Alle 591 Texte von nautilus

graue Wolken schieben sich vors Blau alleine an diesem Tisch für zwei trinke ich die bitterste Bohne der Woche

Staub der Staub anlegt überdeckt den Mut neu anzu- fangen am Boden jeder Flasche sucht es sich verzerrt nach einem Grund den nächsten Korken zu ziehen nicht die Reißleine die Flaschenpost ist unromantisch: wir lieben dich du liebst den Rausch...

morgens / pisst du die / Zweifel mit dem / Restalkohol ins / Waschbecken / würde es nach / deiner Leber gehen / gäbe es eine / Antioxidantiendemo / gegen all die freien Radikale / in deinem Körper / doch den großen / Frieden gibts...

finde mich auf offener See Wellen peitschen gegen mein Gesicht die Muskeln werden müde ich sehne mich nach seichtem Wasser Beine suchen vergeblich halt als sich etwas um meinen Knöchel schlingt mich in die Tiefe zieht wo Salzwasser mir meine...

ein Hauch Manie endlich mal sich selbst aushalten jedes Wort silbern wie Trakls Zunge so fühlt sich Liebe an

habe Musil nicht gelesen kann nichts über Handke sagen bin gerade erst zur Welt gekommen hier im Café neben dem Volkstheater ohne Karten für das Stück

ich reite den Affekt greife nach dem großen Wagen am Ende Schall Rauch eine Straßenlaterne kurz geblendet fast gefühlt

als jeder Kuss / die Länge einer / unendlichen / Rolltreppe hatte / war mir nicht klar / dass wir von hier / weg müssten / heute lehnt / mein verzauberter / Kopf an deiner / zerschlissenen Schulter / oder umgekehrt / wir blicken /...

zu viele Stunden vergingen in denen ich versuchte eine rieselnde Sanduhr zu malen kein Moment war von ausreichender Dauer

zwischen verstaubten / Akten verwahre ich / meine Geschichte / und meine Stimmung / ist nicht mies / sie ist bunt angemalt / der Stundenzeiger kratzt / den zentimeterdicken Lack / von meiner Stechuhr ab /

Staub / Staunässe und / schlechte Lichtverhältnisse / zurechtgerückt hat sie dich / durchgeschüttelt / dich auch mal dürsten lassen / zur richtigen Zeit gedüngt / heute trägst du / wieder Grün / dichtes Blattwerk / Hoffnung /

Ich sah ihn an, er lag auf dem Spitalsbett und war nur noch Haut und Knochen. Sein Körper war von Krebszellen zerfressen und das Leben schien schon lange aus seinen Augen entwichen zu sein. Wer war dieser Mann, den ich als meinen Großvater...

du dummer Fährmann bist verliebt in ein Schalentier den schönsten Flusskrebs dieser Welt ihr spielt ein Schritt vor zwei zurück sie geht mit der Strömung zum Schlafen legst du dir eine Münze auf dein blaues Auge so dramatisch was kümmern...

du blickst hinab an deinem Federkleid erst schwarz dann grau dann grünlich fragst dich noch ob es sein darf taumelst vom Ast und fliegst

innere Kritiker / entgegnen Fragen / um Befindlichkeit / mit Händen zu / heiligen Handkanten / gefaltet / immerfort gegen / die Kehle der eigenen / Fürsprache gerichtet / geht es uns doch / alles andere als: / soweit-gut-danke /

am Grund der Seine hatte ich dich begraben Steine Algen Münzen und ein Antrag ich war erst heute in Paris Mohn dich und Gedächtnis nichts davon hab ich gefunden

schwarze Augen und die Kunstfigur hinter dem Abziehbild von nichts fürchte mich den stumpfen Klang der Klinik als Konsequenz blutet Papier ein Aquarell mit Blickkontakt zum Abgrund

Tage in der Seifenblase als Schutz vor einer Schmierinfektion in den Lagern Griechenlands werden sie sterben nicht auch nur einen finsteren Gedanken bringe ich mehr zustande dreilagig mumifizierte Gefühle Berührung war längst schon Latex

ich schnipse flache steine in die ostsee von wien aus will ich kreise ziehen sie kommen niemals bei mir an

im Spätsommer auf der Parkbank im Dunkeln genieße ich den Ausblick unter der schwarzen Kapuze und die Zigarette zwischen meinen Fingern erträgt mit mir die Stille im Innern gemeinsam lachen wir dem nahenden Herbst ins Gesicht

gemachte Betten schufen kaputte Morgen nebst längst verdorrten Blumen den ungesagten Worten die glatt gestrichenen zurecht gerückten Gedanken keiner Liebe die einst warm hielt alles Fehler dort unter noch nicht gewechselten verblichenen...

für Angst und Dreck unter den Fingernägeln sag ich nun Dank mit einer Skizze eines Lebens denkt euch hinzu all meine unausgesprochenen Farben sie waren da ich ihrer Worte nur nie mächtig

mein herzkatheter hängt am kabel meiner in-ears akute infektions- gefahr komm mir zu nahe lassen wir es darauf ankommen

stets der eine / Punkt zu viel / dieser Gedanke / gar ein Nachsatz / plötzlich zeigt / etwas in dir / auf dich / grenzt dich erst aus / umzingelt dich / wirft dich zu Boden / tritt auf dich ein / dann bist du unten / bleibst dort /...

morgens mittags abends nehme ich Charakterzüge an spiele die glückliche Version des Requiems für euch in meiner stummen Kammer will ich schreien weinen aufgeben und auferstehen es wird euch nicht tangieren

ich drücke ungesagtes in den Aschenbecher Mutter bringt Essen auf die Toilette und Vater wird sterben es kostet eine Schachtel Gauloises und 3mg Rosa um heute zu Bett zu gehen ich will verrotten so schnell wie irgendmöglich das Monster unter...

und die Luft wird dünner wo Zuneigung gipfelt in Liebe in Überignoranz teil dir den Sauerstoff ein mit bleiernen Beinen im Höhenrausch vor dem Fall

Heute stehen Pappeln vor der Lichterfront aus Kinderzeiten schützendes rauschendes Blattwerk bedeckt die 23 Schichten Einsamkeit doch ich bin nie wirklich ganz entkommen immer noch bei den Tiefgaragentauben und ihren nicht überbrachten Botschaften

will prügeln schlafen in den Arm genommen werden drehe Runden durch den Bezirk der mich einfach nicht verrecken lässt und ritze Todestage in die Baumrinden am Bach

gestrandet in irgendeiner Bucht kein Elfenbein nur ein Restleben am Buckel wird klar Hilfe ist in jeder Sprache ein Fremdwort

das Dunkle in mir fand meinen Baum den Knoten stets trotz geschlossener Augen doch es endet nicht in den Ästen einer Eiche nein auf der Lichtung zwischen den Zypressen

aufs Glück warten / ihm schon einmal / den roten Teppich / ausrollen / das mache ich / und durchhalten / innehalten / behüten / was wir geworden / sind /

wenn ich hier / lange genug sitze / vergesse ich / alles um mich / die Dinge / werden kleiner / Probleme wirken / irgendwann nichtig / bis ich in / der Spalte zwischen / Lehne und / Sitzkissen / ein winziges / Stück Mut finde /...

doch der See / war zugefroren / und das Eis / trug mich mehr / als ihr alle / zusammen / mit leichten / Erfrierungen auf / dem Herzen / würde ich in / den Frühling übergehen / Jahresringe an den / Handgelenken / im Schlepptau der ...

Haarrisse entlang des Rhythmus unserer Dissonanz faustgroße Worte hagelt das Crescendo auf ängstliche Herzen immer härter es wächst die Knochendichte

der Frühling wächst wie Knospen aus Zigarettennarben mechanisch pharmazeutisch antwortet ein Geflecht aus Worthülsen auf deine Frage nach einem Befinden

um den Kerzenschein tanzt eine Motte in der Luft ich beobachte sie und fühle mich ihr seltsam verbunden dann schlage ich zu aus einer Laune heraus ist schließlich kein Schmetterling

100 Grad / warmes Waterloo / verbrennt mir / meine Oberflächlichkeit / 3 Dosen / Weichspüler müssen / den Rachen runter / meine Reißverschlusszähne / in der Wäschetrommel / ausgeschlagen / reinweißes Restlächeln /...

wäscht der Regen meine Zweifel ab vergiften sie das Grundwasser

echte Geister hatten Sex auf der Toilette der Geriatrie ich boxte die Bäume im Raucherhof von 7A vierhundert Liegestütze vor dem rosa Frühstück in meiner geheimen Lade brennen die Hexen noch heute ich seh ich seh was du nicht siehst hinter...

Dein Blick, morgens an einem Samstag, wenn er zwischen den Worten einer Buchseite nach Halt sucht. Den Geruch deiner Haut, fast als wäre er gar nicht da und dann doch diese feine Nuance du, die den entscheidenden Unterschied macht um noch...

eingeschlafen ohne / Zigarette im Bett / doch gebrannt / hat es trotzdem / vom Sofa aus / höre ich morgens / noch dein Herz / für uns schlagen / sind wir die / letzten beiden die / noch an ein Wunder / glauben dürfen /

ausgedämpfte Zigaretten aufgereiht wie leere Patronenhülsen neben mir auf der Parkbank gezielte kleinkalibrige Schüsse gegen das Leben ich bin fertig mit mir durch für heute und das Brennen in der Lunge zeugt von der olympischen Fackel es...

eine Lache auf dem Fischgrätenparkett gerade groß genug für einen kleinen Wasserschaden ist mein letztes Werk für euren Rorschachtest

nehmt euch die Zeit / die ihr nie hattet / verlieren muss jeder / findet ein Trotzdem / und seid stolz /

Sie wusste wo das Bett zu stehen hatte, wie der Raum an Freundlichkeit gewinnen würde, wenn man das Sofa anders platzierte und aus dem Raumtrenner machte sie etwas Lebendiges, dass sich ihrem Gefühl für Ästhetik unterwarf. Irgendwie passte...

so sitze ich / umwickele / die Mondsichel / mit Stacheldraht / kein Ausweg für / meinen allerletzten / Zeugen / und Dornen an / den Rosenhecken / in diesem / Gedankenlabyrinth / ziehen mir den / roten Faden / aus frisch verheilter ...

liebe wärme geborgenheit mein kunstfell- polster verrottet unter alternden händen

münde in die Kehre in meinem Kopf nur die Tabletten halten den Kurs Leitplanken leuchten im Glanz der ersten Liebe

manchmal musst du die Melancholie heftig verprügeln ihr die Fangzähne einschlagen und sie in ihrem Purpur verrecken lassen heute schmücke ich mich mit meinem Schlagring