Bauer sucht Frau mit einem Tisch für zwei - bitte melde Dich

Monolog zum Thema Kultur

von  tueichler

Man kann ja sagen, was man will. Was uns auf den ÖRR-Kanälen geboten wird, ist tendenziös, meist ideologisch, oft beinalter Mist und ganz selten mal kulturell wertvoll. Allerdings auch bezahlt von allen, die der Zensus erfasst, egal ob Fernsehvolk oder nicht. Soweit, so ab und zu mal gut.

Dann gibt es noch die Privaten, die sich über Werbung finanzieren. Das ist schon ärgerlich, weil gefühlt mehr Werbung als Inhalt gesendet wird. Apropos Inhalt. Der ist bei den Privaten auch öfter beinalter Mist, seltener tendenziös, kaum ideologisch und ganz selten mal kulturell wertvoll.

Nehmen wir beispielsweise mal Roland Trettel mit seiner Kuppelshow. Mann, denke ich mir, als ich in dem Alter der meisten Kandidaten war, wäre es mit peinlich gewesen, mich als erfolglos Partnerschaft Suchender im Fernsehen zu präsentieren. Manche Kandidaten noch Gymnasiasten …
Und immer die gleichen Themen in den permanent wiederholten Gesprächssequenzen. Seltenst, dass einer mal als Hobby Literatur, Theater oder Oper angäbe. Aber ‘mit Freunden treffen’ und, auf Fränkisch so gern gehört, “Daduuhs”, sowie Hundkatzemaus - da hammer doch scho awas Gmeinsames … Ganz ehrlich,  das ist die Resterampe derer, die noch nicht wissen, dass sie dort auf den letzten Zug warten.

Weiter gehts mit “Bauer sucht Frau”. Gleiches Phänomen. Nur die Klientel ist leicht unterschiedlich, da eine Seite schon per se als Landei definiert ist und die andere allzumeist als zumindest grenzbedürftig daherkommt. Perfide ist, dass zuweilen hier Menschen vorgeführt werden, die offensichtlich die Reichweite ihrer medialen Absonderung nicht abzuschätzen in der Lage sind. Das alles vorgetragen von einer dauerfröhlichen Moderatorin, die langjährig ohne feste Partnerschaft lebt und so hochqualifiziert den Part als Liebesratgeberin wohl als Abschlusskarriere ihrer floppenden Schlagerlaufbahn absolviert.

Bleibt nur noch “Bitte melde Dich”. Hier wird in den kurzen Unterbrechnungen der Werbung durch eine Betroffenheitsspezialistin mit Kuhtreuaugenblick auf die Tränendrüsen gedrückt, dass das Wasser nur so fließt. Fast möchte man meinen, der ganze Kram wäre für Harzler ohne eigenes Leben geskriptet (Ironie aus).

Fazit, wenn ein Bauer eine Frau mit einem Tisch für zwei sucht, bitte melde Dich - aber nicht bei mir!



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Kommentare zu diesem Text


 Lluviagata (23.12.25, 07:43)
Guten Morgen, Tom!
Ich für meinen Teil schaue fast nur noch im Vorbeigehen in die Kiste, dann, wenn mein Partner die Nachrichten verfolgt. Den Tatort kann man schon mal und die Dritten überhaupt. Insgesamt habe keine Lust mehr darauf, Menschen zu sehen, die dem Fame verfallen sind oder alles ertragen, weil sie in Geldnot sind oder einfach zu gutgläubig. Vorführen ist hier das richtige Wort. 

Insofern wünsche ich Euch eine frohe und fernsehfreie Weihnacht,  für das neue Jahr das Beste - vor allem eine sensationelle Weinernte! ♥

 LotharAtzert (23.12.25, 09:58)
Und wenn nichts mehr geht, wird ausgewandert - selbstverständlich in Begleitung eines Fernsehteams. Reist man allein, wird man umgebracht und gleich mehrere Fernsehteams forschen in der Folge 1, 2 und 3, was da passiert ist.

Aber zum Glück ist hier auch genügend los. Schreibst du von Lebenserfahrungen, schreit gleich eine Jugendliche: "stimmt gar nicht, das Gegenteil ist richtig.  :D

 tueichler meinte dazu am 23.12.25 um 21:14:
Tja Lothar, ich bin, ehrlich gesagt noch nicht entschieden. Aber wenns ganz doof läuft, wandere ich mit der gesuchten Frau eines Bauern auf einem Tisch für zwei nach Mallorca aus und verscherbel mich als Bares für Rares. Danach geh ich ins Djungelcamp und eröffne mit dem Papst eine Pornoboutique für Eskimos am Südpol mit Hottentotten oder mit Nasenbären als Personal.

Frohes Fest! 😎

Antwort geändert am 23.12.2025 um 21:14 Uhr
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