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von Saudade
Kommentare zu diesem Text
Abgesehen davon, daß Du manches mit Kindheit assoziierst (Süßigkeiten), was so bei anderen nicht funktioniert, und daß ich bei den Katzen selbst bei Dir keinen Bezug zurück, in die Kindheit sehe, bleibt die eigentliche Frage: Wäre es schön, wieder ein Kind oder gar noch nicht geboren zu sein? Ist das wünschenswert?
Diese Frage wird sicherlich individuell unterschiedlich beantwortet werden. In jedem Falle hieße das aber, alle Lebensphasen noch einmal durchlaufen zu müssen bzw. zu dürfen - und zwar ohne das Wissen, das wir heute darüber haben. Kindsein bedeutet ja, all das noch nicht zu wissen, was später kommt und wir heute wissen.
Und selbst wenn wir eine schöne Kindheit hatten, wissen wir nicht, ob sie wieder schön würde, nämlich in einer anderen Epoche.
Ich zögere, mir sowas zu wünschen. Da brauche ich nur an die Pubertät zu denken. Dieses Gefühlschaos, diesen hormonellen Wahnsinn nochmal?
Gehe ich für Dich zu rational an diese Frage heran? Sicherlich. Oder: das, was andere rational nennen, ist im Grunde vor allem Erfahrung ... und das Nachdenken darüber, was mich zu der Einstellung geführt hat, daß man mit den Wünschen vorsichtig sein sollte. Jedenfalls für mich gilt, daß die größten Katastrophen meines Lebens aus erfüllten Wünschen resultierten. Zum Beispiel: Diese Frau wollte ich einmal - und was ist dann daraus geworden!
Auch wollte ich mal in die Schule - und dort wurden wir dann verprügelt.
Diese Frage wird sicherlich individuell unterschiedlich beantwortet werden. In jedem Falle hieße das aber, alle Lebensphasen noch einmal durchlaufen zu müssen bzw. zu dürfen - und zwar ohne das Wissen, das wir heute darüber haben. Kindsein bedeutet ja, all das noch nicht zu wissen, was später kommt und wir heute wissen.
Und selbst wenn wir eine schöne Kindheit hatten, wissen wir nicht, ob sie wieder schön würde, nämlich in einer anderen Epoche.
Ich zögere, mir sowas zu wünschen. Da brauche ich nur an die Pubertät zu denken. Dieses Gefühlschaos, diesen hormonellen Wahnsinn nochmal?
Gehe ich für Dich zu rational an diese Frage heran? Sicherlich. Oder: das, was andere rational nennen, ist im Grunde vor allem Erfahrung ... und das Nachdenken darüber, was mich zu der Einstellung geführt hat, daß man mit den Wünschen vorsichtig sein sollte. Jedenfalls für mich gilt, daß die größten Katastrophen meines Lebens aus erfüllten Wünschen resultierten. Zum Beispiel: Diese Frau wollte ich einmal - und was ist dann daraus geworden!
Auch wollte ich mal in die Schule - und dort wurden wir dann verprügelt.
Kommentar geändert am 12.07.2025 um 15:19 Uhr
Von "zurückwollen" keine Rede. Manches bewahrte man sich. Was als Kind beruhigte, beruhigt auch als Erwachsene.
Und, mir reicht der Wechsel, ich bin wieder in der Pubertät. Jeder (!) hat noch ein Kind in sich und das ist gut.
Und, mir reicht der Wechsel, ich bin wieder in der Pubertät. Jeder (!) hat noch ein Kind in sich und das ist gut.
Antwort geändert am 12.07.2025 um 15:24 Uhr
Von "zurückwollen" keine Rede.
Zurück in die Umarmung geliebter Menschen, zurück in den schützenden Uterus.
Da verstehe ich Dich nun nicht.
Die Wärme, Graec, das Beschütztsein. Das Bedürfnis ist doch legitim, nicht?
Ich bezweifle nicht die Legitimität von Bedürfnissen, sondern ob es sinnvoll (!) ist, sich zurück zu wünschen. Gar in den Uterus! Und davon ist bei Dir nunmal die Rede.
Falls das anders gemeint war, müßte ich meinen Kommentar komplett zurück(!)ziehen ... was nun allerdings ebenfalls nicht geht.
Wärme, Beschütztsein, Anteilnahme erleben ... ja! Es gibt jemanden, dem daran liegt, daß es mir gut geht (und umgekehrt). Gegen dieses Bedürfnis sage ich nichts, gar nichts.
Falls das anders gemeint war, müßte ich meinen Kommentar komplett zurück(!)ziehen ... was nun allerdings ebenfalls nicht geht.
Wärme, Beschütztsein, Anteilnahme erleben ... ja! Es gibt jemanden, dem daran liegt, daß es mir gut geht (und umgekehrt). Gegen dieses Bedürfnis sage ich nichts, gar nichts.
Nochmals, ich wünsche mich nicht zurück, es blieb da. Die Kindheit ist bewahrt. Und das wahre Beschütztsein fand im Uterus statt, das ist doch unbestritten. DIESES Gefühl wird reproduziert.
Ich denke, ein Text den man nicht zu sehr wörtlich lesen sollte, wir alle haben, zumindest schaut es sehr oft so aus, unglaubliche Gedächtnislücken was das glücklich sein angeht, an die kleinste Verstimmung erinnern wir uns jahrzehntelang. Einer der Gründe dafür mag vielleicht biologische Ursachen haben, also körperliche Empfindung. Wenn etwas schmerzhaft ist, kann man sagen, da tut es weh und so fühlt es sich an. Wenn man keine Schmerzen hat fühlt man da nichts dergleichen und das ist gut so. Das scheint auf emotionale Ebenen in gewisser Hinsicht übertragbar. Deswegen wirken die Versuche solche darzustellen vielleicht so holprig.
Genau, hier sein nur das bewahrte Kind herauszulesen, das sich durch "alles wie gegahabt" selbst beschützt und erfreut.
@ Saudade
Ich denke, dass es bestimmte Momente aus der Kindheit sind, die einen wünschen lassen dorthin zurück zu kehren, was ja nicht bedeutet, dass man neu anfangen möchte mit der Entwicklung/dem Weiterexistieren aus dieser
Kindheit heraus. Das wünscht wahrscheinlich keiner, wenn er nicht grade dumm ist und keine Vorstellung davon hat, das ein neu anfangen genauso beschwerlich werden könnte/wird, mit den einzelnden Stufen wie Purbertät etc.
Darum geht es in diesem Text nicht, meiner Lesart nach, sondern es geht um die Fähigkeit des Kindes Glück aus Kleinigkeiten zu ziehen und zwar unbefangenes Glück, mangels einer Durschschaubarkeit der Lebensrealität.
Kinder, weil unverbraucht, können vieles schöner, besser, tiefer, beseligender empfinden als Erwachsene. Daher schwärmen auch viele Erwachsene von ihrer Kindheit [obwohl sie nicht immer ganz so war, wie sie diese erinnernd empfinden] Aber es bleiben immerhin glückliche Momente in Erinnerung, die man sich vollkommen legal zurück wünscht. Ich kann mich zum Beispiel an Momente in meiner Kindheit erinnern, in welchen mir die Welt um mich herum wunderschön erschienen ist. Die Blumen dufteten wie niemals wieder, die Jahreszeiten waren intensiver, wie ich sie nie wieder danach empfunden habe.
Kleinigkeiten waren kostbar, kostbarer als später, Menschen waren, wenn auch nicht alle, so doch viele viel gütiger, umgänglicher und so weiter und so fort.
Das waren keine Realitäten für alle, aber für mich, weil die Empfindungsfähigkeit stark war, so stark wie danach nie wieder. Ich kann mich heute noch stark daran erinnern, wie meine Oma uns Kindern eine Tüte saure Drops mitbrachte. Sie waren sowas wie ein Schmecken des Garten Eden.
Ein Pfund Kirschen, eine Seligkeit, ein Stück Kuchen wundervoll und glücklich machend. All das blieb tief in mir hängen und wiederholt sich als Erinnerung, nur als Erinnerung, denn genauer und mit dem Verstand betrachtet sind diese Dinge nicht mehr so "absolut". Man freut sich auch, aber nicht mehr so, nicht mehr so intensiv. Aus solchen Erinnerungen der Kindheit entsteht bei manchem der Wunsch, diese Bedonderheiten wieder erleben zu dürfen/können und es entsteht eine Vorstellung die Kindheit war ein Hort der Geborgenheit. Und in gewisser Weise war sie das auch. Die ganze. große Welt, die einem heutzutage dermaßen an den Hacken klebt, war da noch nicht "vorhanden", nicht in einem selbst, sondern irgendwo in Heiwiedü. Ob die Kinder heute noch so empfinden können, bezweifle ich, denn sie werden medienmäßig behämmert, dass ihnen nicht viel Raum für Eigenes bleibt. Ich habe so das Gefühlt, sie "reifen" frühzeitig, sie werden zu früh in eine Art Abklärung hinein geworfen. Als ob ihnen eine schöne, unbeschwerte und von vielen Fremdheiten verschonte Welt vorenthalten wird, eine Welt des Kindes und nur des Kindes. LG Irene
Ich denke, dass es bestimmte Momente aus der Kindheit sind, die einen wünschen lassen dorthin zurück zu kehren, was ja nicht bedeutet, dass man neu anfangen möchte mit der Entwicklung/dem Weiterexistieren aus dieser
Kindheit heraus. Das wünscht wahrscheinlich keiner, wenn er nicht grade dumm ist und keine Vorstellung davon hat, das ein neu anfangen genauso beschwerlich werden könnte/wird, mit den einzelnden Stufen wie Purbertät etc.
Darum geht es in diesem Text nicht, meiner Lesart nach, sondern es geht um die Fähigkeit des Kindes Glück aus Kleinigkeiten zu ziehen und zwar unbefangenes Glück, mangels einer Durschschaubarkeit der Lebensrealität.
Kinder, weil unverbraucht, können vieles schöner, besser, tiefer, beseligender empfinden als Erwachsene. Daher schwärmen auch viele Erwachsene von ihrer Kindheit [obwohl sie nicht immer ganz so war, wie sie diese erinnernd empfinden] Aber es bleiben immerhin glückliche Momente in Erinnerung, die man sich vollkommen legal zurück wünscht. Ich kann mich zum Beispiel an Momente in meiner Kindheit erinnern, in welchen mir die Welt um mich herum wunderschön erschienen ist. Die Blumen dufteten wie niemals wieder, die Jahreszeiten waren intensiver, wie ich sie nie wieder danach empfunden habe.
Kleinigkeiten waren kostbar, kostbarer als später, Menschen waren, wenn auch nicht alle, so doch viele viel gütiger, umgänglicher und so weiter und so fort.
Das waren keine Realitäten für alle, aber für mich, weil die Empfindungsfähigkeit stark war, so stark wie danach nie wieder. Ich kann mich heute noch stark daran erinnern, wie meine Oma uns Kindern eine Tüte saure Drops mitbrachte. Sie waren sowas wie ein Schmecken des Garten Eden.
Ein Pfund Kirschen, eine Seligkeit, ein Stück Kuchen wundervoll und glücklich machend. All das blieb tief in mir hängen und wiederholt sich als Erinnerung, nur als Erinnerung, denn genauer und mit dem Verstand betrachtet sind diese Dinge nicht mehr so "absolut". Man freut sich auch, aber nicht mehr so, nicht mehr so intensiv. Aus solchen Erinnerungen der Kindheit entsteht bei manchem der Wunsch, diese Bedonderheiten wieder erleben zu dürfen/können und es entsteht eine Vorstellung die Kindheit war ein Hort der Geborgenheit. Und in gewisser Weise war sie das auch. Die ganze. große Welt, die einem heutzutage dermaßen an den Hacken klebt, war da noch nicht "vorhanden", nicht in einem selbst, sondern irgendwo in Heiwiedü. Ob die Kinder heute noch so empfinden können, bezweifle ich, denn sie werden medienmäßig behämmert, dass ihnen nicht viel Raum für Eigenes bleibt. Ich habe so das Gefühlt, sie "reifen" frühzeitig, sie werden zu früh in eine Art Abklärung hinein geworfen. Als ob ihnen eine schöne, unbeschwerte und von vielen Fremdheiten verschonte Welt vorenthalten wird, eine Welt des Kindes und nur des Kindes. LG Irene
Danke, Irene, für die intensive Auseinandersetzung mit dem Text. Ich bleibe kürzer und meine: genauso ist es auch.
Antwort geändert am 12.07.2025 um 17:17 Uhr
Eins der Urbedürfnisse ist wohl das nach Schutz/Sicherheit. Zurück in den Uterus ist ja nicht wirklich möglich, aber Decke, Tee und Buch kommt dem ziemlich nah.
Liebe Grüße
Kerstin
Liebe Grüße
Kerstin