Künstlicher Körper (KK)

Gedanke zum Thema Körper

von  dubdidu

Nachdem ich heute von 09:00 bis 13:30 einen kleinteiligen Großputz meiner Wohnung gemacht habe, scheint mein Körper sich in altes, knarriges Holz verwandelt zu haben; ich kann mich kaum rühren (Kreuz), meine Hände sind rau. Ich mag Haushaltsarbeit nicht, erstens, weil es nichts als Erhaltung des Status Quo ist, das Ergebnis also kein Fortschritt, und zweitens: so ungerne ich auch aufräume und putze, wenn ich es tue, bin ich dabei unerträglich perfektionistisch; dann reibe ich zum Beispiel 20 Minuten an einem Fleck am Herdgriff herum, der vom Vormieter stammt und zwar bei jedem kleinteiligen Großputz aufs Neue. 


Putzen würde ich liebend gerne abgeben, denken und schreiben (!) möchte ich weiterhin gerne selbst. Es verwundert mich enorm, dass die Nachfrage nach dem KK, so viel niedriger scheint als die nach der KI.


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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (01.10.25, 17:53)
Och, dann nennt sich das Roboter ... und ist gar nicht so selten. Die gibt es sogar schon zum Fensterputzen, eine besonders lästige Sache.

 dubdidu meinte dazu am 01.10.25 um 18:09:
Fensterputzen finde ich gar nicht schlimm, glatte Flächen, im Stehen machbar, keine ausgefeilte Technik vonnöten, keine feinmotorische Herausforderung, perfektes Ergebnis möglich,(abgesehen davon ist es moralisch problematisch, da es Vögel gefährdet). Schlimmer sind winzige, vom Architekten ungünstig konzipierte Ecken, hinter der Heizung, zwischen den Heizstäben usw.

Erfahrungsberichte mit Staubsaugerrobotern sind eher nicht so positiv, Mähroboter verletzen Igel. Nein, ich möchte einen Roboter, der exakt so putzt wie ich es haben will, inkl. Fleckenerkennungssensor usw., aber diese Entwicklung scheint mir nicht sehr weit fortgeschritten. Dabei würde sie mir wirklich das Leben erleichtern. 

Gruselige Vorstellung, dass ich langweilige und langwierige Aufgaben, die ich beschwerliche finde und mir Zeit und Kraft rauben, die ich lieber anders einsetzte, bis ans Ende meine Tage ausführen soll, während eine KI mir die Aufgaben, die das Leben für mich lebenswert machen, abnimmt.

Antwort geändert am 01.10.2025 um 18:22 Uhr

 Graeculus antwortete darauf am 01.10.25 um 18:23:
Man mag sich immer ältere Leute vorstellen, die so lange wie möglich in ihrer eigenen Wohnung leben möchten.
Gerade in einer überalterten Gesellschaft wie derjenigen Japans machen Roboter, wenn ich recht informiert bin, eine große Karriere.

Da es keine Pflicht gibt, Roboter oder KI einzusetzen, ist die Lage doch gar nicht schlecht. Du kannst ja Deine Texte weiterhin selbst schreiben und mußt KI-generierte nicht lesen.

 dubdidu schrieb daraufhin am 01.10.25 um 18:28:
Das stimmt. Die Frage ist, wie lange noch. Mit nervigen Kundenservice-KIs muss ich mich leider auseinandersetzen und ich kann nicht behaupten, dass diese sich in den letzten 10 Jahren sehr verbessert hätten, vermehrt haben sie sich allerdings. Ich befürchte, dass der KI-Stil sich durchsetzt und die Ansprüche der Menschen noch weiter herabsetzt, als Fernsehen und Werbung es bereits vermocht haben.

Dass in Japan Roboter in Altenheimen (nicht nur für rein praktische Aufgaben) eingesetzt werden, finde ich beängstigend.

 Saudade (01.10.25, 18:27)
ENDLICH ein Text, der mir aus der Seele spricht! Wir Geistesmenschen sind keine Putzmenschen und das Oma/Mutter-Gen ging komplett an mir vorbei. JA! Ich liebe diesen Text!
(Und ja...ich gebe das Putzen ab, fördere so andere Menschen.)

 dubdidu äußerte darauf am 01.10.25 um 18:33:
Wir Geistesmenschen sind keine Putzmenschen
So ist es :) .

Aber ob ich jmd. fände, der die Ansprüche, die ich an mich selbst stelle, erfüllt? Fraglich. Ist aber sowieso nicht in meinem Budget.

Antwort geändert am 01.10.2025 um 18:35 Uhr

 Saudade ergänzte dazu am 01.10.25 um 18:54:
Gut, ich bin nicht meine Freundin, die einen Fussel auf dem Kasten findet. Das ist mir zu blöd.

 dubdidu meinte dazu am 01.10.25 um 18:57:
Deswegen putze ich so ungern, dann finde ich ich sie nämlich :unsure:

 Saudade meinte dazu am 01.10.25 um 19:01:
Ich meinte, nach der Putzfrau. Die Frau ist meine PERLE.

 dubdidu meinte dazu am 01.10.25 um 19:05:
:)

 Augustus (01.10.25, 21:27)
Gegen die rauen Hände empfehle ich Handschuhe. Gegen die Kreuzschmerzen empfiehlt sich eine Massage zur Entspannung. (Kostet in der Regel Geld) 
Alternative: Stärkung der Kreuzmuskulatur durch gezielte Muskulatursportübungen. Der Aufbau der Muskulatur dauert aber lange. Oftmals hilft bereits eine richtige Körperhaltung beim Putzen. Ein angespannter Körper und ungewohnte Bewegungen führen oft hernach zu Schmerzen und Muskelkater. 
Oder: Putzbereiche aufteilen: heute Wohnzimmer, morgen Küche, übermorgen Bad, überübermorgen Schlafzimmer, dann Boden…

 Saudade meinte dazu am 01.10.25 um 21:39:
Ad Aufteilen: Dann ist`s vorne wieder dreckig, wenn es hinten zu Ende ist. :-D

 dubdidu meinte dazu am 01.10.25 um 21:42:
Ja, Augustus, das weiß ich doch alles. Handschuhe kann ich nicht leiden, da sie den Tastsinn und die Fingerbeweglichkeit einschränken. Die richtige Körperhaltung ist bei Stellen, die schwer zu erreichen sind (ich frage mich immer: wer war so blöd, Stellen in Wohnungen einzubauen, die so schwierig zu putzen sind), nicht immer möglich.

Die Aufteilung eignet sich für Alltags- oder wöchentliche Aufrechterhaltungsarbeit. Ab und an ist ein kleinteiliger Großputz fällig, der macht sich m.E. besser an einem einzigen Tag.

 dubdidu meinte dazu am 01.10.25 um 21:43:
Genau, Saudade! Außerdem trägt man jeglichen Bodenschmutz mit sich und verteilt ihn....
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