rutschte, stört die Ruhe. Schaufel und Besen werden geholt. Es klirrt.
Schwebfliegen tun so, als ob sie Wespen wären. Die Vögel schlafen. Wicken erblühten und Vergissmeinnicht denken sich in die Ferne.
Ruhe. Keine Nachrichten. Das tut gut.
Der Kaffee bleibt in der Sonne warm. Der Efeu wächst empor. Das Weinlaub breitet sich mäjestetisch über eine tote Kletterplanze aus und überdeckt den Tod ganz.
Im Gebüsch raschelt es. Vermutlich der Igel. Eine Schnauze ist zu sehen. Es ist der Igel. Er kratzt sich.
Noch ist nichts Dramatisches im Kleinen passiert. Scherben bringen Glück. So lange man nicht raus in die Welt sieht, könnte man glauben, dass alles gut ist.
Hier ist alles gut.
