Senryu

1. Probieren weckt den Appetit solang, bis es Hunger nach sich zieht. 2. Berufe Dich nie auf Traditionen, die Du selbst nicht befolgst. 3. Noch folgt Takt dem Takt, doch gerät das Regelwerk leicht zum Drahtseilakt.

Dass alles eins sei, Scheint und ist uns trivial Und doch so wundersam.

dauerregen - das kind in nachbars garten lärmt immer noch

nach der vorstellung - an der garderobe bleibt ein hut zurück

我正在寻觅兰花 鹦鹉的吆声起回声在 使人 852;想起牡丹 想起盛开的芙蓉...

Die zarte Musik unterstreicht nur die Stille in diesem Zimmer.

Zwischen den Menschen Tassen Teller Wortfetzen Alles in Ordnung

Ist er entschuldbar Nach so vielen Kränkungen Dein liebloser Brief?

Die Nacht verschwindet ich seh Schatten am Fenster ich glaub, das warst du

frühsommerabend - aus irgendeinem fenster dieses cello

tisch für zwei der kellner entfernt ein gedeck

War das schon alles? Lebe wild und gefährlich!, sagten die Frauen.

auf dem dachboden leben neben tauben erinnerungen

alles in ordnung meint sie, nur dass ihre uhren so asynchron ticken

eine berührung wie sie den lauf der welt an die hand nimmt

last summer blues - nach dieser Kürbissuppe ist er von gestern

Für eine Zukunft ist Ehrlichkeit die Basis nach vielen Lügen

liebe ist sagst du und schweigst

Natur erschuf ihn Stramme Waden strammer Arsch Bergsteigermännchen

Beschränktheit entgrenzt, von der Güte provoziert, der Hass will kommen.

Verwobenheit(1) Der Nornen Fäden spannen ein güldenes Netz über zwei Leben /   /   /   / / Verwobenheit(2) Aus losen Fäden knüpfen sie ein Netz eine nächste Reihe und eine weitere ziehen und zerren sie gemeinsam versinken sie aus der...

Für eine Zukunft Ist Ehrlichkeit die Basis Nach vielen Lügen

Nur ein falsches Wort Gedankenexplosionen Stich mitten ins Herz

Die vor mir lebten, Warfen Skizzen in die Welt. Wie gelingt meine?

Wo ist denn mein Glück, Wo meine Zufriedenheit? Da sitzt der Hund drauf.

bürostadt durchs offene fenster vogelstimmen

Wer ist dieser "ich"? Ein kleines System Leben In der großen Welt.

punkt zwölf mit dem feuerwerk starten die guten vorsätze

heiliger abend in den armen der amme ein neues leben

herbstmorgen – der tag schält sich aus dem nebel

neben dem pc vaters alter henkelmann

Ersehnter Anruf die Zeit verstreicht wie im Nu Das Telefon schweigt

Günstige Waren Luft steht unter den Zelten ein Markhändler schreit

Die alten Zeiten und wir sitzen im Schatten des gefällten Baums

Freiheit wollten Sie Tränengas war die Antwort Blutige Schande!

Wunderschönes Blau Bedeutung deines Namens Farbe des Himmels

friedhofsglocken fern der heimat vaters lächeln © Bernd Balder

Blutiger Regen. Männer fallen wie Blätter. "Sie sind überall!"

Meer aus Sand und Wind. Unbarmherzige Sonne. Keine Spur vom Feind.

Der Frühling erwacht. Steife Glieder werden warm. Der Marsch geht weiter.

Winternebel – doch die Tempelglocke schlägt mit meinem Herzen © Bernd Balder

Der letzte Winter. Ich seh die Bombe fallen. Nur Stille verbleibt.

Im Schneegestöber allein ein schwarzer Hut © Bernd Balder

winternacht das knirschen des schnees weckt die erwartung

Ein Bettler mit Hut In den Fenstern gespiegelt (s)ein Didgeridoo

Wellen plätschern leis stolz bäumt der Bug sich höher Seele trinkt den Wind Cornelia Warnke

Ein Zugfahrtgespräch Bewegende Momente Begegnung mir dir

Menschen starren stur in dass was Axt zurückließ Wurm sieht hohles Holz

zentriert fremde Kindahänd ma rote Bluman schenken a Gspusi des Glücks

Die fette Henne fischt in trüben Gewässern nach dicken Maden.