♘ PEGASUS ♘- BEDICHTET, den man nur selten sichtet

Sonett

von  harzgebirgler


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ein adler fiel vor staunen fast vom himmel

als er das dichterross einst fliegen sah

denn pegasus, der legendäre schimmel,

kam ihm dabei froh wiehernd ziemlich nah


mit seinen schier tragflächengroßen schwingen

doch kriegte jede kurve wunderbar

das konnte zwar dem adler auch gelingen

der aber noch voll von den socken war


es haute indes beide dann vom hocker

und stellte in den schatten ihren flug

ein grüner teppich der die beiden locker


um längen beim bemannten fliegen schlug

denn auf ihm saß ne blonde aladine

im schneidersitz mit selbstbewusster miene...
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ein kaltblüter ist pegasus mitnichten

kein ackergaul und auch kein rückepferd

braucht feld- wie waldarbeit nie zu verrichten

weil's dichterross sich nur um dichtung schert


und galoppiert warmblütig durch poeme

denn da ist er in seinem element
hilft weg poeten gern über probleme

wie sie besonders wohl “der arme” kennt

zu straucheln scheint er schon wo hin und wieder
doch fällt soweit man weiß nie voll aufs maul
das liegt ganz klar mit an seinem "gefieder"
insofern gleicht ihm kein normaler gaul

ja pegasus hat flügel und die breitet
problemlos aus das sagenhafte ross
sein flug hat große dichtung stets begleitet

obwohl ihn selbst die kleine kaum verdross -
wenn einer sich bemüht nach seinen kräften
hilft pegasus poetischen "geschäften"...


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als pegasus einst mal um’ brocken kreiste
zur märzenzeit lag schnee auf des plateau
herr winter herrschte noch der’s gerne weißte
denn weißmacher ist er ja sowieso

das konnte pegasus jedoch am landen
nicht hindern - keiner sah es in der nacht -
nah’ dort wo sich die anlagen befanden
für funk und fernseh’n und der wetterwacht

er trabte dann mit angelegten flügeln
im schnee ein wenig auf der kuppe rum
und suchte - neugier ist ja schwer zu zügeln -

nach zeugnissen der bergesmythen um
orgiastisches hexen- und teufelstreiben
doch ließ das weil’s nichts brachte alsbald bleiben...


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wenn pegasus die hufe schwingt
ist das dem dichter recht
weil ihm dann meist was gut gelingt
ansonsten eher schlecht

schwingt pegasus die flügel gar
erhebt's auch den poet
so sehr daß ihm ganz wunderbar
ein werk vonstattengeht...


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wenn pegasus die schwingen voll entbreitet

erblasst getier das dito fliegt vor neid

und ebenfalls gern durch die lüfte gleitet

denn längst vorbei ist ja zum glück die zeit


wo flugsaurier auf der erde lebten

den größten hat man 'dracula' genannt

mit spannweiten bis zwanzig metern schwebten

des artgenossen einstmals übers land

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die außerdem groß wie giraffen waren

gestaunt hätte da pegasus sogar

doch all das war vor zig millionen jahren


als noch vom menschen nichts zu sehen war

zu dessen mythen pegasus gehörte

den seine götterherkunft auch kaum störte...


https://www.watson.ch/wissen/tier/488580110-dracula-der-groesste-flugsaurier-aller-zeiten-war-so-gross-wie-eine-giraffe


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ob pegasus sich scheckig lacht
beim lyren bis die schwarte kracht
und binnen ultrakurzer frist
dann sozusagen schecke ist
statt randvollblutiger rappe
dessen stammbaum nicht von pappe?

weder noch, gar keine frage -
schimmel bleibt das ross der sage
stürmt dahin und schwingt sich auf
flügellahm selbst im verlauf
nicht vom allerlängsten flug
der es zu den sternen trug...


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das tollste sind an pegasus die schwingen
da fliegt er mit dem dichter im gepäck
egal woher, zum beispiel überlingen,
zu selbstverständlich dichterischem zweck

vielleicht gen hellas zu den beiden quellen
entstanden einst durch seiner hufe schlag
denn trank daraus soll ja das feld bestellen
des geistes für poetischen ertrag
 
was bleibet stiften wie es heißt die dichter:
bisweil'n entquillt ihr'm wort gleich einem quell
das währende und dergestalt wird lichter
 
der wust der welt keineswegs bloß partiell -
dem flügelkind von meergott und gorgone
verborgen bleibt nur wer einst trägt die krone *...

* „Ich trete vor einem zurück, der noch nicht da ist, und beuge mich, ein Jahrtausend i(h)m voraus, vor seinem Geiste.“ (Heinrich von Kleist)


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schimmel : pilz pferd und klavier
flügel auch - ein' siehst du hier 
von colani, weltbekannt,
hat ihn “pegasus” genannt
Z
liegt zwar nicht so auf der hand
doch knüpft schon ein schönes band
was wohl des designers ziel
zwischen sang und saitenspiel

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hat je ein hufschmied pegasus gesehen?
nein pegasus sah bislang wohl kein schmied!
es müsste mit dem teufel fast zugehen
wenn ihn ein hufschmied zum beschlagen sieht

gesichtet hat das dichterross noch keiner
weil's sagenhaft so wie das einhorn ist
kaum auszudenken sähe es mal einer
und wenn's ihm aus der hand dann sogar frisst

bleibt gott selbst länger vielleicht nicht verborgen
der sich in schweigen hüllt seit langer zeit
vertagend sein erscheinen stets auf morgen

obwohl so vieles längst zum himmel schreit -
ja manches ist schwer zu gesicht zu kriegen
und ganz allein an uns wird's schwerlich liegen...


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dein flügelschlag oh pegasus
macht wie der lieben muse kuss
doch selbst den größten dichter froh
und kleinere eh sowieso -

beschwingt geht einer dann ans werk
erklimmt per versfuß gar manch berg
den er erklommen hätt' sonst kaum
vielleicht ja nicht einmal im traum...


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phantastisch ist der pegasus am fliegen
fliegt gar bis zu den sternen hin ganz leicht
kann vielleicht selbst den gott zu fassen kriegen
und ihn mal fragen ob er lang noch weicht
 
ja dieses pferd ist wahrlich ohnegleichen
es lässt sich selbstverständlich nie dressier’n
und zähmen um mit ihm was zu erreichen -
schwer würde es dich in die irre führ’n
 
es muss auch keiner füttern gar und tränken
auch hufbeschlag tut pegasus nicht not
doch immer sollte eine/r daran denken
 
dem pferd steh’n zauberkräfte zu gebot
wer’s sattelt, ihm sich anvertraut und reitet
wird augen machen oft wohin es gleitet...

AAAAAElFTkSuQmCC

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Kommentare zu diesem Text


 Regina (20.07.25, 23:43)
Erstaunlich, dass Pegasus vier Beine hat plus zwei Flügel, während Kraniche und Artgenossen die Schwingen anstelle der Arme angewachsen sind.

 harzgebirgler meinte dazu am 21.07.25 um 09:49:
als sinnbild auch für das geflügelte wort
ist eh seit je der mythos pegasus' ort.
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