Alle 392 Textkommentare von AndreasG

10.07.07 - Kommentar zum Text  glauben und wissen von  Bohemien: "Hallo Bohemien. Die meisten Leute verwechseln die Begriffe "Glauben" und "Wissen" doch eh ständig - und die deutsche Sprache macht es ja auch nicht gerade leicht. Heißt es doch: "Ich glaube, dass ich heute Hähnchen essen werde ..." und: "Ich weiß, dass ich gestern Pute gegessen habe." - es ist also klar, dass "Glauben" etwas Unsicheres ist, das sich nicht genau bestimmen lässt, "Wissen" jedoch eine sichere Erkenntnis darstellt. Andererseits ist der Glaube im religiöser Hinsicht statisch und zu keiner Veränderung fähig, das Wissen in wissenschaftlicher Hinsicht jedoch ständig im Fluss, also dynamisch. Die Bedeutung ist somit umgekehrt: "Ich glaube zu wissen und ich weiß zu glauben ...". Und um die Sache noch komplizierter zu machen behandeln viele Menschen ihr Wissen wie ein Banner, das sie mit der Parole "das ist so" starr und unveränderlich machen. Warum das Ganze? - Weil Menschen Sicherheit wollen und Sicherheit mit dem Statischen, dem Unveränderlichen, gleichsetzen? Dieser Aphorismus (ich halte ihn übrigens für zu lang für einen Apho) geht sogar so weit, dass das Nachdenken über das Thema als unnötig (oder schädlich) angesehen wird: "der Glauben bringt Kraft und Hoffnung, nicht das Wissen um die Möglichkeit des Irrens" - es geht also um Fundamentalismus, um Dogma, um unabänderliches Wissen. Was ist dann der "Glaube"? - Ein Placebo? Liebe Grüße, Andreas"

09.07.07 - Kommentar zum Text  Der Unterschied von  Hoehlenkind: "Hallo Höhlenkind. Genau getroffen. Der Apfel wurde als Herrscher aller Früchte geschaffen und ist die Krönung der botanischen Schöpfung (gibt es deswegen die Sorte Royal Gala?). Darum gibt es ja die vier Reiche: Pflanzen, Äpfel, Tiere, Menschen (und den gesamten Rest vergessen wir einfach). Liebe Grüße, Andreas"

08.07.07 - Kommentar zum Text  Der schizophrensche Beweis von  Janoschkus: "... *vormichhindumdidum* ..."

27.06.07 - Kommentar zum Text  Als das Märchen auszog um ein Märchen zu werden von  GillSans: "Hallo Frau Sans. Ja, das Märchen habe ich gerne gelesen (auch wenn ich finde, dass im oberen Bereich zu viele Leerzeilen sind ...), doch das Ende war dann so ... so ... so üblich. Irgendwie hatte ich mich auf eine interessante Wendung gefreut und überlegte schon heimlich: "welches Buch wird sie nehmen?". Das große Märchenbuch von Dieter Bohlen oder Helmut Kohl? Das Telefonbuch? Das Grundgesetz? Die Bundeswehrberichte ab 1999? ... Liebe Grüße, Andreas"

15.06.07 - Kommentar zum Text  text mit tiefgang von  Bohemien: "Es ist eine gute Frage, ob es bei Texten mit "Tiefgang" auf die formale Hülle ankommt ... Wäre es so, dann würde ich der vordergründigen Aussage Deines Textes zustimmen: sie werden nicht gebraucht. - Aber beweist Dein Text nicht, dass es auf den Inhalt ankommt? Formalien, Ausdruck, Wortbenutzung, logischer Aufbau und Verständlichkeit sind die Werkzeuge, um Inhalte zu transportieren. Sie sind wichtig, ja, aber sie können auch zum Selbstzweck werden und den Inhalt ersetzen, eine hübsche und wohlklingende Hülle bilden, die innen hohl bleibt. Trotzdem bleibt es schwierig. Etwas, das ich nicht verstehe, kann ich nicht als "tiefgängig" oder "flach" bezeichnen. Vielleicht, weil es mir zu hoch ist; vielleicht, weil es fern meiner Sichtweise liegt. Auf jeden Fall kann ich nur Bekanntes bewerten, wodurch die unverständlichen Texte verschlossen bleiben, vielleicht auch verschlossen bleiben sollen. Andererseits mag ich mich auch gar nicht mit jeder Sichtweise auseinander setzen, die Aussage ist mir schnurz, der Inhalt fern und nur für ein "verstehendes" Publikum geschrieben. Wäre es nicht vermessen, wenn ich dann sagen würde, dass sie nicht gebraucht werden? Muss denn alles so geschrieben sein, dass JEDER es verstehen und nachvollziehen kann? - Eine Kernfrage der Literatur, wie ich denke: Schreibe ich für Alle oder für eine kleine Gruppe? Dein Text regt die Gedanken dazu an. Liebe Grüße, Andreas"

06.06.07 - Kommentar zum Text  ehrlichkeit von  Bohemien: "Hallo Bohemian. Ich fürchte, dass in 99 % der Kontakte keine Ehrlichkeit wächst, sondern eher die Unehrlichkeit zunimmt, je näher sich die Leute kommen. Niemand will jemanden verletzen, der ihm nahe steht. Zudem verbaut die Betriebsblindheit der Gewöhnung und positiven Einstellung den klaren (sprich: ehrlichen) Blick auf den Anderen. Ehrlichkeit braucht Distanz, Vertrauen braucht Nähe und Bestätigung. Nur wenige schaffen es (kritisch) ehrlich zu sein, wenn sie ihr Gegenüber mögen. es grüßt, Andreas"

05.06.07 - Kommentar zum Text  Verharmlosung ... ?? von  tastifix: "Hallo Tastifix. Vielleicht ist das eigentliche Problem gar nicht die Begriffswahl, sondern die Aufweichung der bestehenden Begriffe im umgangssprachlichen Misch-Masch, der alles platt und banal macht. So ist ein Mörder niemand, der für Geld tötet, sondern geplant, hinterlistig und aus niederen Beweggründen. Letzteres kann natürlich auch mal Geld sein, aber Geld an sich ist noch kein "niederer Beweggrund" (ansonsten wäre jede Lohnarbeit ... egal). Ein "professioneller Mörder" lebt von dieser Tätigkeit, arbeitet also von hinterlistigen und geplanten Tötungen, die nur auf eine direkte Wirkungskette abzielen. Uns fehlen die Wörter für grausame, einschüchternde, abschreckende und bewusst angsteinjagende Morde; - "professionell" kann man es jedenfalls nicht nennen. Terror will Angst machen, will einschüchtern, "in Schrecken versetzen". Primär ist dafür nicht der Tod wichtig, sondern die Machterhöhung durch die Vorführung von Machtlosigkeit des Gegenübers. Das mag sich jetzt banal anhören, aber es ist eine völlig andere Baustelle als "Mord". Schaue ich mich in der Welt um, so finde ich viele Beispiele, bei denen die Grenzen klar sind, aber noch viel mehr Beispiele, bei denen sie verwischen. Die Mafia, zum Beispiel, setzt beides ein. Sie schüchtert geplant die Bevölkerung ein und ermordet Menschen. In manchen Fällen mag ich von Terrormord oder Mordterror sprechen (wobei auch diese Begriffe durch zu häufiges Aussprechen längst zu Wischiwaschi-Ausdrücken geworden sind). Bei den Terrororganisationen sieht das nicht viel anders aus ... Der von Dir kritisierte Satz scheint mir auf die Motive abzuzielen und dabei zu versagen. Vielleicht wollte der Schreiber ausdrücken, dass die Ideologie derjenigen, die wir Terrorgruppen oder "gewaltbereite Fundamentalisten" nennen, nichts mit Überzeugungen und Glauben, sondern ausschließlich mit finanziellen Interessen zu tun hat. Vielleicht meinte der Schreiber sogar, dass er die Terroristen dadurch abwerten würde, in dem er sie auf die Stufe von simplen Killern reduziert. - Für mich hingegen ist die schlimme Seite an diesem Phänomen, dass sie gleichzeitig alle Komponenten in sich birgt. Es geht um Macht und Geld (beim "Paten" und Osama-bin-Laden-Nacheiferer) - und es geht um Einfluss und Angst. Die jeweilige Ideologie (ja, auch die Mafia hat eine) dient nur der eigenen Sache und keiner der "Oberen" macht sich die Finger schmutzig. Wie nun soll man das nennen? - Terrorbande? Mordbande? Kriminelle Vereinigung? - Weder "Terrorist" noch "professioneller Mörder" sind verharmlosende Benennungen. Wir verstehen sie inzwischen nur so und haben sie eingereiht in banale Bilder und Assoziationen. Vielleicht ist es wirklich Zeit für ein neues Wort. Aber wird das nicht auch wieder im Brei versinken? Liebe Grüße, Andreas"

21.05.07 - Kommentar zum Text  Durchblick von  Traumreisende: "Hallo Silvie. Das Gedicht gefällt mir. Obwohl ich die Assoziation "flach" nicht aus dem Kopf bekomme, empfinde ich die Worte nicht so. Vielmehr stellen sich Fragen, etwa, ob die Menschen, die mir ähnlich scheinen wirklich nur eine spiegelnde (und dadurch flache?) Wirkung auf mich haben. Ist es also immer nur Spiegeln - oder ist auch Reflektieren möglich? Ist die Wand dahinter nicht auch als Metapher zu begreifen? Als ein "Nichttiefervordringenkönnen", weil nur die Oberfläche spiegelt? Immerhin kann ein Spiegelbild auch in einer durchsichtigen Glasscheibe betrachtet werden, wenn dahinter ein abgedunkelter Raum ist ... auch eignen sich polierte Stahlplatten, Hochglanzlackiertes und Schlammpfützen als selbstspiegelnde Hilfsmittel. Oha ... Raum für weitere Assoziationen und Metaphern ... Liebe Grüße, Andreas"

20.05.07 - Kommentar zum Text  sex, weil`s spaß macht von  Bohemien: "... fast möchte ich diesen Text als Karikatur verstehen, da das sprachliche Niveau den moralischen Zeigefinger in Richtung lyrisches Ich knickt. Doch dann ... näää ... ich fürchte, das ist ernst gemeint. Satire oder Ironie kann ich nicht finden. *schauder*"

07.05.07 - Kommentar zum Text  Feuertaufe von  Owald: "Hi Owald. Da wünsche ich mir doch glatt, dass nicht in einigen Jahren Schüler und Schülerinnen damit gequält werden. Ohne große Fantasie kann ja sogar ich mehrere Interpretationsmöglichkeiten finden ... was da erst professionelle Textauseinandernehmer entdecken könnten. Bei der Frage "optimistisch oder pessimistisch?" bin ich unentschlossen. Sicherlich zaubert die Pointe zuerst ein Schmunzeln hervor, doch dann ... nun ja ... wie gesagt: es lässt sich auch anderes darin finden. Mir gefällt's. - *feuergeb* Liebe Grüße, Andreas"

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