Der Gockel

Gedicht zum Thema Ironie

von  niemand



Heut steht er nicht fest auf Erden,

heut bevorzugt er den Mist,

wünscht wohl angebetet werden,

weil er doch ein Gockel ist.


Und dann weilt er auf dem Haufen -

laut erschallt sein Kri-ki-ki!

Zwei recht alte Hennen laufen

und bald stehn sie vis a vis


vor dem Wesen, welches stramm

von dem Haufen erdwärts schielt

und dabei mit rotem Kamm

Hirnes Leere überspielt.


Lange musste er wohl rackern,

um solch Hennen zu betören.

Wie die beiden Damen gackern -

man könnt auf Verliebtheit schwören.


Wie sie ihre Äuglein drehen,

gänzlich von ihm angetan.

Solches wäre zu verstehen,

stünde dort ein junger Hahn.


Doch der starrt vor Alters-Reife,

seine Krallen bergen Gicht,

die Gelenke plagt die Steife

und die beiden raffens nicht.


Eine würde gern, sie würde

[vielleicht würden es auch zwei]

unbesehn der Alters-Hürde,

ihn beglücken mit nem Ei.


Die Natur setzt jedoch Grenzen,

spricht, dass so was nicht mehr geht.

Und was bleibt solch Gockel-Stenzen?

Auf den Mist und laut gekräht!










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